Tag 1: Anreise
Nach einer kurzen Autofahrt haben wir Schönau am Königssee erreicht. Wir rollten mit unseren Koffern und Rucksäcken durch die Menschenmenge in Richtung Königssee. Im Hotel trafen wir unsere sechs Wanderkollegen. Beim gemeinsamen Abendessen lernten wir uns erstmal kennen und freuten uns schon auf die nächsten Tage. Nach dem Essen genossen wir einen Spaziergang am Königssee und den Ausblick auf die Sonnwendfeuer auf den umliegenden Bergen.
Der wunderschöne Hintersee.
Tag 2: Schönau/Königssee - Weissbach "Nationalpark Berchtesgaden"
Wir stärkten uns am Frühstücksbuffet und um 9:00 Uhr holte uns ein Taxifahrer, der uns nach Ramsau fuhr. Los ging es durch den Zauberwald und weiter zum Hintersee. Wir umrundeten den kleinen bezaubernden See und hatten tolle Ausblicke auf die umliegenden Berge. Danach folgte der Aufstieg zum Hirschbichl. Nach einigen Stunden hatten wir uns eine Pause und einen Schokoriegel verdient.
Weiter ging es über eine lange Hängebrücke, die uns über das Geröll, das durch Felsstürze verursacht wurde führte. Nach einem kurzen Waldweg gingen wir über schöne Almwiesen. Der Senner der Bindalm empfing uns herzlich mit selbstgemachtem Speck- und Käsebrot. Vor der Hütte suchten wir uns einen schattigen Platz, weil es doch schon ganz heiss wurde.
Der Dialekt des Senners war jedoch nicht nur für unsere amerikanischen Wanderkollegen schwer zu verstehen. Nach dieser schönen Pause überquerten wir den Grenzübergang nach Österreich am Hirschbichl. Oben angekommen ging es nun wieder abwärts.
Wir genossen die tollen Ausblicke auf die naturbelassene Gegend. Als wir Weissbach erreichten, führte uns unsere Wanderführerin Christina in die Seisenbergklamm, die wirklich sehenswert ist.
Fast unvorstellbar, was Wasser aus den Steinen formen kann. In der Pension Alpenblick wurden wir herzlich empfangen und verbrachten noch einen gemütlichen Abend. Wir hatten Glück, denn kaum dort angekommen, fing es fürchterlich an zu regnen.
Tag 3: Weissbach - Dienten am Hochkönig "Höhenwanderung"
Am Morgen regnete es leider ziemlich stark. Doch nach einem sehr guten Frühstücksbuffet entschieden wir, die Wanderung trotzdem zu unternehmen. Wir wollten den Tag unbedingt nutzen und trotz Regen wandern. Mit dem Taxi fuhren wir nach Hinterreit. Wir machten uns wetterfest, trugen unsere besten Regenjacken und Kappen. Der erste Teil der Wanderung ging steil bergauf. Weiter ging es auf die Marnachhöhe. Dort hatten wir nicht so viel Aussicht, weil uns der Nebel die Sicht verhinderte. Doch wir genossen die gute frische Luft und die Stille. Wir wanderten entlang der Wege, die Kühe ausgetreten hatten und jetzt voll mit Matsch und Schlamm waren. Wir wurden dreckig bis zu den Knien.
Doch unsere gute Laune liessen wir uns nicht verderben. In der Lettenalm wärmten wir uns mit einer grossen Tasse Tee, die uns die Almbäuerin liebevoll zubereitete. In der warmen Stube berichtete uns der Bauer, dass es draussen nur 7°C hat. Nach einer guten Stunde brachen wir wieder auf und wanderten in das Skigebiet Dienten.
Nach zirka zwei Stunden Abstieg hatten wir den kleinen Ort erreicht. Wir waren begeistert von den alten Häusern, die mit wundervollen Blumen geschmückt waren. Im Hotel Hochkönig durften wir unsere nassen Schuhe im Heizraum trocknen. Nach einer heissen Dusche bekam unsere Wandergruppe ein sehr gutes 4-Gänge-Menü serviert. Wir freuten uns über das schöne Hotel.
Almhütte oberhalb von Weissbach.
Tag 4: Dienten - Arthurhaus / Mühlbach "Almenweg"
Ausgeschlafen und voller Erwartungen auf den Tag gingen wir zum Frühstück. Die heutige Route führte uns hinauf zum Arthurhaus. Nach dem reichhaltigen Frühstück packten wir unsere Wanderjause und trafen uns dann vor dem Hotel. Dort holten wir die Sonnencreme aus unseren Rucksäcken und machten uns startklar.
Der Weg führte uns über wundervolle Blumenwiesen und über kleine Bergbächlein hinauf zum Hochkönigmassiv.
Durch den Wald war Trittsicherheit gefordert. Kühe, Schafe und Pferde kreuzten uns den Weg. Nach kurzen Streicheleinheiten und Fotoshootings mit den Tieren wanderten wir weiter. Angetrieben durch das schöne Wetter und die wundervolle Aussicht kamen wir dem Hochkönig Stück für Stück näher. Wir kamen bei einigen alten Almhütten vorbei. Unsere amerikanischen Wanderkollegen hatten sich sofort in eine besonders schöne Hütte mit Fischteich verliebt und fragten:“ Is it for sale?“ Doch leider mussten wir sie enttäuschen.
Mittag suchten wir uns ein schönes Plätzchen in der Wiese und verzehrten unsere Lunchpakete. Nun gingen wir einen kleinen Pfad entlang Richtung „4-Hütten“. Auf unserer linken Seite hatten wir das mächtige, schneebedeckte Hochkönigmassiv, rechts eine wundervolle Almlandschaft, auf der Kühe grasten und wilde Blumen wuchsen. Fasziniert von der schönen Landschaft wanderten wir immer weiter. In einer kleinen Hütte machten wir Pause.
Unsere amerikanischen Wanderkollegen bekamen dort ihren Kaiserschmarren, den sie schon lange herbeigesehnt hatten. Mit vollem Magen machten wir uns auf den Weg zum Arthurhaus. Dort wurden wir von rosa-schwarzen Schweinen und Murmeltieren begrüsst.
Schafe auf der karg bewachsenen Alpwiese.
Tag 5: Ruhetag
Wir freuten uns sehr darüber, unseren Ruhetag an einem so schönen Ort verbringen zu dürfen. Mit selbstgemachter Butter und Käse wurden wir im Arthurhaus am Morgen verwöhnt. Beim Frühstück trafen wir unsere Wanderkollegen und danach genoss jeder seinen freien Tag. Einige gingen gemeinsam Richtung Matrashaus, andere faulenzten und lagen mit einem Buch in der Sonne.
Mich konnte bei dieser tollen Aussicht nichts daran hindern, doch ein bisschen zu wandern. Wir gingen zu einer Hütte und dort tranken wir frische Beerenbuttermilch. Am Abend trafen wir uns wieder mit unseren Wanderkollegen zum Abendessen. Nach leckeren Kasnocken liessen wir den Tag noch mit einem kühlen Spritzer ausklingen.
Beim Arthurhaus lässt es sich gut verweilen.
Tag 6: Arthurhaus/Mühlbach - Golling "Salzachtal"
In der Früh bekamen wir die Information, dass unser Frühstück heute in der Schweizerhütte stattfindet. Dort erwartete uns schon ein Käsesommelier mit vielen verschiedenen Käsesorten. Er richtete uns liebevoll ein Brett mit dem gewünschten Käse zusammen. Dazu bekamen wir auch frische Buttermilch, Mohn- und Nussstangen und selbstgemachte Buchteln. In der Sonne mit wundervollem Ausblick genossen wir dieses Frühstück. Um halb 10 starteten wir los Richtung Werfen.
Am Weg trafen wir ein Hängebauchschwein, das mit dem Bauch schon am Boden streifte. Der Weg führte uns über einen Forst- und Waldweg hinab. Wir entdeckten eine Bank im Schatten. Meine Wanderkollegen setzten sich und assen gemütlich ihre Wurstsemmel.
Plötzlich krachte es und die ganze Bank brach zusammen. Wir mussten lachen, weil wir die ganze Woche schon so viel gegessen hatten. Verschwitzt kamen wir in Werfen an. Ein Auto blieb stehen und der Fahrer fragte, wo wir herkommen. Ein Wanderkollege antwortete und erst dann bemerkten wir, dass es ein Bestatter-Fahrzeug ist. Wir lachten und dachten, dass wir wirklich schon fertig aussehen müssen.
In Werfen gönnten wir uns einen Eisbecher und setzten uns in ein Cafe im Ortszentrum. Von dort aus hatten wir eine tolle Sicht auf die Burg Hohenwerfen. Mit dem Zug fuhren wir nach Golling. Im Goldenen Ochs konnten wir draussen zu Abend essen und noch die warme Luft geniessen. Doch die Fussballbegeisterten in unserer Runde mussten nach dem Essen gleich ins Zimmer um das Spiel Deutschland:Italien zu sehen. Wir gingen noch ein bisschen Spazieren und lernten Golling kennen.
Die Burg Hohenwerfen.
Tag 7: Golling - Schönau/Königssee "Torrener Joch & Jenner"
Schon um 7 Uhr trafen wir uns zum Frühstück. Die Strecke von Golling zum Jenner ist relativ lange und für Nachmittag wurde ein Gewitter vorausgesagt. Wir wurden zum Startpunkt ins Bluntautal gebracht. Während wir auf unsere Wanderkollegen warteten, kam uns plötzlich eine Kuhherde entgegengelaufen.
Als meine Wanderkollegin eine Kuh streicheln wollte, hatte sie keine Lust darauf und stiess mit den Hörnern zu. Es ist nichts passiert, wir mussten lachen. Doch vor lauter lachen vergassen wir unsere Rucksäcke, die im Gras lagen. Eine hungrige Kuh hat sich schon darüber her gemacht.
Wir starteten durch einen Waldweg, entlang an einem schönen Gebirgsbach. Doch plötzlich wurde der Himmel finster und es fing stark zu regnen an. Es donnerte und blitzte. Wir zogen uns unsere Regensachen an und entschieden weiterzugehen. Es ging sehr steil bergauf Richtung Stahlhaus.
Nach einer halben Stunde kam die Sonne wieder, die uns dann den ganzen letzten Tag über begleitete. So konnten wir die wunderschöne Aussicht und die vielen verschiedenen Blumen bewundern. Nach einigen Stunden machten wir Mittagspause. Hungrig packten wir unsere Jause aus. Auch die Sonnencreme durften wir nicht vergessen, da es sehr heiss war und wir nur wenig im Wald gingen.
Endstation am traumhaften Königssee.
Nach zirka fünf Stunden Aufstieg kamen wir am Stahlhaus an. Dort schmeckt der Topfenstrudel wirklich sehr gut, auch eine freche Dole konnte nicht widerstehen und stahl Brösel von unseren Tellern. Unsere Wanderkollegen hatten auch die Möglichkeit die Zimmer des Hauses zu sehen. Danach ging es noch weiter auf den Jenner. Wir gingen stolz bei den Touristen vorbei, die mit der Jennerbahn auf den Berg gefahren sind. Die Aussicht am Gipfelkreuz und auf der Aussichtsplattform war atemberaubend. Die Talfahrt mit der Jennerbahn war auch noch ein Highlight des Tages.
Am Königssee verabschiedete sich meine Wandergruppe von unserer Führerin, mit der es wirklich viel Spass gemacht hat und die uns immer den besten und schönsten Weg gezeigt hat. Danach bekamen wir noch ein Abendessen im Hotel Schiffmeister. Nach dem Essen gingen wir schnell auf unsere Zimmer, da wieder ein Gewitter kam. In jedem Fall war es eine traumhafte Wandertour, die absolut empfehlenswert ist.