Ferien auf dem Wasser
Hier finden Sie Tipps und Tricks für Ihre Kanureisen. Diese Informationen erhalten Sie in gedruckter Form auch wenn Sie eine Kanureise von Eurotrek buchen.
Fragen Sie uns, wenn Sie zu den genannten Punkten weitere Informationen benötigen - wir beraten Sie gerne!
Kanadier
Je nach Grösse finden eine oder mehrere Personen in diesen Booten Platz. Der klassische Kanadier wird mit dem Stechpaddel gesteuert.
In manchen Destinationen (z.B. an der Ardèche) kommen aber auch Doppelpaddel zum Einsatz.
Der Kanadier ist ein ideales Reiseboot - viel Stauraum, mit etwas Übung einfach zu steuern und in der Regel recht kippstabil
Kajak
Das Kajak stammt ursprünglich von den Eskimos. Meist ist es bis auf eine Sitzluke komplett geschlossen und wird mit dem Doppelpaddel gesteuert.
Hier gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Typen. Kürzere Kajaks sind deutlich wendiger und einfacher zu steuern, haben aber weniger Packvolumen.
Im offenen Meer kommen meist lange Seekajaks zum Einsatz, die teils am Heck über ein Ruder verfügen, das mit den Füssen gesteuert wird.
Sit-on-top-Kajaks
Bei manchen Reisen erhalten Sie einfach zu steuernde Sit-on-top-Kajaks, mit denen Anfänger einfach manövrieren können. Diese kommen aber nur in warmen Gewässern zum Einsatz.
Hinweis: Kanu ist der Überbegriff für all diese Bootstypen. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff Kanu oft mit den Kanadiern gleichgesetzt. Die Bezeichnung Kanu gilt aber auch für Kajaks.
Je nach Gewässer und Fortbewegungsmittel verwenden Sie unterschiedliche Paddel. In den meisten Flüssen navigieren Sie Ihr Kanu mit dem Stechpaddel. Oben sitzt der Knauf, unten finden Sie das Paddelblatt.
Wenn Sie mit dem Stechpaddel richtig umgehen können, ist es sehr vielseitig einsetzbar.
Doppelpaddel kommen vor allem beim Kajakfahren zum Einsatz. Meist können diese einfach in der Mitte getrennt werden und sind so einfacher zu transportieren.
Gerade beim Ein- und Ausstieg kann es am ehesten zu Zwischenfällen kommen. In den meisten Fällen enden Sie mit nassen Kleidern und einem Lachen im Gesicht (abhängig von der Wassertemperatur...) - lassen Sie bei diesen Manövern aber dennoch die meiste Vorsicht walten. Gerade an Kaimauern können Unfälle passieren.
Wenn Sie mit dem Kajak reisen, sollten Sie eine «Paddelbrücke» bauen:
- Legen Sie dafür das Paddel quer über die Rückseite des Kajaks und fixieren Sie es hinter dem Einstieg mit einer Hand.
- Mit der anderen Hand stützen Sie sich am Festland ab.
- Gehen Sie in die Hocke und setzen Sie sich auf den Boden.
- Mit einem Bein steigen Sie in das Kajak.
- Das Paddel fixiert das Boot zum Land hin, denken Sie aber daran, dass Sie immer noch auf die andere Seite kippen können. Verlagern Sie Ihr Körpergewicht entsprechend zum Land hin, so kann das Boot nicht kippen.
- Sobald Sie das Boot stabilisiert haben, bringen Sie Ihren Körper über den Einstieg.
- Wenn Sie wieder stabil sind, steigen Sie mit dem anderen Bein nach.
Beim Aussteigen an einem Steg können Sie umgekehrt vorgehen.
Weitere Tipps
- Halten Sie beim Ein- und Aussteigen den Schwerpunkt immer so niedrig wie möglich. Das vermindert das Risiko mit dem Kajak zu kippen.
- Vergewissern Sie sich, dass Sie genügend Wasser unter dem Kanu haben, wenn Sie vom Land aus starten. Sie können sonst das Boot beschädigen.
Grundschlag (Kanadier & Kajak)
Wichtig ist beim Grundschlag eine gute Haltung. Bei längeren Fahrten sollten Sie auf einen geraden Rücken achten, um keine Rückenschmerzen zu bekommen.
Tauchen Sie das Paddel dicht neben dem Boot ins Wasser und ziehen Sie es parallel zum Boot nach hinten. Die Arme sind gestreckt, der Oberkörper ist leicht nach vorne gebeugt.
Achten Sie darauf, die Kraft für den Schlag aus dem Rumpf zu holen, sonst wird die Fahrt mit dem Kanu schnell ziemlich anstrengend.
Die Arme sind bei diesem Schlag soweit als möglich gestreckt, dann funktioniert dies meist automatisch.
J-Schlag (Kanadier)
Die bekannteste Schlagtechnik im Kanu ist der J-Schlag. Wenn Sie diesen beherrschen ist es möglich nur auf einer Seite zu paddeln und mit dem Kanu beständig geradeaus zu fahren.
Dafür macht man mit dem Paddel am Ende des Schlages eine kleine Kurve.
Von oben betrachtet hat der Schlag die Form eines "J" - daher auch der Name. Je nach Strömung können Sie das Paddel auch für ein paar Sekunden im Wasser lassen und wie ein Ruder verwenden, um den Kanadier neu auszurichten. Sie vermeiden so, dass Sie mit dem Ruder die Seiten wechseln müssen.
Der Schlag erfordert etwas Übung. Wenn Sie ihn gut beherrschen, können Sie den Kanadier aber steuern, ohne gross Geschwindigkeit zu verlieren.
Bogenschlag (Kanadier & Kajak)
Der Bogenschlag ist ein starker Steuerungsschlag. Sie tauchen das Paddel etwas weiter weg vom Boot ins Wasser und führen mit dem ganzen Oberkörper einen Bogen durch, um das Kanu zu manövrieren.
Sie können die Drehbewegung verstärken, indem Sie mit dem Paddel den Bogen danach auf der anderen Seite des Bootes fortsetzen. Je nach Typ können Sie das Boot so mit wenigen Schlägen neu ausrichten. Wenn Sie einen Kanadier zu zweit steuern, können Sie die Bogenschläge auch parallel versetzt durchführen, um schneller zu wenden.
Achten Sie bei dieser Schlagtechnik auf eine saubere Oberkörperhaltung, um keine Rückenprobleme zu bekommen.
Ziehschlag (Kanadier & Kajak)
Mit dem Ziehschlag rudern Sie zur Seite. Sie können so zu einer Quaimauer hin manövrieren.
Das Paddel wird querab vom Paddler in etwa 60 cm Abstand zum Boot eingesetzt und dann mit quergestelltem Paddelblatt an das Boot herangezogen. Der Kanadier wird so seitlich zum Paddel hingezogen.
Normalerweise haben Sie hier aber nur einen sehr begrenzten Spielraum und können nur kurze Strecken überwinden.
Wenn der Abstand zum Ziel zu gross ist, sollten Sie noch mal losfahren und besser zum Ziel hin navigieren.
Bootsrutschen dienen dazu, eine Stromschnelle in einem Fluss durchqueren zu können. Meist findet man diese Passagen in stark befahrenen Flüssen.
Auch wenn Bootsrutschen eine grosse Erleichterung darstellen, da Sie das Kanu nicht tragen müssen, um an den Stromschnellen vorbeizukommen, sollten Sie diese auf keinen Fall unterschätzen.
Auch geübten Kanuten kann es passieren, dass sie an einer solchen Stelle kentern. Am besten gehen Sie vor einer Bootsrutsche kurz an Land und werfen in Ruhe einen Blick auf die Passage. Wenn Sie mit dem Kanu durchfahren möchten, sollten Sie sich den korrekten Einfahrtswinkel einprägen und ggf. empfindliche Ausrüstungsgegenstände an Land lagern oder sicherstellen, dass diese wasserdicht verpackt sind.
Wenn Sie mit Kindern reisen, ist es wichtig, dass Sie sich vorab gut absprechen.
Die Fahrt durch die Bootsrutsche verläuft meist glimpflich und ist je nach Wasserstand ein etwas spritziges Vergnügen. Es kann allerdings vorkommen, dass Sie kentern.
Hinweis
Achten Sie auch auf den Schiffsverkehr vor oder nach Ihnen. Wenn ein Kanu vor Ihnen kentert, sollten Sie noch in der Lage sein, die Durchfahrt zu stoppen.
Bootsrutschen dienen dazu, eine Stromschnelle in einem Fluss durchqueren zu können. Meist findet man diese Passagen in stark befahrenen Flüssen.
Auch wenn Bootsrutschen eine grosse Erleichterung darstellen, da Sie das Kanu nicht tragen müssen, um an den Stromschnellen vorbeizukommen, sollten Sie diese auf keinen Fall unterschätzen.
Auch geübten Kanuten kann es passieren, dass sie an einer solchen Stelle kentern. Am besten gehen Sie vor einer Bootsrutsche kurz an Land und werfen in Ruhe einen Blick auf die Passage. Wenn Sie mit dem Kanu durchfahren möchten, sollten Sie sich den korrekten Einfahrtswinkel einprägen und ggf. empfindliche Ausrüstungsgegenstände an Land lagern oder sicherstellen, dass diese wasserdicht verpackt sind.
Wenn Sie mit Kindern reisen, ist es wichtig, dass Sie sich vorab gut absprechen.
Die Fahrt durch die Bootsrutsche verläuft meist glimpflich und ist je nach Wasserstand ein etwas spritziges Vergnügen. Es kann allerdings vorkommen, dass Sie kentern.
Hinweis
Achten Sie auch auf den Schiffsverkehr vor oder nach Ihnen. Wenn ein Kanu vor Ihnen kentert, sollten Sie noch in der Lage sein, die Durchfahrt zu stoppen.
Wenn Sie mit mehreren Kanadiern oder Kajaks offene Gewässer überqueren, sollten Sie sich vergewissern, dass Sie für vorbeifahrende Schiffe kein Hindernis darstellen.
Bedenken Sie auch, dass Sie mit dem Kanadier/Kajak teils nicht so schnell manövrieren können und einem vorbeifahrenden Schiff evtl. nicht ausweichen können.
Wie im normalen Strassenverkehr gilt es daher sich erst einen Überblick über andere Verkehrsteilnehmende zu verschaffen, bevor Sie eine solche Passage durchqueren. Versuchen Sie die Kanus möglichst parallel in einer Linie zu halten. Wenn die Kanus wie an einer Perlenkette aufgereiht sind, stellen Sie für andere Schiffe ein grosses Hindernis dar.
Ausrüstung
Sowohl in Kanadiern wie auch in Kajaks kann leicht etwas Wasser laufen. Sie sollten daher Ihre Ausrüstung zumindest in herkömmliche Plastiksäcke, besser noch in wasserdichten Behältern oder wasserdichte Beutel stecken.
Diese Beutel sind im Sportfachhandel zu finden und sind in verschiedenen Grössen erhältlich.
Brillenträger sollten ein paar Franken für ein Brillenband ausgeben. Hier gibt es sogar Halterungen, die der Brille genügend Auftrieb geben, dass sie schwimmt.
Handys und Kameras sind in der Regel sehr anfällig für Spritzwasser. Denken Sie daran, dass Sie auch diese Gegenstände wasserdicht verpackt halten, wenn Sie sie gerade nicht benötigen.
Bekleidung
Die Faustregel beim Kanufahren lautet: «Dress for water - not for air». Das heisst, dass die Wassertemperatur Ihre Kleiderwahl bestimmen sollte und nicht die Temperatur der Luft.
Gerade im Frühling oder im Herbst oder in nördlichen Destinationen sollten Sie einen warmen Pullover und ggf. auch geschlossene Schuhe griffbereit haben. Beachten Sie auch, dass Sie gerade bei Touren im offenen Meer stark dem Wind ausgesetzt sein können.
Versuchen Sie daher Ihre Kleider nach dem «Zwiebelprinzip» zusammenzustellen. Hier liefern die verschiedenen Schichten der Kleidung durch gezielte Kombination die besten Resultate für Ihre Anforderungen.
Grundsätzlich sollten Sie Kleidungsstücke verwenden:
- Die 1. Schicht, die direkt auf der Haut getragen wird. Diese Schicht sorgt für Trockenheit und verhindert so, dass man durch Schweiss auf der Haut friert. Verwenden Sie hier Unterwäsche aus Wolle (z.B. Merino), synthetischen Materialien oder aus Mischgewebe.
- Die 2. Schicht dient der Isolation. Wichtig ist, dass diese Schicht die Feuchtigkeit weitergibt. Optimal sind dafür Materialien wie Fleece, Polartec, Primaloft oder Daune. Auch Windstopper und SoftShell können verwendet werden, da sie nicht komplett wasserdicht sind.
- Die 3. Schicht schützt gegen Wind und Regen. Entsprechende Materialien sind entweder beschichtet oder bestehen aus wind- und wasserabweisenden Materialien. Diese Schicht ist in der Regel am teuersten, da sehr hochwertige Materialien verwendet werden. Auch diese Schicht sollte über eingearbeitete Membranen oder Reissverschlüsse Feuchtigkeit nach aussen transportieren.
Wichtig ist, dass jede Schicht den genannten Anforderungen entspricht. Die Bekleidungskette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied: die teuerste Regenjacke nützt nichts, wenn der Schweiss an einer der unteren Schichten hängen bleibt.
Schwimmwesten
Auch wenn viele der Eurotrek-Kanutouren auf gemütlichen Flüssen führen, macht es Sinn eine Schwimmweste zu tragen. Gerade Familien mit Kindern sollten dies unbedingt immer beachten. Die Schwimmweste sollte bequem und fest sitzen. Fragen Sie beim Infogespräch unbedingt nach einer passenden Grösse, wenn sich die Weste nicht passend einstellen lässt.
Spritzschutz
Ein Spritzschutz ist eine wasserabweisende Hülle mit der Sie ein Kajak wasserdicht verschliessen können.
Normalerweise steht Ihnen ein solcher nur bei Fahrten mit dem Seekajak zur Verfügung. Probieren Sie den Spritzschutz vor dem Start der Tour aus - die Gummizüge müssen gut passen, damit Sie das Kajak sicher verschliessen können.
Wenn der Gummi aber zu streng geht, kann dies mit kalten Fingern eine schwierige Übung werden.
Achten Sie darauf, nicht zu viel Gepäck mitzunehmen. Im Kanu steht generell nur begrenzt Platz zur Verfügung. Alles was nicht nass werden sollte/darf, muss auch wasserdicht verpackt sein. Auch Spritzwasser kann Schäden an elektronischen Geräten anrichten.
Folgendes Equipment sollten Sie mit an Bord haben:
- Funktionsjacke, Regenhose
- evtl. kurze Hose
- Fleece-/Isolationsjacke
- Leichte Handschuhe
- Mütze oder Stirnband
- Sonnenhut/Kappe, Sonnenbrille
- Sonnencrème, Lippenstift
- Erste-Hilfe-Set Taschenmesser, Werkzeug
- ID, ggf. Tickets für Transfers
- Mobiltelefon (überprüfen Sie die Akkuladung am Vorabend)
- Trinkflasche
- Tourenbuch, Unterlagen für den Tag
- Ihre Hotelliste (falls im Etappenort mehrere Unterkünfte zur Verfügung stehen)
Reiseapotheke
Grössere wie kleinere Unfälle können bei jeder Tour passieren. Und auch wenn es sich nur um Kleinigkeiten handelt, oder man gar nicht direkt beteiligt ist, kann ein gut sortiertes Erste-Hilfe-Set sehr nützlich sein.
Achten Sie darauf, dass Ihre Rucksackapotheke folgende Elemente beinhaltet:
- Pflaster (Blasenpflaster, allgemeine Pflaster in verschiedenen Grössen)
- Sterile Kompressen
- Bandagen
- Wundschnellverband
- Dreieckstuch
- Pinzette
- Kopfwehtabletten / Schmerzmittel
- Schere
- Sicherheitsnadeln
- Alkoholtupfer
- Desinfiziermittel
- Hydrophile Wickel
- Rettungsdecke
- Handschuhe
- Duschgels und Shampoos mit neutralem PH-Wert, da diese auch im Salzwasser verwendet werden können
- Mittel gegen Reise-oder Seekrankheit