Kleine Perle für Velofans
So gering die Fläche Luxemburgs sein mag, touristisch gibt es im zweitkleinsten Staate Europas viel zu entdecken. Vor allem Velofans kommen hier auf ihre Kosten. Und, nein, zwischen zwei Landesgrenzen liegen nicht nur drei, vier Pedalumdrehungen.
Da gibt es im ländlichen Norden die Ausläufer der Ardennen mit ihren dichten Wäldern und Naturparks, im Osten Felsgebiete mit tiefen Schluchten und im Süden das liebliche Tal der Mosel.
Als Reisezeit eignet sich ein sonniger Frühling oder Herbst. Doch auch Sommertage sind zum Radeln angenehm, weil die Mosel stets für etwas Frische sorgt.
Entlang der Mosel
Hier, an der Mosel, verläuft der beliebte Mosel-Radweg. Die Strecke wird auch Mosel-Weinroute genannt, weil sie durch die schönsten und bedeutendsten Weingebiete an der Mosel führt. Eine Veloreise auf dem Mosel-Radweg, die im französischen Metz startet und im deutschen Koblenz endet, führt durch einen kleinen Teil Luxemburgs.
Von Süden kommend, setzt man bei Perl auf die linke Moselseite nach Schengen in Luxemburg über. Der Ort hat durch das europäische Abkommen Bekanntheit erlangt, das den freien Waren- und Personenverkehr regelt. Der Ort lohnt einen Besuch: Er liegt nicht nur idyllisch zwischen Rebbergen und Mosel, hier gibt es auch Monumente des Schengener Abkommens zu besichtigen.
Links und rechts des Mosel-Flusses begleiten liebliche Weinhänge die Radfahrer. Auch ein Abstecher ins linksrheinische und damit luxemburgische Remich am Fusse der Weinberge lohnt sich. Die Stadt, die in römischen Zeiten Remacum hiess, bezirzt mit ihren Altstadtgassen und der Dekanatskirche aus dem 17. Jahrhundert und gilt als Perle an der Mosel.
Südländisches Flair verströmt die drei Kilometer lange, schattige Promenade an der Mosel. Hier laden viele Cafés zum Verweilen ein. Wer es deftig mag, genehmigt sich Carré de porc fumé, geräuchertes Schweinefleisch mit dicken Bohnen und Bratkartoffeln, und geniesst dazu einen Moselwein oder Crémant.
Luxemburgerli sucht man hier umsonst. Das in der Schweiz beliebte Kleingebäck geht aber tatsächlich auf einen luxemburgischen Konditor zurück, der das Rezept eines Zuckerbäckers aus Frankreich in die Schweiz brachte. Wunderbar gestärkt pedalieren die Fahrradfahrer danach hinüber auf die rechte Moselseite, wo sie die Veloreise nach Koblenz fortsetzen.