Sprache: Deutsch, Englisch, Französisch
Abwesend: Mittwoch
Mehr über Günther erfahren
Entlang dem Südhang der Alpen
Auf kaum einer Veloreise verändert sich die Landschaft innert weniger Tage so komplett wie auf der Tour vom Reschenpass nach Verona. Vom Gebirge durch die Apfelgärten des Vinschgaus, die Weingegenden um Tramin zum Gardasee mit seinen Palmen und schliesslich nach Verona, der Stadt von Romeo und Julia. Eine unvergessliche Velotour mit einem tollen Mix aus Sport und Kultur.
Sagenhafte 1500 Höhenmeter führt diese Velotour bergab: von den Alpen durch den sonnigen Vinschgau zum Gardasee und weiter nach Verona mit seinem italienischen Flair. Das sonnige Klima am Südhang der Alpen verwandelt diese fruchtbare Region von der Blüte bis zur Ernte in einen riesigen duftenden und blühenden Garten. Auf meist asphaltierten Velowegen führt die neuntägige Tour durch diese fruchtbare Gegend mit ihren Wein- und Obstgärten und dem eindrucksvollen Bergpanorama entlang der Etsch nach Süden.
Gestartet wird am Reschensee mit Blick auf die versunkene Kirche von Graun, deren Turm aus dem tiefblauen Wasser ragt. Burgen und Schlösser grüssen stolz von sicheren Anhöhen herab, der Blick schweift in die Ferne zum eindrucksvollen Ortlermassiv und Stilfserjoch während die Velos gemütlich nach Süden rollen. Ein Kleinod im Oberen Vinschgau ist das mittelalterliche Städtchen Glurns, die kleinste Stadt Südtirols. Das architektonische Kleinod besitzt die einzige vollständig erhaltene Stadtbefestigung des alten Tirols. Wer durch die Glurnser Lauben spaziert, muss fast den Kopf einziehen. Weiter südlich trifft man auf das Marmordorf Laas. Noch heute wird hier der weisse Laaser Marmor abgebaut. Mehr als 200 Hektar Grund wurden hier in Obstkulturen umgewandelt – im Frühling zur Apfelblüte ein weisses duftendes Blütenmeer.
Durch unzählige Obstgärten führt unsere Tour weiter in den unteren Vinschgau. Burg reiht sich an Burg. Trutzig schiebt sich etwas später Fels und Schloss Kastelbell ins Blickfeld, und am Horizont zeigt sich mit den Berggipfeln Hirzer und Ifinger bereits das Burggrafenamt um Meran. Zu den Apfelgärten gesellen sich nun Weinberge und künden untrüglich von südlicherer Sonne. Aber noch sind wir nicht in Meran. Hoch über dem Eingang ins Schnalstal hockt wie ein Adlerhorst Schloss Juval auf einer steilen Felsplatte. Seit 1983 ist das Schloss, vom weltbekannten Bergsteiger und Schriftsteller Reinhold Messner sorgfältig renoviert, dessen Wohnsitz und beherbergt mehrere Kunstsammlungen.
Dann schliesslich tut sich der Blick aufs Meraner Becken auf, und es sind nur noch wenige Kurbelumdrehungen bis in die Kurstadt Meran. Mild ist das Klima hier, so mild, dass hier sogar Palmen und andere mediterrane Pflanzen gedeihen. Vornehme Hotels, gepflegte Gärten und grosszügige Parkanlagen zeugen von einer glamourösen Vergangenheit. Nicht nur Habsburger verehrten die Stadt an der Passer, Adelige aus ganz Europa inklusive der legendären Kaiserin Sissi wussten das Klima und die reine, heilende Luft zu schätzen. Mitten im Städtchen liegt unser Hotel, von wo aus wir zu Fuss über die wunderschönen Promenaden flanieren und in der einen oder anderen Bar bei einem Glas Traminer unweigerlich das sich ankündende italienische Flair des nahen Gardasees und Veronas verspüren.
Kultur und Geschichte gibt es auch in der Kleinstadt Bozen reichlich zu geniessen: Waltherplatz, Laubengänge, Dom und Ötzimuseum lohnen den Abstecher, auch wenn längst der Süden ruft. Weiter führt unsere Tour Richtung Trient, wo in Salurn das deutschsprachige Südtirol endet und die Route bei Rovereto zum Gardasee hin abzweigt und flacher wird. In der sehenswerten Trienter Altstadt mit ihren Bogengängen, mit Neptunbrunnen, Dom und Schlössern sollten sich hungrige Velofahrer die bekannten „Strozzapreti“ nicht entgehen lassen. Die „Pfaffenwürger“, Spinatklösschen in zerlassener Butter mit Parmesankäse, wird man als eine ganz besondere Art des Carbo-Loadings seiner Velofahrerlebtage nicht mehr vergessen.
Ein letzter Anstieg zur Passhöhe von Nago, bekannt durch eine unglaubliche historische Geschichte, muss noch bewältigt werden. Wem jetzt die Beine langsam müde werden, der kann sich auf einer herrlichen Schifffahrt über die gesamte Länge des Gardasees vom vielen Pedalen und den erlebnisreichen Velotagen erholen. Steil fallen die Felswände in den See, am Ufer gedeihen Palmen und andere südliche Pflanzen - ein wahrlich spektakuläres Ambiente, ein grossartiger Mix von Berglandschaft und südlichem Flair. Die letzten leicht hügeligen Kilometer dieser Velotour führen durch üppige Weingärten nach Verona, der Stadt von Romeo und Julia. Wen die Beine noch tragen, der sollte sich diese Stadt mit ihrer umwerfenden Italianità ansehen, ihre bekannten und unbekannten Seiten, denn sie hat weit mehr zu bieten als Opern-Arena und Liebesbalkon.
Der Waltherplatz in Bozen
Sprache: Deutsch, Englisch, Französisch
Abwesend: Mittwoch
Mehr über Günther erfahren