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Reisebericht von Ines Spreeuwers
Mallorca = „Ballermann“. Nein, ganz im Gegenteil! Mit der vielfältigen Landschaft und Natur wird der Alltag zuhause gelassen und eine Woche Wanderferien fühlen sich an wie eine geraume Zeit. So zumindest haben wir dies auf der Mallorca Finca-Wanderung erlebt.
Schon viel von Mallorca gehört, aber noch nie dort, freuten wir uns auf die Finca-Wanderung. Gespannt auf die vielversprechenden Unterkünfte und die Landschaft Mallorcas ging es mit dem Flieger von Zürich nach Palma. Vom Flughafen fahren regelmässige Shuttles in das Stadtzentrum und von dort nahmen wir dann den Fernbus nach Pollenca zum Startpunkt der Wanderreise.
Dort angekommen, erwartete uns schon das schmucke, mediterrane Städtchen Pollenca. Wir freuten uns umso mehr auf die erste Finca Sont Sant Jordi. Das Zimmer war sehr stilvoll, türkisblau eingerichtet und gefiel uns auf den ersten Blick.
In Fussnähe hat es zahlreiche gute Restaurants und auch die Finca selbst bietet eine hervorragende Küche.
Am ersten Wandertag wurden wir vom Stationsleiter begrüsst und haben weitere wichtige Informationen zur Wanderreise erhalten. Der Stationsleiter fuhr uns anschliessend mit anderen Wandergästen zum Ausgangspunkt der Rundwanderung auf der Halbinsel Alcudia.
Das erste Teilstück ging steil bergauf und oben angekommen hatten wir einen wunderbaren Rundumblick auf die Buchten. Die Höhenmeter, die wir gewonnen hatten, gingen wir wieder dem steinigen Weg entlang hinunter Richtung türkisblaue Bucht „Coll de Baix“.
Der Weg direkt hinunter zur Bucht wird nicht empfohlen, aber da uns einige Touristen mit Flip Flops entgegenkamen, versuchten wir es trotzdem. Unten angekommen waren wir etwas enttäuscht, da der Weg zum, nicht idealen, Sandstrand nur mittels Klettern über Steine möglich war. Somit machten wir uns wieder auf den Rückweg in Richtung Pt. Alcudia. Die Bucht von oben ist viel schöner und es empfiehlt sich, den Empfehlungen vom Routenbuch zu folgen.
Am Pt. Alcudia angekommen, setzten wir uns an einen Tisch der zahlreichen Promenadenrestaurants und ruhten bei einer Paella die Beine aus.
Wer möchte, kann am schönen Sandstrand baden. Es lohnt sich also, für den ersten Tag die Badehosen einzupacken.
Um 9.00 Uhr fuhr uns der Transfer direkt in das Tramuntana-Gebirge. Schon die Anfahrt bezauberte mit wundervollen Landschaften. Im Gebirge ist es wie so oft etwas kühler, was wir sofort merkten. Rechts um den Stausee, welcher die Insel mit Wasser versorgt, führt der Weg direkt zur Passhöhe „Pass de l`Ofre“.
Zurückschauend auf die Passhöhe konnten wir nochmals den Stausee von oben anschauen. Weiter ging es durch den Wald Richtung Orient. Um in das Orient-Tal zu gelangen, mussten wir zuerst noch einen sehr steilen und anspruchsvollen Abstieg hinunter. Bei schlechtem Wetter oder falls man nicht möchte, kann ungeniert die Alternativroute gemäss Beschreibung genommen werden.
Unten angekommen, führte uns der Weg durch zahlreiche Olivenbäume und Schafherden. Am Ende waren wir froh, in der Finca Son Palou angekommen zu sein.
Da wir ziemlich müde waren nach dieser schönen aber auch anstrengenden Wanderung, entschieden wir uns, die Rundwanderung zum Castell d`Alaro am nächsten Tag auszulassen. Lohnenswert ist sie aber allemal. Wir genossen statt dessen die riesige und schöne Gartenanlage mit dem Pool der Finca Son Palou.
Die Wanderung nach Soller führte am Anfang durch den schönen Olivengarten der Finca mit anschliessendem Aufstieg durch den Wald. Nachher ging es gemütlich bergab Richtung Bunyola. Bunyola ist ebenfalls ein sehr schönes Städtchen mit schmalen Gassen, welche mit Blumen geschmückt sind.
Das Highlight der Etappe war die Zugfahrt am Ende der Wanderung mit dem nostalgischen „roten Blitz“ von Bunyola nach Soller. Wir hatten es knapp noch rechtzeitig auf den Zug geschafft. Falls eine längere Wartezeit für den nächsten Zug anfällt, kann diese noch gut in Bunyola verbracht werden. Es lohnt sich, vorher der Fahrplan des Zuges zu studieren.
Mit dem „roten Blitz“ in Soller angekommen, nahmen wir zusammen mit den anderen Wanderern einen gemütlichen „Cava“ mitten im lebendigen Stadtzentrum Sollers direkt vor der Kirche. Die Finca Con Quatre ist etwas ausserhalb gelegen und der Weg dorthin dauerte ca. 10 – 15 Minuten.
Am letzten Wandertag hatten wir nochmals richtig strahlend blaues Wetter und wir konnten den Weg entlang der Küsten nehmen (bei nicht idealem Wetter geht die Wanderung dem Postweg entlang).
Es war wunderschön und ein weiteres Highlight der Wanderreise mit Aussicht auf das türkisfarbige Meer. Entlang der Wanderung befindet sich ebenfalls eine majestätische Finca, welche für eine kleine Pause einlädt. Die Wanderung führt wieder zurück zum Stadtzentrum in Soller.
Die Finca-Wanderung überzeugte voll und ganz mit den wunderschönen Fincas und deren Aussenanlagen und Gastfreundschaft. Beim Frühstück wurden wir in jeder Unterkunft mit frischen Früchten und einer reichhaltigen Auswahl verwöhnt. Dank dieser reichten für die jeweilige Wanderung kleine Snacks. Wichtig ist aber, immer genügend Wasser bei sich zu haben. Proviant kann jeweils im Übernachtungsort eingekauft werden. Einzig in Orient gibt es kein Lebensmittelgeschäft, hier kann aber die Finca ein Lunch-Paket auf Anfrage vorbereiten.
Mallorca entführte uns durch die vielfältigen Landschaften aus dem Alltag. Von „Ballermann“ war nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil, der ging völlig vergessen und ist nur ein sehr kleiner Teil der Insel. Zu empfehlen für die Wanderung sind GPS-Daten oder ein Kilometerzäher. Wir hatten jedoch nur die Beschreibung zu Hand und kamen auch ganz gut zurecht.
Bis bald wieder auf Mallorca!
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