1. Etappe: Saigerhöhe - Hinterzarten
Der Tag begann gemütlich. Vom wunderschönen Hotel Saigerhöhe aus starteten wir auf einen gemütlichen Waldweg. Es ging sanft bergauf und bergab auf gut ausgebauten Forststrassen und Wegen. Da wir früh dran waren, pfiff uns teils ein kühles Lüftchen um die Ohren, aber wir waren gut eingepackt und guter Laune. Doch eines sollte unsere Laune etwas trüben... wo war denn der Titisee?
Der Weg führte meist durch den Wald, es gab zwar hin und wieder schöne Aussicht Richtung Alpen, doch vom See war nichts zu sehen. Doch plötzlich kamen wir zu einem kleine Aussichtspunkt und konnten tatsächlich einen Blick hinunter zum Titisee erhaschen. Dieses Erlebnis hat uns wohl etwas durcheinander gebracht. Prompt versäumten wir eine Abzweigung und mussten uns neu orientieren und etwas suchen, um den richtigen Weg zu finden.
Kurz darauf liessen wir den Wald hinter uns und erreichten den kleinen Ort Bärental. Wir machten kurz Halt in einer kleinen Bäckerei und wanderten durch einen kleinen Park bevor es wieder hinaus in die Natur ging.
Die Tour führte uns an einer kleinen Kapelle vorbei an der wir Rast machten und kurz darauf ging es etwas bergauf. Nachdem wir der Forststrasse den Hügel hinauf gefolgt waren gelangten wir zum Mathisleweiher. Ein wunderschöner und sehr idyllischer Ort. Offensichtlich waren wir nicht die einzigen, die dieser Meinung waren - am Ufer des Weihers entdeckten wir eine Frau, die tief in eine Meditation versunken war.
Wir schlichen still vorbei, um die Dame nicht zu stören und gelangten zum Westweg. Von jetzt an fühlten wir uns wie auf der Autobahn: ein gut beschilderter, perfekt ausgebauter Wanderweg führte uns Richtung Hinterzarten. Im Nu war dieser kleine Wintersportort mit seinen Skisprungschanzen erreicht und wir legten in unserem Hotel die Beine hoch und genossen einen ruhigen Abend.
Blick auf den Titisee
2. Etappe: Saigerhöhe - Hinterzarten
Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel Schwarzwaldhof; eines der durch seine Architektur mit über 127-jähriger Geschichte sicher prägnantesten Gebäude im berühmten Kurort Hinterzarten, machten wir uns guter Laune und mit herrlichem Wetter auf den Weg Richtung Feldberg.
Die Wanderung startete gemütlich; erst mal durch die wirklich herzige Ortschaft, welche nicht ohne Grund „die Perle im Schwarzwald“ genannt wird. Dann geht’s weiter hoch Richtung Ospelen. Von hier aus hatten wir eine wunderschöne Panoramasicht auf die Berglandschaft rund um Hinterzarten.
Durch die dichten Wälder des Hochschwarzwaldes führte uns der Weg zum heutigen Höhepunkt der Wanderung, dem Feldsee. Dieser liegt sehr idyllisch am Fuße des Feldbergs und gehört zum Naturpark Südschwarzwald. Der ideale Platz für unsere Mittagspause. Mit Blick auf den glitzernden See genossen wir die herbstlichen Sonnenstrahlen, bevor es bergauf weiter Richtung Seebuck ging.
Der Seebuck ist mit einer Höhe von 1448.2 m ü. M. nach dem Feldberg der zweithöchste Gipfel im Schwarzwald. Unser Weg führte uns jedoch nicht hoch zum Seebuck, sondern weiter auf einem abwechslungsreichen Wanderpfad durch den Wald bis nach Rinken, unserem heutigen Tagesziel.
In Rinken angekommen, erwartete uns bereits der Gastgeber des Jägerheims. Ein sympathischer Holländer, bei welchem GASTFREUNDSCHAFT gross geschrieben wird. Er war sehr bemüht, dass wir uns bei ihm wohl fühlten und dies fiel uns im urchigen, jedoch sehr gemütlichen Gasthaus auch nicht schwer.
Am Abend liessen wir uns dann das vom Gastgeber selbst zubereitete Essen schmecken und auch für etwas Unterhaltung war gesorgt. Die einzigen Gäste neben uns, ein Männergrüppchen, welches für die ganze Woche dort logierte, brachte uns immer wieder zum Schmunzeln. Müde vom Tag verabschiedeten wir uns dann jedoch schon bald mal und bezogen unser Zimmer. Einfach eingerichtet, aber sauber und sogar mit Balkon.
Wir krochen in unser Betten, doch von Schlafen war nicht die Rede. Irgendwie schienen wir nicht alleine zu sein... Was waren das für Geräusche? Eine Siebenschläfer-Familie? Die Müdigkeit war dann jedoch stärker und wir schliefen ein.
Wunderschöne Aussicht in Richtung Feldberg.
3. Etappe: Feldberg - Todtnauberg
Ausgeruht und ohne irgendwelche nächtlichen Siebenschläferattacken erwachten wir früh morgens und machten uns startklar für die nächste Wanderung. Ein Blick zum Fenster raus trübte unsere Stimmung jedoch etwas… Dichter Nebel :-( Die Stimmung hob sich dann jedoch wieder beim ausgiebigen und mit Liebe zubereiteten Frühstück.
Herr Van Bindsbergen war auch so nett, dass wir uns noch einen kleinen Lunch vom Frühstücksbuffet zusammenstellen konnten. Gut vorbereitet, warm und wetterfest eingepackt und mit einigen Tipps von Herrn Van Bindsbergen ging‘s dann los auf die Wanderung Richtung Feldberg.
Ein schöner, abwechslungsreicher Wanderpfad, welcher entlang eines kleinen Baches und immer wieder über kleine Brücklein führte, ging es hoch erst mal Richtung Baldenweger Hütte. Hier führte uns der Weg weiter zum Haus „Hand in Hand durch Berg und Land“.
Die „Dame des Hauses“ kam uns gleich zu Hilfe, als sie uns etwas verwirrt und offensichtlich nach dem Weg suchend entdeckte. Wir erklärten ihr dann, dass wir heute zum höchsten Punkt des Schwarzwaldes möchten, auf den Feldberg. Die Frau riet uns dann ziemlich heftig ab, dort hoch zu gehen. Es sei viel zu schlechtes Wetter und wir seien viel zu wenig warm angezogen.
Wir nahmen ihren Rat zur Kenntnis, liessen uns jedoch wegen "etwas Nebel" nicht davon abhalten zum Feldberg hoch zu laufen. Als Schweizer sind wir ja andere, „etwas“ höhere Berge gewöhnt und so dachten wir uns, kann dieser Aufstieg sicher nicht soooo schlimm sein. War's dann auch nicht. Der Pfad hinauf zum Feldberg war zudem ein Naturlehrpfad, was sehr interessant und für Abwechslung sorgte.
Die Steigung war dadurch etwas angenehmer zu meistern. Je mehr wir uns der Spitze näherten, umso frischer und windiger wurde es. Wir zogen uns die Kapuzen über und so war davon auch fast nichts zu spüren ;-)
Und siehe da, wir waren auch nicht die einzigen. War ziemlich etwas los auf diesem Weg. Oben angekommen bot sich uns ein herrliches Panorama, eine Rundumsicht wie aus dem Bilderbuch.
So stellten wir es uns jedenfalls vor...
Dann folgte der gemütlichere Teil. Es ging bergabwärts Richtung Todtnauerhütte. Hier haben wir uns dann zum Aufwärmen einen feinen Cappuccino gegönnt und beim Verlassen der Hütte stellten wir ganz überrascht fest, dass sich der Nebel fast ganz aufgelöst hatte und uns das Wetter nun doch noch einen Blick auf den Feldberg gönnte.
Schon bald mal war Todtnauberg von weitem zu sehen. Den Ausblick besonders geniessen konnte man von diesen originellen Bänken aus:
Müde, jedoch mit vielen schönen Eindrücken und Erlebnissen kamen wir dann in Todtnauberg an und liessen den Abend im Hotel Engel ausklingen.
Das Wanderpanorama wurde uns doch noch gegönnt.
4 Etappe: Todtnauberg - Bernau im Schwarzwald
Wir starten unsere heutige Wandertour nach 10:00 Uhr in Todtnauberg, einem charmanten Bergdorf mitten in einem kleinen Skigebiet. Die Tour führt uns ein kurzes Stück auf asphaltierten Strassen durchs Dorf bis zum Todtnauer Wasserfall. Eine beeindruckende Landschaft und gut präparierte Wege fanden wir hier vor. Auch die schöne Aussicht auf Todtnau konnten wir kurz geniessen. Viele Treppen führten uns anschliessend bergab bis nach Todtnau, wo wir bei der wunderschönen Kirche mit den beiden Kirchtürmen ankamen.
Nun erwartete uns schon die spektakuläre Rodelbahn mit 2.9 km Länge, eine der längsten Rodelbahnen Europas. Wir fahren mit der 2er-Sesselbahn hinauf, schnappten unseren Rodeluntersatz und düsten los.
Nach dieser Action fuhren wir wieder mit dem Sessellift nach oben und wanderten weiter von der Bergstation auf belaubten Waldwegen Richtung Bernau im Schwarzwald. Beim Präger Boden machten wir eine Rast, um unser mitgebrachtes Picknick mit Ausblick zu essen. Weiter ging es an kleinen Seen vorbei. Wir genossen die Ruhe und liessen die Idylle des Schwarzwaldes auf uns wirken.
Entlang des Weges konnten wir viele Pilze entdecken. Die herbstliche Atmosphäre und der farbige Waldabschnitte könnten nicht schöner sein. Schliesslich ging es noch ein kurzes Stück am Ende der Etappe am Bernauer Alb Bach entlang bis wir unser Tagesziel Bernau im Schwarzwald erreichten.
Lassen Sie sich die Ruhe des Schwarzwald auf sich wirken.
5 Etappe: Bernau im Schwarzwald - Schluchsee
Mit den ersten Sonnenstrahlen sassen wir am Frühstück und genossen die Wärme in unserer Unterkunft. Draussen lag Tau über den Wiesen und ein Blick zu den gefrorenen Autoscheiben verriet uns, dass uns ein kühler Tag bevorstehen würde.
Die ersten Schritte waren wir noch ein bisschen steif, doch die Sonne wärmte uns während wir aus Bernau hinaus wanderten. Wir folgten einem gemütlichen breiten Wanderweg und dem Bach Bernauer Alb. Im kleinen Ort Weierle passierten wir ein Café, welches heute jedoch leider Ruhetag hatte.
Davon liessen wir uns aber nicht stören und liefen frohen Mutes immer weiter in die Höhe, von wo wir einen Blick über den herbstlich farbigen Schwarzwald geniessen konnten. Vorbei an Hohen Tannen wanderten wir bis zum Schluchtensteig. Von hier konnten wir schon bald durch die Bäume hindurch vereinzelnde Blicke auf den Schluchsee erhaschen.
Am grössten Seen im Schwarzwald angelangt, wanderten wir direkt am Ufer weiter und überquerten die Staumauer. Nach einigen Kilometern erreichten wir letzten Endes den Kurort Schluchsee.
Wir machen eine kurze Pause am Schluchsee.
6. Etappe: Schluchsee - Titisee
Der Start unserer heutigen Etappe lag vor dem Hotel Engel mitten im schmucken Dorf Schluchsee. Das Thermometer zeigte herbstliche 3 Grad und dementsprechend gut eingepackt liefen wir los zu den Ufern des Schluchsee. Wir wanderten praktisch die ganze Längsseite des Schluchsee, einem bewaldeten Kiesweg entlang.
Der Start war gemütlich und flach. Am Ende des Sees folgte ein kurzer, aber steiler Aufstieg zum schönen Aussichtspunkt Bildsteinweg. Oben angekommen gelangten wir zu einem aussichtsreichen Picknickplatz mit Holzbänken.
Danach ging es zuerst über Forstwege und durch den farbenprächtigen Wald weiter bis wir auf asphaltierten Wegen runter bis zum Gasthof Hirschen gelangten. Der perfekte Ort für eine kurze Rast.
Ein paar Höhenmeter mussten wir aber nach dieser Rast noch überwinden und bald ging es wieder hinein in den wunderschönen, herbstlichen Wald. Mittlerweile hatte sich die Sonne Ihren Platz am Himmel erkämpft und den Nebel verdrängt. Die Stimmung, die bezaubernden Farben, die Ruhe, es war beinahe mystisch. Als wir aus dem Wald kamen, gelangten wir zum nächsten Picknickplatz mit super Aussicht über Lenzkirch.
Im schönen Städtchen genehmigten wir uns ein Mittagessen direkt beim Kirchenplatz. Lenzkirch bietet neben einigen Restaurants auch Einkaufsmöglichkeiten, eine Apotheke und einen Bankomat, so dass man gut gerüstet den Schluss der heutigen Etappe in Angriff nehmen kann.
Nach Lenzkirch führte uns der Weg kurz, aber steil hinauf. Beim Hierakreuz waren die letzten Höhenmeter unserer Wanderwoche geschafft und wir folgten den gut begehbaren Forstwegen dem Waldrand entlang. Uns bot sich einer schöner Blick auf Saig und die Saigerhöhe, wo sich unser Tagesziel befindet. Nur noch ein paar Minuten und wir hatten es geschafft.
Die Sicht auf das schöne Städtchen Lenzkirch.