1. Tag: Anreise
Da wir etwas verspätet in Zürich abgefahren sind, hatten wir leider nicht mehr viel Zeit, um Brixen und das Hotel Krone kennenzulernen. Das Hotel liegt direkt im Zentrum der Stadt und wenn man zum ersten Mal dort ist, ist die Zufahrt etwas kompliziert.
Es ist aber gestattet mit dem Auto bis zum Hotel zu fahren, um Gepäck abzuladen. Das Hotel verfügt über einige wenige eigene Parkplätze, wo das Auto gegen Gebühr geparkt werden kann. Die Velos werden in einem eigenen Bike-Keller gelagert, in dem man auch alle nötigen Werkzeuge findet, wenn es mal Probleme geben sollte.
2. Tag: Zum Vahrner See
Nach einem ausgiebigen Frühstück mit gutem Kaffee starteten wir zur ersten Velotour. Wir mussten die Velos erst hinunter zum Fluss schieben und fuhren dann entlang einer kleinen Promenade aus der Stadt hinaus. Allerdings wurden wir auf den ersten Metern von einer Schulklasse am Weg abgelenkt und verpassten prompt die erste Abzweigung. Vielleicht waren wir auch noch etwas aus der Übung.
Der Weg führte uns dann zum "Keschtenweg", einem etwas holprigen Waldstück. Hier ging es ständig auf und ab und wir wurden gleich zum ersten Mal etwas gefordert. Nach einigen Kilometern erreichten wir schliesslich den Vahrner See.
Wenn nicht zu viele Fussgänger unterwegs sind, ist es problemlos möglich rund um den See zu fahren. Wir nutzten die Gelegenheit und machten noch eine kleine Pause auf einer kleinen Bank am Ende des Sees.
Danach ging es weiter nach Franzensfeste und im Anschluss zurück nach Brixen.
Pause in Brixen vor der Burg.
3. Tag: Südtiroler Dörferrunde
Diese Tour startet etwas über Brixen - das steile Stück bis Elvass wird aber mit einem Transfer überwunden. Die Tour führte uns auf ruhigen Strassen wieder Richtung Norden. Wir passierten Novacella und Raas und fuhren hinunter in das kleine Dörfchen Aicha. Hier hatten wir einen tollen Ausblick auf das Tal vor uns. Es gibt unglaublich viele Apfel- und Weingärten in diesem Tal.
Ein kleiner Wehrmutstropfen ist die Autobahn, die durch dieses Gebiet führt. Hin und wieder kriegt man doch etwas davon. In Aicha waren wir kurz etwas unsicher wegen des Weges, da wir dachten, dass wir nach Spinga hochfahren sollten.
Als wir nach dem Weg fragten sagte uns jemand, dass wir gut eine Stunde brauchen würden, bis wir dieses Dorf erreichen würden. Daraufhin sahen wir uns Karte und Wegbeschreibung etwas genauer an und stellten fest, dass die Strecke nach einem kurzen Anstieg wieder abzweigen würde.
Bergbach mit dahinterliegenden Bergspitzen.
Wir traten beherzt in die Pedale und fuhren durch einen herrlich ruhigen Wald. Die Strecke war wirklich malerisch und bald schon erreichten wir wieder eine geteerte Strasse. Wir beschlossen bei einer kleinen Mauer anzuhalten und hatten wieder schöne Ausblicke auf die Obstgärten und ein kleines nahe gelegenes Schloss.
Bis nach Viums galt es wieder einige Höhenmeter zu überwinden, doch danach führte die Strecke durch kleine, herzige Dörfer immer bergab. Ab Elvass ging es steil bergab und wir rauschten zurück ins Zentrum von Brixen.
Abends spazierten wir über den Marktplatz vor dem Dom an dem an diesem Wochenende ein Brot- und Strudelfestival stattfand. Klar, dass wir uns das nicht entgehen liessen und wir kräftig zulangten und probierten.
In der Altstadt gibt es viele Restaurants und Cafés. Dafür, dass wir die Stadt aber an einem Wochenende besuchten, kam sie uns aber abends nicht sehr belebt vor. Tagsüber war die Innenstadt aber wirklich stark frequentiert.
Der berühmte Dom von Brixen.
4. Tag: Durch das Pustertal
Wir bestiegen den Zug und machten uns auf den Weg nach Franzensfeste. Dort mussten wir umsteigen und wir fuhren hinein in das Pustertal. Wir hatten Glück: am Bahnsteig hörten wir Durchsagen, dass das Personal der italienischen Bahnen am nächsten Tag streiken würde.
Die Fahrt gab uns schon einen kleinen Vorgeschmack auf die kommende Velotour: kleine Städte, ein paar Schlösser und Burgen am Wegrand und tolle Ausblicke auf die nahen Berggipfel.
In Toblach angekommen, machten wir uns auf den Weg. Von Beginn an waren wir auf einem eigenen Veloweg unterwegs, der durchgehend beschildert und toll ausgebaut war. Zudem ging es immer leicht bergab, so dass wir ziemlich gut vorankamen.
Bald schon erreichten wir das Zentrum von Brixen, hier war allerdings Endstation: auf dem Dorfplatz wurde ein Film über den 2. Weltkrieg gedreht und wir konnten den Schauspielern für ein paar Einstellungen bei der Arbeit zu sehen.
Auf einem eigenen Veloweg unterwegs.
Nach einiger Zeit entschlossen wir uns den Drehort zu umfahren und liessen dieses kleine Städtchen hinter uns. Der Veloweg führte uns über ruhige Feldwege - ich glaube im ganzen Pustertal hat uns kein einziges Auto überholt. Bald schon erreichten wir den Olanger Stausee.
Hier wurde die Fahrt etwas ruckeliger, aber von der Runde vom Vahrner See waren wir das ja schon gewohnt. Nach ein paar An- und Abstiegen erreichten wir schliesslich Bruneck. Hier spazierten wir kurz durch die Altstadt und genehmigten uns eine kurze Pause in einem kleinen Café.
Gleich nach Bruneck passierten wir die Sonnenburg und erreichten nach einiger Zeit die Mühlbacher Klause. Diese Burgruine markierte den letzten Abschnitt unserer Fahrt. Wir fuhren am Stausee entlang und passierten das Zentrum von Mühlbach. Hier war etwas Geduld gefragt, denn im Zentrum selbst fand ein Markt statt, der sich ebenfalls grossem Andrang erfreute.
Danach folgte ein kräftiger Anstieg, den uns nach den bisherigen 50 Kilometern doch etwas forderte. Zum Schluss durften wir aber wieder eine schöne Abfahrt bis nach Brixen geniessen. Die Fahrt vorbei am Kloster Neustift mit den riesigen Apfelgärten war ein wunderbarer Abschluss für die heutige Fahrt!
Das Rathaus von Brixen.
Fazit
Eine tolle Gegend für eine Velotour. Die Dörferrunde und der Ausflug zum Vahrner See sind etwas kürzer, so bietet sich aber die Gelegenheit die Stadt Brixen besser kennenzulernen. Ein kleiner Wehrmutstropfen ist die Autobahn, an der man teilweise entlang fährt. Bei den gefahrenen Touren beschränkte sich dies aber auf kurze Streckenabschnitte und viel nicht besonders ins Gewicht.
Obwohl die Touren so ausgelegt sind, dass man meist bergab fährt, gilt es doch immer wieder kleinere und grössere Hügel zu überwinden. Dies sollte aber für niemand ein grösseres Problem darstellen - wie gesagt geht es meist bergab!
Bei dieser Tour erhält man vor Ort die Brixen-Card, mit der man in der Region viele Vorteile ausnützen kann. Das Hotel ist familiengeführt und bietet gute Küche, eine gemütliche Atmosphäre und wirklich sehr schöne Zimmer.
Die Stadt Brixen selbst hat einiges zu bieten. Toll sind hier die vielen kleinen Restaurants, der wunderschöne Dom und die wirklich schöne Altstadt. Alles in allem eine sehr schöne Sternfahrt, für alle, die nicht zu weit weg wollen.