Wir fuhren daraufhin voller guter Erinnerungen an eine gelungene Woche Rad/Schiffreise gegen Norden, westlich entlang der beiden grossen Innenmeere (Markermeer/Ijsselmeer). Zuäusserst auf der Halbinsel, die die beiden Innenmeere auftrennt, besuchten wir das grosse Freilichtmuseum Enkhuizen.
Ein Muss, wenn man in dieser Gegend ist. Vieles von dem, das wir in der vergangenen Woche gesehen und erlebt hatten, fanden wir hier in konzentrierter, aber in umso lebendiger und gelungener altertümlicher Form wieder dargestellt. Natürlich gehörten dazu auch die Käseproduktion wie das Räuchern von Fisch, je verbunden mit leckeren Verkostungen.
Lekker – wie die Niederländer sagen – waren nicht nur diese Häppchen; gerne erinnern wir uns zurück an das Essen auf dem Schiff, das ohne Einschränkung auch so bezeichnet werden darf. Auf der Weiterfahrt mit unserem Auto in den Norden konnten wir noch einen weiteren Rückblick auf unsere Radtouren machen. Was wir uns vor der Reise in die Niederlande drastisch vorgestellt hatten; das dann aber gar nicht eintraf, war der stürmische Wind, der uns das Radfahren sehr beschwerlich hätte machen können.
Dass solche Winde aber nicht nur „Geschwätz“ sind, sondern Realität, erfuhren wir beim Überfahren des 32 km langen und 90m breiten Afsluitdijk; dem Abschlussdam, der die beiden Innenmeere gegen Norden begrenzt.
Als wir auf halbem Weg der Überfahrt bei einem Aussichtspunkt anhielten riss mir der tobende Wind beim Öffnen der Autotüre diese völlig aus der Hand. Mit Rückenwind über diesen Damm zu fahren wäre sicherlich ein Genuss; ihn als Gegen- oder Seitenwind zu haben, da steigt man lieber wieder ins Auto ein. Dies taten wir dann auch und erreichten am Ende des Dammes: Zurich!
Das war unser nördlichster Punkt unserer Reise. Von Zürich nach Zurich und wieder zurück nach Zürich, so hatten wir es geplant. Nur ein Umlaut Unterschied, aber nahezu 1000 km Distanz. Und wir waren nicht die einzigen Weitgereisten, die dieses Ziel anvisiert hatten. Im Gästebuch des einzigen Hotel/Restaurant in diesem kleinen Dorf fanden sich viele Einträge von Schweizern.