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Der Rhonegletscher schlängelt sich mit seinem Eis talabwärts.

6 Tage – 5 Pässe – 4 Kantone und ca. 95 km Marsch!

Nachdem ich schon für viele Eurotrek-Kunden den Vier-Quellen-Weg buchen durfte, war ich gespannt, als es für mich und meine Freunde hiess, auf zu den 4 Quellen! Wir hatten wohl die perfekte Herbstwoche ausgewählt, konnten wir doch mit kurzen Hosen und T-Shirt bei prachtvollem Sonnenschein wandern – was für ein Erlebnis!

6 Tage – 5 Pässe – 4 Kantone und ca. 95 km Marsch!

1. Tag: Anreise nach Andermatt

Voller Vorfreude und mit unseren Wanderschuhen im Gepäck, reisten wir zu Dritt nach Andermatt, damit wir am nächsten Tag ausgeruht unsere erste Etappe meistern konnten.

Zwei Wanderer wandern an einer Steinmauer entlang, im Hintergrund fährt ein Zug

Los geht's ab Andermatt

2. Tag: Oberalppass – Vermigel-Hütte

Nachdem wir uns für die nächsten Wandertage mit Essen und Snacks eingedeckt hatten, nehmen wir den Zug zum Oberalppass (2‘044 m). Von dort startet unsere erste Etappe hoch zum Tomasee (2‘345 m), der Quelle des Rheins, und dann weiter über den Maighelspass (2‘421 m) zu unserem ersten Etappenziel der Vermigel-Hütte (2‘042 m).

Der Aufstieg zum Tomasee ist als Einstieg happig, aber sobald man den herzförmigen See entdeckt, hat sich die Mühe schon gelohnt. Am Ufer essen wir gemütlich unser Sandwich und bestaunen den klaren Bergsee. Gestärkt geht es am Nachmittag weiter über den Pass runter zur Vermigel-Hütte.

Dauer der Wanderung:  ca. 6h mit Pausen

Vier-Quellen-Weg-2

Tomasee

Unterkunft Vermigel-Hütte SACDie Hütte ist modern ausgestattet und hat eine tolle Terrasse, wo man sich nach einer langen Wanderung bestens erholen kann. Die Mehrbettzimmer, ebenso wie die Sanitären Anlagen, sind renoviert. Dusche und Wifi sind vorhanden.

Wichtig: Seidenschlafsack sowie Ersatzkleidung in den Tagesrucksack einpacken, das Gepäck kann nicht zur SAC-Hütte transportiert werden.

Vom Oberalppass sieht man auf die Rhätische Bahn, die im grünen Tal fährt.

Oberalppass

3. Tag: Vermigel-Hütte – Gotthardpass

Nach einem ausgiebigen Frühstück in der Hütte geht es weiter zum Sellapass (2‘701 m) mit einem Abstecher zum Piz Giübin (2‘776 m), dem höchsten Punkt der ganzen Wanderung, und dann runter zum Gotthardpass (2‘091 m), wo wir im Gotthard Hospiz übernachten dürfen. Beim Aufstieg zum Sellapass durquerten wir einige Schneefelder und auch eine Schafherde.

Der Ausblick vom Piz Giübin aus war das Highlight der heutigen Etappe. Wir konnten sogar einen Steinbock sehen (ein Muss bei einer Wanderung im Graubünden, oder?). Die Wanderung ging weiter mit einem 700 Meter Abstieg zum Gotthardpass, mit einem schönen Ausblick auf den Lago della Sella.

Dauer der Wanderung: ca. 6h mit Pausen

Vier-Quellen-Weg-3

Eiskalte Bergseen

Unterkunft St. Gotthard Hospiz: Eine komfortable Unterkunft von höherem Standard mitten in den Alpen. Das erst kürzlich renovierte St. Gotthard Hospiz steht auf der Liste des "Europäischen Kulturerbes". Das Hotel verfügt über 11 Doppelzimmer, 2 Einzelzimmer und ein Mehrbettzimmer mit 5 Betten. Die Zimmer sind mit Dusche und WC ausgestattet.

Bergsee auf dem Gotthardpass mit einem Restaurant im Hintergrund.

Angekommen am Gotthardpass

4. Tag: Gotthardpass – Lucendropass – All’Acqua

Heute steht die längste und auch intensivste Etappe an! Vom Gotthardpass geht es hoch zum Lucendropass (2‘522 m) und von dort über den Höhenweg vom Bedrettotal (Val Bedretto) Richtung Capanna Piansecco (1‘982 m), welche diese Saison wegen Rennovationsarbeiten leider geschlossen war. Beim Start auf dem Gotthardpass müssen wir uns kurz orientieren wo es lang geht, da zurzeit eine Baustelle den Wanderweg etwas versteckt.

Sobald man aber die Staumauer (73 Meter hoch!) sieht, wissen wir, dass dies der richtige Weg zum Lago die Lucendro ist. Der Fussmarsch startet im Nebel und wir können somit den Stausee erst von oben sehen. Je höher wir wandern, desto schöner wird das Wetter. Wir erreichen die Reuss-Quelle bei schönstem Sonnenschein. Nachdem der Pass geschafft ist, geht es steil nach unten Richtung Bedrettotal.

Vier-Quellen-Weg-9

Vorbei an Gletscherlandschaften

Hier hilft uns das Schweiz Mobil App weiter, als wir eine Abzweigung verpassen. Nun befinden wir uns auf dem „Sentiero alto Bedretto“ mit Sicht ins Tal und weit in der Ferne auf den Nufenenpass. Dieser Höhenweg ist wunderschön mit meist breitem Wanderweg, er zieht sich jedoch seeehr in die Länge, bis man endlich die Piansecco Hütte entdeckt. Von dort geht es nochmals ca. 45 Minuten abwärts zum Hotel nach All’Acqua (1‘614 m), wo wir uns als erstes ein kühles Bier bestellen, dies auf der Terrasse geniessen und uns von der langen Wanderetappe erholen.

Dauer der Wanderung: ca. 7h 15min mit Pausen

Unterkunft Hotel Ristorante All’Acqua: Das einzige Hotel im kleinen Dorf All‘Acqua hat schön eingerichtete Zimmer und eine hervorragende Tessiner Küche. Unsere Zimmer hatten WC/Dusche auf der Etage. Es gibt aber auch Zimmer mit WC/Dusche.

Quellen-weg-Goms

Wunderwolles Bergpanorama

5. Tag: All’Acqua – Nufenenpass – Ulrichen / Oberwald

Heute haben wir zwei Optionen um von All’Acqua zum Nufenenpass (2‘440 m) zu laufen. Entweder zurück zur Capanna Piansecco und dort den Vier-Quellen-Weg wieder aufnehmen oder dem Alpenpässe-Weg (Nummer 6) folgen. Wir entscheiden uns dafür. Entsprechend geht es von All’Acqua gemächlich rauf nach Foppe, wo wir den Vier-Quellen-Weg wieder kreuzen und unsere Wanderung auf der Route Nr. 49 fortsetzen. Von dort rieseln unzählige Bächlein herunter.

Viele dieser Gewässer stammen vom Schmelzwasser, einige davon trocken während der Sommermonate auch aus. Kurz vor dem steilen Aufstieg vereinen sich die Bächlein hin zum Ticino. Ohne den pyramidenförmigen Granitstein wäre das Quellgebiet des Ticinos wahrscheinlich kaum erkennbar. Über den Pass geht die Wanderung weiter in den Kanton Wallis. Noch bevor wir den Abstieg wagen, sehen wir zu unserer grossen Freude noch zwei Murmeltiere, juhuii.

Das Strassenschild des Nufenen Passhöhe auf dem Nufenenpass.

Nufenenpasshöhe

Neben der lärmenden Passtrasse setzen wir unsere Wanderung im Tal fort in Richtung Ulrichen. Es gilt die dortige Hängebrücke zu überqueren. Bald schon sind die ersten typischen Walserhäuser von Ulrichen im schönen Goms zu sehen. Von dort aus geht es mit dem Zug (ca. 8 Min. Fahrt) nach Oberwald (1‘368 m) ins Hotel Ahorni.

Das Hotel liegt im Dorfzentrum und ist vom Bahnhof einen kurzen Fussmarsch entfernt. Müde und hungrig erreichen wir das Hotel und lassen uns mit einem feinen 3-Gang Menü verwöhnen. Wer die Etappe lässt sich mit dem Postauto abkürzen – Achtung! Fahrplan anschauen.

Dauer der Wanderung: ca. 6h 30 Min mit Pausen

Im Binnatal - oder auch Binntal - im Bezirk Goms im Kanton Wallis entdeckt man ruhige und naturbelassene Natur.

Grünes Goms

Unterkunft Hotel Ahorni, Oberwald: Das Hotel liegt inmitten der wilden Bergwelt des Obergoms und ist mit allem Komfort und modernen Zimmern ausgestattet. Wir hatten ein Doppel- und ein Einzelzimmer mit Verbindungstür, was für uns optimal war.

Mehrere Alphütten in Oberwald

Oberwald

6. Tag: Oberwald – Furkapass – Tiefenbach

Der letzte Tag der offiziellen Vier-Quellen-Wanderung steht an. Vor der Wanderung geht’s kurz in den Dorfladen, wo wir uns für die letzten zwei Tage Proviant einkaufen. Ab Oberwald zieht sich ein wunderschöner Wanderweg entlang der Rohne hoch nach Gletsch (1‘757 m). Nach einer kurzen Pause nehmen wir den Furkapass (2'429 m) in Angriff, ein steiler Aufstieg, der sich aber allemal lohnt.

Von oben hat man eine grossartige Aussicht auf die Alpen und schon bald erspäht man den prachtvollen Rhonegletscher, oder was davon noch übrig ist. Wir betrachten zuerst den Rhonegletscher von oben, und erst nachdem wir die Ruhe genossen haben, steigen wir zum Belvédère runter, wo wir die Eisgrotte (Eintritt 9.00 CHF) besuchen.

Blick auf den Furkapass. Rhone-Route. Veloferien mit Eurotrek.

Blick auf die Rhone und kurvige Passstrassen

7. Tag: Tiefenbach – Andermatt

Auf dem Urschner Höhenweg geht es heute weiter von Tiefenbach nach Andermatt (1'437 m). Auf den felsigen Südosthängen über dem Urserental hat man einen wunderschönen Ausblick und kann Realp und Hospental von oben betrachten. Nach einer genüsslichen Wanderung erblickt man bereits Andermatt.

Der letzte Abschnitt geht jedoch nochmals in die Knie – sobald man den Talboden erreicht hat, führt der Wanderweg vorbei am Golfplatz nach Andermatt. Dort wartet das Gepäck bereits am Bahnhof auf uns, und wir reisen am Nachmittag mit dem Zug wieder nach Hause.

Dauer der Wanderung: ca. 5h mit Pausen

Vom Höhenweg auf dem Furka, runter ins Tal fotografiert, die Stadt.

Zurück ins Tal

Tipps:

  • Bargeld mitnehmen für Ausgaben wie Essen, Getränke in den Hütten und ev. für Lunchpakete. In den meistens Hotels kann jedoch mit Karte bezahlt werden.
  • Lunchpakete in den Hotels anfragen (Am besten bei Anreise bereits bestellen)  
  • In Andermatt Proviant einkaufen – es gibt erst in Oberwald wieder eine gute Einkaufsmöglichkeit
  • Mückenspray mitnehmen (…Ja es gibt auch im September noch Mücken)
  • Seidenschlafsack für die Hütte mitnehmen
  • Wanderstöcke
Vier-Quellen-Weg-

Unsere Wanderreise am Vier-Quellen-Weg

Über die Autorin

Portrait Nina Fluri
Nina Fluri
Eurotrek AG

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch

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