Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch
Abwesend: Mittwoch
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Frühmorgens starten wir unsere Bus- und Bahnreise nah Wernstein am Inn (bei Passau).Wir haben uns gewünscht, dass wir bei unserem Freund Walter Schmid im Hotel Mariensäule übernachten dürfen. Deshalb sind wir nicht in Passau einquartiert.
Kurz nach 17.00 h treffen wir im Hotel ein. Walter erwartet uns bereits und begrüsst uns herzlich. Nach dem Zimmerbezug treffen wir uns im gemütlichen Restaurant für das Infogespräch. Wir testen auch unsere Miet-ebikes. Danach gönnen wir uns ein feines Nachtessen, das vom Hotel spendiert wird. Natürlich dürfen die Rauchpausen mit intensiven Gesprächen draussen - für die beiden Männer - nicht fehlen.
Wir radeln heute von Österreich nach Deutschland und wieder nach Österreich.
Nach dem Frühstück stellen wir unser Gepäck für den Transport bereit. Walter kontrolliert, ob wir es richtig angeschrieben haben. Wir verabschieden uns von ihm und Wernstein und radeln dem Inn entlang nach Passau. In Passau holpern wir über schmale Pflasterstein-Strassen und Gassen durch die Stadt. Kurz besuchen wir den Ort, wo Inn, Donau und Ilz zusammenfliessen.
Danach geht’s weiter nach Engelhartszell. Wir radeln durch schattenspendende Wälder (vor allem an heissen Tagen willkommen), vorbei an blühenden Rapsfeldern und abgeernteten Äckern.. Wir sehen gepflegte Einfamilienhäuser mit hübschen Gärten. Und natürlich belgeitet uns die Donau bis zum Ende der Tour.
Schon bald müssen wir kurz stoppen und unsere Ohren warm einpacken. Der Wind ist empfindlich kühl. Ab und zu zeigen sich ein paar vorwitzige Sonnenstrahlen.
Kurz vor Engelhartszell lassen wir uns von der Radfähre ans andere Ufer bringen. Wunderbare Fahrt der ruhigen, beruhigenden Donau entlang bis nach Schlögen, wo wir wieder mit der Radfähre das Ufer wechseln und direkt beim Hotel Donauschlinge ankommen.
Wir vernehmen, dass ein Teil der Route wegen Holzfäller- und Bauarbeiten gesperrt ist. Das heisst: Übersetzen mit der Radfähre ans andere Ufer. Hier hat sich bereits eine längere Warteschlange von Radfahrern gebildet. Am anderen Ufer angekommen löst sich diese jedoch rasch auf und wir sind wieder nur zu zweit unterwegs.Wunderschöner Radweg entlang des grossen Flusses. Bäume, Wasser, Schwäne und Enten. Auch heute schickt die Sonne ab und zu zaghafte Sonnenstrahlen durch die Wolken. In Neuhaus tuckern wir wieder übers Wasser ans andere Ufer.
Wir radeln viele Kilometer direkt der Donau entlang, bis wir wieder zu einer Radfähre gelangen. Hier ist die Warteschlange noch grösser. Wie sieht das wohl im Sommer aus? Wir warten, bis wir an der Reihe sind.
Ab Ottensheim führt der separate Radweg entlang einer grossen Hauptstrasse bis nach Linz. Das Archotel Nike ist leicht zu finden. Wir finden ein feines polnisches Restaurant in Fussdistanz und geniessen Barsczc, Bigos und Pierogi. Auch der śledź (Hering) mit Wodka darf nicht fehlen.
Die ersten Rad-Kilometer führen uns linksufrig aus Linz hinaus. Am gegenüberliegenden Ufer sehen wir die rauchenden Industriekamine. Doch schon bald geniessen wir wieder die ruhige Natur dem Wasser entlang. In Mauthausen machen wir Mittagshalt.
Mauthausen und Gusen: ehemaliges Konzentrationslager. 1938 wurden die ersten Gefangenen aus dem KZ Dachau einquartiert. Diese mussten den Steinbruchbetrieb aufbauen. Hier herrschten die härtesten Haftbedingungen und dies zeigt sich auch in der höchsten Todesrate.1941 wurde eine Gaskammer gebaut.
Unterirdische Fabriken, unmenschliche Arbeitsbedingungen. Von den ca. 190 000 Gefangenen sind innerhalb 7 Jahren etwa 90 000 umgekommen. Eine wirklich traurige Geschichte.
In Wallsee wechslen wir wieder ans andere Ufer. Nicht mit der Radfähre, sondern übers Kraftwerk. Wir sehen auch die grossen Schleusen für die Donauschiffe. Durchs „Landesinnere“ radeln wir bergauf bis nach Ardagger zum Landhotel Stift. Ein wunderschönes Hotel, direkt neben der Stiftskirche und etwas ausserlhalb von Ardagger-Markt.
Ein sehr grauer Tag begrüsst uns. Die Wolken hängen sehr tief. Doch der angesagte Regen verschont uns auch heute.
Zuerst besuchen wir die Stiftskirche und das Mostbirnenmuseum. Danach sausen wir runter nach Ardagger-Markt und begrüssen bald wieder „unsere“ Donau.
Friedliches Radeln entlang dem Wasser. Sehr beruhigend. Wir treffen kaum andere Radfahrer.
Zum Mittagessen stoppen wir in Persenbeug. Danach weiter nach Melk. Viele Mücken und anders fliegenden Getiere zerschellen an unseren Jacken (dies ist gut zu hören) und auch im Gesicht. Mund muss geschlossen bleiben. Ansonsten…. Die Viecher fliegen heute tief.
Etwas später sehen wir von Weitem das imposante Bauwerk des Stifts Melk. Nach Ankunft und Zimmerbezug im Hotel zur Post bummeln wir noch ein bisschen durch das hübsche Städtchen. Bald setzt aber der Regen ein, es dämmert und wir entschliessen uns für ein Nachtessen im Hotel.
Heute weckt uns die Sonne, die vom tiefblauen Himmel strahlt. Nach dem Frühstück radeln wir als erstes zum Stift, schliessen uns einer Führung durch den Kaiserflügel und die riesigen Bibliotheken an Sie endet vor der Kirche. Die Uhr schlägt gerade 12 und so können wir am Mittagsgebet der Benediktinermönche teilnehmen. Dies dauert etwa 15 Minuten. Danach schlendern wir durch die Gärten des Stifts.
Meine Empfehlung: das Buchen einer zusätzlichen Übernachtung in Melk.
Ziemlich spät radeln wir dann los. Mittlerweile bläst ein starker Wind, der auch wieder viele Wolken bringt. Nach ca. 20 km zeigen sich uns die ersten Rebberge der Wachau. Ein kurzer Regenschauer lässt uns die Pellerinen überziehen.
In Krems verfahren wir uns und finden die richtige Brücke über die Donau nicht. Irgendwann haben wir es dann doch geschafft. Es wird langsam dunkel und wir sind noch nicht am Ziel.
Der Mond zeigt sich hell und gross und schickt uns sein Licht. Natürlich gibt’s auch Licht an unseren Rädern. Gute 10 km fahren wir durch die Nacht, bis wir dann im Hotel zum Schwan in Traismauer ankommen.
Für mich das Hotel, das mir am wenigsten gefällt. Wir sind in einer Art Dependence untergebracht. Betten mit sehr harten Matratzen. Schlafe deshalb sehr schlecht.
Viele Kilometer liegen heute vor uns. Es sind mehr als 70. Ab Tulln kann auf beiden Seiten der Donau nach Wien geradelt werden. Wir studieren die Karte und entschliessen uns für das linke Donauufer. Ich möchte unbedingt über das „Inseli“, das die alte Donau von der neuen Donau trennt, pedalen. Wieder eine wunderschöne Strecke. Das Tal und der Fluss werden breiter. Die Donau liegt meist da wie ein träger und grosser See. Das Wasser glitzert im Licht der Sonne. Wir geniessen einen relativ warmen Oktobertag.
Je näher wir Wien kommen, desto mehr Radfahrer sind unterwegs und sausen mit ihren Rennrädern an uns vorbei. Auf dem Inseli sehen wir auch viele Jogger und Spaziergänger mit ihren Hunden. Eine heile Welt.
Über eine Art schwimmende Brücke erreiche wir die Stadt. Nur noch ein paar Kurven und wir kommen im Arcotel Kaiserwasser an. Ich empfinde es als wunderbares und tolles Erlebnis, mit dem Rad in Wien anzukommen.
Abends geniessen wir noch ein Wienerschnitzel im Hotel-Restaurant. Für einen Besuch in der Stadt sind wir zu müde. Das verschieben wir auf ein anderes mal.
Meine Empfehlung: das Buchen einer oder mehreren zusätzlichen Übernachtungen in Wien.
Etwas wehmütig nehmen wir Abschied von Wien und der Donau und denken nochmals mit Freude an die vergangenen Radtage zurück.