Text von Monika Neidhart
Auf zwei Rädern durch die halbe Schweiz von einem Gewässer zum nächsten fahren: Genau das kann man auf der Seenroute Nr. 9, die zu Recht diesen Namen trägt. Doch nicht nur Wasser in allen Formen ist auf dieser Veloroute zu erleben, auch «Glanz & Gloria», unberührte Natur, verschiedene Baustile, kulinarische Köstlichkeiten und viel Genuss.
Strahlend blauer Himmel über Montreux. 30° C. An den Gestaden schweift mein Blick entlang der Rebhänge des Lavaux und über die Weite des Genfersees bis zu den schneebedeckten Gipfeln der französischen Berge. Ich atme tief durch; die Ferien können beginnen. Gemütlich radeln wir Richtung Vevey.
Je mehr der Glanz von Montreux hinter uns liegt, umso mehr glänzen unsere Schweisstropfen. Die erste grosse Steigung in Vevey überwinden wir nicht mit dem "Funiculaire", sondern mit dem Velo; wir haben ja ein E-Bike gemietet. Doch wir müssen uns zuerst an die Unterstützung durch den Elektromotor gewöhnen und lernen, mit den 3 Stärken und den 8 Gängen optimal zu fahren.
Lindenblütenduft, Stille und im Rückblick der traumhafte "Postkarten"-Blick über den Genfersee. Weiter geht es durchs Grasland Richtung Greyerz. Der Weg folgt einer alten Handelsroute, auf der bereits im Mittelalter die Greyerzer ihren Käse nach Vevey oder weiter per Schiff nach Genf und Lion brachten.