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Ueberfahrt Insel Hvar Insel Brac

Mit Rad & Schiff durch Süd- und Mitteldalmatien

1. Tag, 3. Oktober 2015 - Anreise nach Split und Velotour auf Insel Brač

Nun ist es endlich soweit und wir starten unseren Flug bereits um 06:00 Uhr ab Basel mit Easy Jet. Umso angenehmer, dass wir nach einer 15-minütigen Taxifahrt von Split aus noch genügend Zeit in Trogir haben, um einen kleinen Snack-Vorrat für zwischendurch anzulegen.

Unser Motorsegler Aneta befindet sich bereits im Einschiffungshafen. Wir geniessen noch einen Cappuccino an der Hafenpromenade und begeben uns gegen Mittag aufs Schiff. Nachdem wir uns eine Kabine auf dem Oberdeck ausgesucht und uns etwas eingenistet haben, folgt um 13:00 Uhr ein leckeres Mittagessen von der grossartigen kroatischen Köchin Slavica. Nun fahren wir auch schon los mit dem Segler in Richtung der Insel Brač, wo bereits die erste Velotour auf uns wartet.

Wir setzen unsere mitgebrachten Helme auf, diejenigen mit einem E-Bike montieren ihre Akkus und alle machen sich mit den beiden jungen Guides Krešo und Dario auf den Weg. Einer von ihnen fährt jeweils voraus und der andere fährt als "Schlusslicht" hintennach.

Über Postira fahren wir in Richtung Pučišća an unzähligen Olivenhainen und Fenchelfelder vorbei und danach an der Küste entlang bis zu einem kleinen Hafenörtchen. Hier legen wir aufgrund des plötzlich einsetzenden Regens eine kurze Rast ein. Die Gegend hat für uns trotzdem etwas Mystisches mit den wunderschön überwachsenen Hügeln.  

In Pučišća werden wir wieder von der Schiffsküche mit einem reichhaltigen Abendessen verwöhnt.

Als Vorspeise wird Salat und Gemüserisotto auf den Tischen im Esssalon verteilt und als Hauptgang wird Schnitzel, Gemüse und Kartoffel-stock aufgetischt. Dazu kommt noch ein süsses Dessert. Nach dem Essen erklären uns die Guides anhand einer grossen Karte die Velotour des nächsten Tages.

Mit Rad & Schiff durch Süd- und Mitteldalmatien

2. Tag, 4. Oktober 2015 - Insel Pelješac

Schon um 06:00 Uhr fährt heute die MS Aneta von der Insel Brač zur Insel Pelješac, die zweitgrösste Halbinsel Kroatiens. Vom Geräusch der startenden Motoren erwachen wir kurz, schlafen aber dann schnell wieder ein bis wir um 08:00 Uhr unser liebevoll vorbereitetes Frühstück im Esssalon auf dem Sonnendeck geniessen. Es ist ein reichhaltiges Frühstück, welches uns für die heutige als "schwer" eingestufte Velotour stärken soll.

Um 11:00 Uhr stehen unsere Räder in Lovište an Land bereit. Voller Motivation nehmen wir auch den von Beginn an steilen (9 % Steigung) Anstieg von drei Kilometern in Kauf. Der Ausblick auf die rund 20 kleinen Inseln zahlt sich auf jeden Fall aus.

Die Fahrt bergab nach Viganj, an Pinienwäldern vorbei, geniessen wir in vollen Zügen und lassen den frischen Wind an uns vorbeiziehen. Wir fahren an der Uferpromenade vorbei und sehen auch einige Kitesurfer auf dem Wasser. In Orebić, wo unser nächster Halt ist, kann auch in der Bucht gebadet werden. Wir verweilen ein wenig im wunderschönen Küstenörtchen, bevor wir den langen und steilen Anstieg in Angriff nehmen.

Wir folgen der asphaltierten Strasse rund zehn Kilometer bergauf ins Landesinnere, wo noch Spuren der schrecklichen Waldbrände im Juli zu sehen und sogar zu riechen sind.

Oben angekommen, wird jeder und jede Mitreisende mit Applaus empfangen, was auf dem Endspurt noch mehr anspornt und allen grosse Freude bereitet. Wir sind eine Gruppe aus 27 Personen auf dem Schiff, von jung bis alt, die gut gelaunt und motiviert ist, was allen sehr Spass macht.

Die Anstrengung lohnt sich, denn wir erleben einen unglaublichen Blick auf das Meer und die Insel Korčula. Ab jetzt folgen wir einer, wie vom Guide genannt, "welligen" Strasse bis nach Potomje. Um auf die absolvierte, strengere Etap-pe anzustossen, kommt uns eine kurze Führung durch den 17-jährigen Weinkeller und eine inkludierte Weinprobe doch gut gelegen. :)

Danach führt die Strasse nur noch bergab bis zur Schiffsanlegestelle, die sich in Trstenik befindet. Das Abendessen schmeckt uns wieder köstlich. Erschöpft und glücklich fallen wir ins Bett.

es darf auf Rädern los gehn

3. Tag, 5. Oktober 2015 - Insel Pelješac

Nach einer ruhigen Nacht am Anlegeplatz an der Insel Pelješac in Trstenik, freuen wir uns heute auf eine weniger anstrengende Velotour bis auf 200 Höhenmeter. Alle stehen pünktlich um 09:00 Uhr bereit, schnappen die Räder und fahren gemütlich der Küste entlang. Die Wolkendecke legt immer noch einen grossen Schatten auf die Insel und es regnet teilweise, jedoch lassen wir unsere gute Laune durch das Wetter nicht vermiesen und treten weiter kräftig in die Pedalen. Nach ca. sieben Kilometern folgt ein eher kurzer Anstieg mit traumhafter Aussicht. Wir radeln bis zum Restaurant Bella Vista, wo wir auf alle warten und eine kurze Rast, völlig durchnässt, einlegen.

 

Für diejenigen, die Ston noch besuchen möchten, geht es weiter im Regen bergab zu diesem beeindruckenden Ort. Hier befindet sich die längste Festungsmauer Europas, 5.5 Kilometer lang. Ebenso findet man hier die älteste und grösste Saline des Mittelmeers, die schon vor Christus Geburt errichtet wurde. Hier essen wir gemeinsam in einem gediegenen Restaurant kroatische Muscheln in einer Knoblauchsauce.

Denselben Weg bergab fahren wir nun noch bergauf und erreichen schon bald unser Schiff. Wir wärmen uns und hängen die nassen Kleider auf, sodass wir die Fahrt mit dem Schiff zu den Elafiten-Inseln geniessen können.

Als der Re-gen etwas aufhört, halten wir noch an einer schönen Badebucht, wo wir vom Schiff ins kühle Nass springen. Beim 4-Gang Menü unterhalten wir uns dann noch lange über die bisher schönen und interessanten Erlebnisse hier in Kroatien.

Schiffanlegestelle. Rad-Schiff Dalmatien mit Eurotrek.

 

 

 

4. Tag, 6. Oktober 2015 - Insel Šipan

Die heutige Velotour beginnt bereits um 09:00 Uhr in Šipanska Luka. Es wird eine einfache Tour mit nur knapp 11 Kilometern längs über die Insel Šipan. Zu Beginn überwinden wir einen kurzen Anstieg, dann führt der Weg uns durch das menschenleere Tal bis zu einer Kirche, bei der wir vom Dach aus die wunderschöne Weitsicht geniessen können. Früher besass jede Familie eine solche Kirche. Nun gibt es insgesamt noch 32 Kirchen auf der Insel.

Angekommen am Zwischenziel Suderaj, legen wir eine Kaffeepause in diesem malerischen Fischerort ein.

Anschliessend radeln wir denselben Weg wieder zurück zum Schiff, welches um 11:00 Uhr bereits in Richtung einer Badebucht ablegt. Um 13:00 Uhr gibt es dann wieder ein ausgiebiges Mittagessen mit Suppe, Fleisch, selbstgemachten Kroketten und Gemüse. Nachmittags kommen wir im bekannten Städtchen Dubrovnik an. 

Mit einem Bus fahren wir in die Altstadt, wo eine Stadtführerin auf uns wartet. Sie erzählt unter anderem, dass die Stadt Dubrovnik, früher Republik Ragusa,  im 17. Jahrhundert durch ein Erdbeben komplett zerstört wurde. Man baute danach die Stadt im klassischen Barockstil wieder auf, wo vorher Paläste standen.

Nach der interessanten und lehrreichen Stadtführung, wo auch viel über den Schutzpatron St. Blasius und die ca. zwei Kilometer lange Stadtmauer (UNESCO-Welterbe) um die Altstadt Dubrovnik erzählt wurde, schlendern wir noch ein wenig durch die Gassen. 

Wir lassen den Abend dann in einer spektakulären Felsenbar "Buza" ausklingen und fahren mit dem Bus schliesslich wieder zurück zur MS Aneta.

Gruppenfoto. Rad-Schiff-Dalmatien mit Eurotrek.

5. Tag, 7. Oktober 2015 - Insel Mljet - Insel Korčula

Bei ausnahmsweise sonnigem Wetter nehmen wir heute die ersten fünf Kilometer bis zum Aussichtspunkt in Angriff. Hier bietet sich uns ein wunderbarer Ausblick aufs offene Meer. Die Strecke führt weiter durch Pinienwälder flankiert von einzelnen Plantanenalleen. Auf der Insel Mljet ist Trinkwasser stets rar, weshalb beim Zwischenstopp die Wasservorräte aufgefüllt werden müssen.

Wir fahren nun bergauf auf etwas holperigen Naturstrassen. Danach bietet die sechs Kilometer lange Abfahrt eine atemberaubende Aussicht auf das Meer. Im kleinen Fischerdorf Polače haben wir noch Zeit, das Dörfchen und die alte Ruine zu besichtigen. 

Später tuckern wir mit dem Schiff weiter zu einer kleinen Badebucht, die zum Verweilen einlädt.

Angekommen auf der Insel Korčula, gehen wir von Bord und essen auswärts eine leckere Pizza. Wir schlendern durch die nette Altstadt mit der schönen Kirche an vielen Bars und gemütlichen Cafés vorbei. Die Altstadt wird wegen ihres festungsähnlichen Aussehens oft auch als "Klein-Dubrovnik" bezeichnet.

Ein Schiff fährt auf einem Fluss in Dalmatien mit Wald rundherum.

6. Tag, 8. Oktober 2015 - Insel Hvar

Die heutige Tour stellt der Guide etwas um, sodass wir die erste von den beiden Radetappen nicht auf der Insel Korčula machen, sondern gleich mit dem Schiff zur Insel Hvar fahren. Somit stellen wir nun die zweite vorgesehene Etappe auf der Insel Hvar zum Vormittagsprogramm und werden am Nachmittag eine ca. 23 Kilometer lange Tour ebenfalls auf der Insel Hvar machen.

Nach dem reichhaltigen Frühstück setzen wir uns auf das oberste Deck, welches sich über dem Sonnendeck befindet, und geniessen die wunderbare weite Sicht auf die vielen Inseln, bis wir die charmante Stadt Hvar erreichen. Hier gönnen wir uns noch einen kleinen Koffeinschub in der Lounge eines Cafés, um dann den zehn Kilometer langen Anstieg gut zu meistern.

 Die Landschaft wechselt sich ab mit Lavendelfeldern und Weinbergen. Traumhafte Ausblicke bietet die Gegend ebenfalls, bis wir die 400 Höhenmeter geschafft haben. In der Gaststätte warten wir wieder auf alle und legen eine Rast ein. Anschliessend radeln wir voller Freude wieder bergab bis Stari Grad, die älteste Siedlung der Insel. Das Wetter ist heute wieder durchzogen, doch dies trübt unsere Stimmung keineswegs.

Am Nachmittag folgt dann nun die zweite Tour auf der Insel Hvar um 15:30 Uhr. Zuerst fahren wir durch die engen Gassen von Stari Grad und legen einen ersten Halt bei der Hauptkirche von Stari Grad ein. Diese ist dem heiligen Johannes gewidmet. Weiter geht es ein kurzes Stück bergauf zu einer weiteren Kirche ausserhalb Stari Grad. Danach führt uns der Weg auf einer schönen Nebenstrasse in Richtung Jelsa, wo ein idyllisches Fischerdorf mit einer tollen Promenade zum Eis essen einlädt.

Nach einer kurzen Rast fahren wir am Meer entlang bis zum "kleinen Venedig". Dieses kleine Städtchen hat mit seinem kleinen Kanal viel von der Hafenstadt Venedig. Schliesslich radeln wir wieder zurück zum Schiff durch alte griechische Felder.

Velofahrer auf einer Strasse in Dalmatien. Rad-Schiff-Reisen mit Eurotrek.

7. Tag, 9. Oktober 2015 - Insel Šolta

Zwei Stunden dauert die Fahrt mit unserem Motorsegler von Stari Grad bis nach Stomorska auf der Insel Šolta. Diese Insel ist bekannt für ihr erstklassiges, dunkles Olivenöl. Wir radeln durch ursprüngliche alte Dörfer und absolvieren die heutigen wenigen Kilometern rasch. Unterwegs stehen noch eine Olivenöl-Probe sowie eine kurze Führung durch die Fabrik auf dem Programm. Ein einheimischer Fabrikarbeiter erklärt uns die Olivenölgewinnung, die Herstellung und die Unterschiede der verschiedenen Öle. Wir hören alle gespannt zu und freuen uns, selbst von diesen wertvollen Ölen mit einem Stück Brot zu probieren. Anschliessend sind die verschiedenen Olivenöle mit Geschmacksrichtungen wie Rosma-rin, Chili und Zitrone zum Kauf nebenan erhältlich.

Die letzten Kilometer radeln wir nur noch bergab und lassen ein letztes Mal unsere Räder aufs Schiff hieven. Nach dem grandiosen Mittagessen von Slavica und einer Badepause, diesmal unter der Sonne, fährt unser Schiff Richtung Trogir.

Am Abend werden wir von einer Stadtführerin durch die Geschichte der Hafenstadt Trogir geführt und anschliessend verköstigen wir ein leckeres kroatisches Abendessen in einem Hinterhof. Die einmalige Atmosphäre und die engen Gassen der Altstadt beeindrucken uns. An der Riva von Trogir verbringen wir die letzte Nacht auf der MS Aneta, die uns inzwischen ein wenig ans Herz gewachsen ist.

In der Mitte die Bucht in einer kleineren Stadt. Viele kleine Ruderboote sind angebunden und eine kleine Brücke führt von der einen Stehseite zur anderen. Hinter den Häusern ist der graue bewölkte Himmel zu sehen.

8. Tag, 10. Oktober 2015 - Abreise

Da unser Flieger bereits um 08:05 Uhr ab Split abhebt, haben wir uns am Vorabend ein Taxi für heute um 06:30 Uhr bestellt, welches pünktlich bereit steht. Wir verabschieden uns noch als letztes von den kompetenten Guides und setzen uns ins Taxi.

 

Fazit

Abschliessend können wir trotz des oftmals schlechten Wetters sagen, dass wir eine wunderschöne Rad & Schiff Tour in Kroatien erlebt haben. Die vielen Inseln, die man vom Schiff aus sieht, die herbstliche Landschaft und Stimmung sowie die einladenden Badebuchten haben uns sehr gut gefallen.


Köstlichkeiten wie hervorragendes Olivenöl, guter Wein und leckere kroatische Spezialitäten wie auch Fisch und Fleisch findet man zu Hauf.

Auch geschichtlich bietet Kroatien viel Interessantes, das einem vor allem durch die beiden Guides sowie die Stadtführungen näher gebracht wird.

Das Reisen in der Gruppe war sehr schön. Wir konnten während den Radetappen sowie auf dem Schiff nette Bekanntschaften machen, wo man immer wieder ins Gespräch kam. Von Vorteil war für uns ebenfalls, dass wir nicht nach dem Weg schauen mussten, da stets ein Guide vorfuhr.

Die E-Bikes, die meine Freundinnen gemietet haben, funktionierten einwandfrei und der Akku konnte jeweils auf dem Schiff wieder aufgeladen werden. Unsere Leihräder waren auch gut gewartet und hatten einen bequemen Sattel.

Die Menschen sind zwar gastfreundlich, jedoch haben wir die Einheimischen nicht sehr offen empfunden. Wenn man sich jedoch etwas mit ihnen unterhält, sei es auf Deutsch oder Englisch, tauen sie schnell auf. Es kann auch sein, dass dies Anfang/Mitte Saison anders aussieht.

Die Satteltaschen sollten bei der Buchung bereits reserviert werden, damit diese dann vor Ort auch vorhanden sind.

Wichtig ist, dass man genügend trockene Kleidung dabei hat wenn es oft regnet. Die nassen Kleider trocknen schlecht bei kälteren Temperaturen, trotz der Wäscheleinen auf dem Schiff.

Insgesamt erlebten wir eine rundum gut organisierte Reise mit vielen Highlights und eine erstaunliche und unkomplizierte Gruppendynamik auf dem Schiff und während den Radtouren.

am Kai
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