31. Oktober
Heute steht ein weiterer Ausflug per Schiff (mit was sonst?) an. Nochmals sehen wir die Eruptionen bei Tageslicht. Das ist wenig spektakulär. Der Aufenthalt im Dörfchen Ginostra mit dem kleinsten Hafen Europas, bietet einen kurzen Spaziergang durch menschenleere Gassen und keinen - von mir erhofften - Kaffee.
15.30 Uhr starten wir unsere Wanderung zur Sciara del Fuoco. («Weg des Feuers», wie wir ein paar Tage später erfahren werden), Im steilen Aufstieg treffen wir auf einen alten und überwachsenen Friedhof. Während der ganzen Wanderung hören wir immer wieder das Grollen des Strombolis. Ich stelle mir einen ziemlich übel gelaunten Drachen vor, der sich überlegt, ob er jetzt mal wieder für etwas «Action» sorgen soll. Das letzte Mal geschah dies im Juli 2019.
Die «Action» kostete ein Menschenleben. Etwas verunsichert (ich) näheren wir uns über alte Lavaströme hinweg dem Rand des aktuellen und äusserst aktiven Lavastromes. Während die Eruption weiter oben die Nebelwolken illuminieren, kullert das ausgeworfene und glühende Gestein den steilen Hang hinunter ins Meer. Mittlerweile ist es dunkel und das Schauspiel ist beeindruckend.
Wir machen uns im Dunkeln auf den Abstieg in Richtung Ristorante Osservatorio. Dort sitzen wir im spärlichen Schein von Taschenlampe und Kerzen, essen ein ausgezeichnetes Nachtessen und beobachten den glühenden Vulkan.