In Richtung Ziel
Nach der schönsten die längste Etappe: Ganze 28 km sind von Kinlochleven bis zum Ziel der Wandertour in Fort William zurückzulegen, und die sind alles andere als flach. Ein anstrengender Anstieg führt uns auf eine weite Hochebene mit einer weiteren Heeresstrasse. Ein paar Schäfer mit ihren Hunden treiben ganz in der Nähe eine Schafherde zusammen. Ein hübsches Schauspiel - in dem wir allerdings plötzlich eine Hauptrolle spielen: Die Schafe werden direkt hinter uns auf den Wanderweg getrieben und schlagen unsere Richtung ein. Nicht, dass sie wie wir nach Fort William wollten, aber immerhin bis zum nächsten Schafstall. Und dabei haben es die rund 60 Tiere oder vielleicht eher die Schäfer ziemlich eilig. Doch wenn wir unseren Schritt verlangsamen oder eine Pause machen, tun es die Tiere auch bzw. verstreuen sich wieder in alle Richtungen. Was begreiflicherweise überhaupt nicht ins Konzept der Schäfer passt. Bellende Hirtenhunde, brüllende Schäfer und eine wabernde Schafherde im Nacken schlagen wir bis zur Koppel, wo die Tiere tatsächlich ihr Ziel erreicht haben, ein zügiges Tempo an.
Bis zum Ziel ist es auch nicht mehr weit. Durch ein stilles Tal mit Nadelwäldern, Mooren und den Ruinen eines kleinen Forts nähern wir uns dem Ende unserer Reise. Einen kleinen Sattel gilt es noch zu erklimmen, und wir blicken über das Tal Glen Navis, wo auf der gegenüberliegenden Seite – diesmal zum Greifen nah - Ben Nevis aufragt. Auch heute versteckt der majestätische Berg seinen Kopf nicht in den Wolken. Inzwischen fast etwas wie ein vertrauter Gefährte, gibt er uns Geleit auf unseren letzten Kilometern bis Fort William, dem Ziel unserer Wandertour auf dem West Highland Way.