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Mehr über Luvi erfahren
Auf Regen folgt Sonnenschein - davon wurde Luvi auf ihrer Studienreise definitiv überzeugt. Auf dem Meer, im Meer und vor allem am Meer entlang fahren Luvi und Vero durch drei Länder. Von Italien über Slowenien bis nach Kroatien entdecken sie touristische Küstenorte, prunkvolle Paläste, herrliche Pärke und wunderschöne Badeorte.
Highlights der Tour:
Die Veloferien Venedig - Triest -Porec bieten eine abwechslungsreiche Reise, die an bekannten Strandurlaubsorten wie Jesolo und Caorle vorbeiführt und gleichzeitig die Möglichkeit bietet, in drei verschiedenen Ländern im Meer zu baden. Neben den klassischen Küstenregionen bietet auch das Landesinnere von Italien, Slowenien und Kroatien viele faszinierende Ecken und Orte zum Erkunden. Die einzigartige Reise zur Halbinsel Istrien kombiniert das Fahrradfahren mit Schifffahrten und ermöglicht erholsame Schwimmpausen im Meer.
Mit grosser Vorfreude machen wir uns früh morgens auf den Weg und fahren mit dem Direktzug von Zürich nach Venedig Mestre. Unterwegs studieren wir nochmals die Reiseunterlagen, Tagesetappen unser Hauptaugenmerk liegt auf den ersten zwei Tagen in Venedig. Da wir beide noch nie in Venedig waren, hatten wir uns für eine Zusatznacht entscheiden, um genügend Zeit zu haben, die Stadt, die ins Wasser gebaut ist, zu erkunden.
Zum ersten Mal in Venedig.
Nicht umsonst ist Venedig eine der schönsten und romantischsten Städte der Welt. Prächtige historische Palazzi und hohe Kirchtürme bilden die Kulisse der Lagunenstadt.
Eine unverkennbare Kulisse.
Für eine traditionelle Gondelfahrt durch die Kanäle hat es zwar nicht gereicht, dafür fuhren wir mit dem Boot nach Murano. Neben den unzähligen Shops, wo die bekannte Glaskunst zu kaufen war, konnten wir in einer Nebengasse zuschauen, wie das Muranoglas verarbeitet wird.
Wir verstehen jetzt, wieso die Stadt so beliebt ist und der Overtourism zu spüren ist. Es hat uns aber nicht gestört, auf der berühmten Rialto Brücke mit hundert Menschen zu stehen, das gehört nun mal zu Venedig.
Bunt und einzigartig.
Heute geht es endlich ab aufs Velo. Nach dem Frühstück treffen wir Anthony, einen Mitarbeiter vor Ort, der uns und zwei kanadischen Paaren das Kartenmaterial und die Fahrräder übergibt und unsere Fragen beantwortet. Anthony spricht super Englisch, hat italienischen Charme und gibt uns die wichtigsten Tipps und allgemeine Informationen zu den kommenden 6 Velotagen.
Nach der Übernahme der Mietvelos und einer kurzen Probefahrt geht es auch schon los. Wir haben uns für die Variante mit Schiff entschieden und nicht für die längere Hinterlandroute. Dafür müssen wir erst mal durch den Stadtteil Mestre, über die Brücke nach Venedig und an den Hafen gelangen. Gar nicht mal so einfach, sich in einer neuen Stadt zurechtzufinden.
Luvi und Vero sind startklar.
Mit Hilfe der Navigationsapp, die man mit den Reiseunterlagen erhält, ging dies aber reibungslos. Dank Anthony wurden wir bereits über eine Umleitung im Infogespräch informiert. Auf der Fähre merken wir schnell, dass sich diese Route sehr gelohnt hat. Wir sehen die einzigartig schöne Inselstadt nochmals vom Schiff aus.
Abschied vom Schiff aus.
In Lido di Venezia angekommen, radeln wir ca. zwei Kilometer dem Wasser entlang zur nächsten Schiffsstation, wo wir ein zweites Schiff besteigen und nach Punta Sabbioni fahren.
Nach kurzer Zeit bemerken wir, dass der Akku meines E-Bikes nicht die gewünschte Unterstützung liefert. Nach mehrfachem ausschalten und neuem Einsetzen rufen wir Anthony an, welcher auch für die weiteren Tage unser Gepäcktransport macht. Er wird ein neues E-Bike organisieren und dies im Hotel in Jesolo bereitstellen. Somit heisst es durchbeissen und die letzten Kilometer ohne Motor bewältigen.
Velofahren direkt am Meer.
Die Strecke von Sabbioni nach Lido di Jesolo können wir trotzdem in vollen Zügen geniessen. Der flache Weg führt der Küste entlang und an kleinen Ortschaften vorbei. Immer wieder gibt es Abschnitte auf Schotterwegen und weitere Velofahrer trifft man ebenfalls häufig. Erst in Jesolo müssen wir die Strasse mit Autos teilen.
Trotz Anstrengung geniessbar.
Lido di Jesolo ist ein grösserer Touristenort mit einer langen Einkaufsstrasse und einem ebenso langen Strand mit Hunderten von Liegestühlen, zwei davon sind für uns reserviert. Nach dem Check-in packen wir unsere Badesachen und gönnen uns eine Abkühlung im Meer und einen Apéro an der Strandbar, bis es zum Abendessen geht.
Liegestühle soweit das Auge reicht.
Danke dem super Service vor Ort, erhalte ich nach dem Frühstück mein neues E-Bike. Der Akku funktioniert perfekt, wir schwingen uns aufs Velo und verlassen den Touristenort.
Nun geht es auf kaum befahrene Landstrassen durch Felder und wir passieren immer wieder kleine Dörfer. Sehr schön anzuschauen sind die unterschiedlichen Landhäuser und die grossen Gärten in typisch italienischem Stil.
Was für eine friedliche Etappe!
Die gesamte Etappe ist flach, worüber wir doch froh sind, da uns der Wind etwas Tempo nimmt. Ca. 70 Prozent der Etappe sind geschafft und wir machen einen Abstecher in das einzige grössere Dorf, Torre di Mosto, um Mittagspause zu machen. Die lokale Bäckerei ist leider geschlossen, zum Glück sind zwei Foodtrucks mit frischem Käse und Fleisch auf dem Marktplatz.
In diesem Ort treffen wir wieder auf die Kanadier, die die Tour mit uns am selben Tag gestartet haben. Es wird sich herausstellen, dass wir die beiden fröhlichen Paare immer wieder über die ganze Woche treffen. Gemeinsam fahren wir die letzten Kilometer des heutigen Tages.
Ein weiter Horizont liegt vor uns und vom trockenen Sommer braune Felder. Ein kurzer ca. 3.5 km lang Teil führt über eine viel befahrene Hauptstrasse– kein Genuss, aber eine Alternative gibt es nicht. Kurze Zeit später sind wir im nächsten Etappen Ort angekommen, Portogruaro.
Dem Wind entgegen.
Unsere Koffer sind schon im Hotel. Nach dem Check-in gehts unter die Dusche und kurze Zeit später sitzen wir mit einem Apéro auf dem hübschen Marktplatz mit dem «Schiefen Turm» von Portogruaro. Die kleine Stadt ist wenig bekannt und daher kein touristischer Hot-Spot, was nach dem belebten Lido di Jesolo sehr angenehm ist.
Der schiefe Turm von Portogruaro.
In der Nacht kam der Regen und heute ist das Wetter, ohne zu übertreiben miserabel. Es schüttet in Strömen und kurz sind wir unsicher, ob wir die anstehenden 65 km schaffen und ein Teilstück mit dem Zug fahren wollen. Wir möchten aber selbst erfahren, wie eine solch lange Strecke mit Regen bewältigt werden kann und sind optimistisch, auch weil dies schon viele Eurotrek-Kunden erlebt und überlebt haben.
Wir ziehen also Regenjacke und Regenhose an und überlegen, wie lange wohl unsere Füsse trocken bleiben werden im gegenwärtigen Starkregen. Wir beschliessen, Wohlbefinden über Eitelkeit zu stellen und umwickeln unsere Schuhe kurzerhand mit Plastiksäcken. Nach einem kurzen Fotoshooting zur Erinnerung schwingen wir uns aufs Velo und es geht erst mal raus aus der Stadt.
Ausgerüstet für den Regen.
Mit gesenktem Blick, um dem Regen auszuweichen, fahren wir mit viel Elan wieder Richtung Küste. Es geht durch Wälder, Felder und kleine Ortschaften. Auf den Schotterwegen ist etwas mehr Konzentration gefragt, damit wir nicht jede Pfütze durchfahren und noch nasser werden.
Lange Zeit bleiben unsere Füsse erstaunlich trocken, irgendwann aber schwächeln die dünnen Coop-Säckli und als wir am Hafen Marano Lagunare ankommen, sind unsere Schuhe und Socken nass.
Im Schutz des Waldes.
Von hier aus gehts mit einem kleinen Boot weiter, dadurch wird die Tagesetappe etwas abgekürzt. Die Schiffsüberfahrt stellen wir uns sehr schön vor, doch bei unserem Wetter ist sie kein wirklicher Genuss. Bei Regen und Wind brausen wir 15 Minuten über die Lagune, einzelne Mitreisende, die weniger gut ausgerüstet sind als wir, frieren in ihren kurzen Hosen.
Ein Dach wäre schön.
Wegen unserer nassen Kleider beschliessen wir, die Mittagspause auszulassen und direkt nach Grado ins Hotel zu fahren. Durch Aquileia gehts über Autostrassen, danach wieder auf gut ausgebauten Velowegen entlang der Küste und über eine lange Brücke nach Grado.
Durchnässt, müde und hungrig kommen wir in unserem Hotel an und freuen uns auf eine warme Dusche und trockene Kleider. Danach verspeisen auf dem Hotel-Balkon voller Genuss die Reste unseres gestrigen Picknicks.
Die letzten Meter durch den Regen.
Die Wolken und der Regen ziehen langsam vorbei, sodass wir uns warm eingepackt auf einen Spaziergang durch die hübsche Altstadt von Grado machen. Wir trinken Caffè, kaufen in einer Markthalle italienische Köstlichkeiten für die Daheimgebliebenen ein und lassen den Tag an der Promenade mit einem traumhaften Sonnenuntergang ausklingen.
Endlich kommt die Sonne raus!
Heute ist wieder blauer Himmel und schönster Sonnenschein. Nach einem gewohnt üppigen Frühstück machen wir uns auf den Weg Richtung Triest. Wir verlassen die schöne Stadt Grado und radeln entlang Lagunen und auf Küstenwegen mit schönem Meerblick.
Kurze Abschnitte führen über verkehrsarme Strassen und entlang Naturwegen. In der grösseren Stadt Molfalcone, die zwar viel Verkehr, aber durchgängige Radwege und eine gute Beschilderung hat, entschieden wir uns, der relativ stark befahrenen Küstenstrasse nach Triest zu folgen und nicht der deutlich längeren, aber ruhigeren Hinterlandroute.
Der Küste entlang.
Zuerst fordert uns ein längerer Aufstieg, dann machen wir einen Abstecher zu einem kleinen Küstenörtchen, wo es Zeit für ein Picknick mit perfektem Meerblick ist.
Danach geht es dank der E-Bikes locker wieder hoch auf die Küstenstrasse, wo es jetzt direkt Richtung Triest geht. Die stark befahrene Straße ist etwa 20 Kilometer lang und wird mit Autos geteilt. Autofahrer sind sich dessen bewusst und nehmen deshalb Rücksicht auf die Radfahrer.
Die Küstenroute lohnt sich! Der Blick auf das offene Meer ist atemberaubend. Wir machen immer wieder kurze Stopps auf Aussichtsplattformen, geniessen, fotografieren und trinken einen Schluck Wasser. So ist die Fahrt sehr schnell vorbei und schon fahren wir ins Zentrum von Triest ein. Unser Hotel ist zentral bei der Piazza Unità d’Italia gelegen und nach dem Zimmerbezug und einer Dusche gehen wir gleich wieder los.
Eine verdiente Pause am Meer.
Kurze Zeit später befinden wir uns auf dem Molo Audaco und blicken mit zahlreichen Einheimischen und Touristen aufs Meer und den Sonnenuntergang. Von da aus sieht man Grado und somit die Strecke, die wir heute gefahren sind, ein sehr schöner Anblick.
Triest stand jahrhundertelang unter österreichischer Herrschaft und wurde erst mit dem Ende des ersten Weltkrieges italienisch. Daher sind grosse und prächtige Paläste und viele Kirchen zu sehen. Dennoch besteht die Altstadt aus einer kleinen Anzahl von schmalen Strässchen und engen Durchgängen. Triest ist also auf jeden Fall einen Besuch wert.
Ein schöner Tagesabschluss.
Heute steht die 5. Veloetappe an und auch die letzte in Italien. Doch zuerst fahren wir auf guten Velowegen quer durch die Hafenstadt Triest und kommen schliesslich zu einer längeren Steigung, die uns durch Wälder und über Brücken führt, entlang Schrebergärten und immer wieder mit tollem Ausblick aufs Meer.
Auf ca. 400 Meter über Meer angekommen, führt die Route weiter durch italienische Dörfer, immer wieder rauf und runter. In einem kleinen, aber sehr herzigen Örtchen namens Muggia machen wir unsere tägliche Kaffeepause und geniessen das letzte italienische Gelato.
Die Höhenmeter lohnen sich.
Kurze Zeit später passieren wir die slowenische Grenze. Mehr als ein Schild ist nicht zu sehen, eine Grenzkontrolle gibt es nicht.
Wie schon in Italien sind wir auch in Slowenien erstaunt, wie gut die Velowege und allgemein die Strassen sind.
Der Grenzübergang ist einfach passiert.
Der Abschnitt durch Koper, Sloweniens einzige Hafenstadt, ist landschaftlich wenig reizvoll. Es ist jedoch interessant zu sehen, wie Slowenien seinen kurzen Küstenabschnitt auch für den Import und Export von Gütern nutzt.
Wir fahren an Hunderten von Transportern und Tausenden neu importierten Autos vorbei. Bald schon erreichen wir wieder einen ruhigen, autofreien Küstenweg und machen am Wasser Picknickpause. Weiter fahren wir durch die kleinen Küstenstädtchen Izola und Portoroz und kommen in unserem Etappenziel Piran an.
Viele Container in der Hafenstadt Koper.
Wir sind begeistert vom kleinen Ort mit knapp 4000 Einwohnern. Mehr aber noch von unserem Hotel direkt am Meer. Schönstes Sonnenlicht scheint uns bei der Rezeption ins Gesicht, das tiefblaue Meer ist keine 10 Meter entfernt. Schnell geht es aufs Hotelzimmer, rein in die Badesachen und schon tauchen wir’s ins Wasser ein, das Ende September noch perfekt warm ist.
Piran: Klein und wunderschön.
Nach einem ausgiebigen Frühstück im Freien mit Blick aufs Meer beginnt unsere letzte Etappe. Wir verlassen Piran, fahren quer durch zwei grosse Campingplätze und erreichen die kroatische Grenze. Hier wird ein Ausweis verlangt, aber bald treten wir wieder in die Pedale. Ein kurzer Abschnitt führt durch ein Naturschutzgebiet.
Mitten durch das Naturschutzgebiet.
Uns interessieren die kroatischen Dörfer, die sehr ruhig wirken: Keine Läden oder Restaurants und kaum Autos sind zu sehen, deshalb haben wir die Hinterlandroute und nicht die den Küstenweg gewählt. Bald schon geniessen wir das Mittagessen auf einer Bank am Meer in Kroatien.
Die heutige Etappe stellt sich als sehr vielfältig heraus. Weg von der Strasse geht es über Schotterwege mit gröberen Steinen. Es ist mehr Konzentration gefordert, aber für uns eine super Abwechslung. Wir lernen Kroatien so von einer ganz anderen Seite kennen und fahren vor allem auch durch vergleichsweise wilde Natur. Wir sind begeistert von der heutigen, sehr abwechslungsreichen Strecke.
Picknick mit Aussicht.
Nach 65 km ist unsere Veloreise leider schon fast vorbei. In Porec schliessen wir die Mietvelos zum letzten Mal ab und checken in ein solides Hotel nur wenige Meter vom Meer entfernt ein. Es bleibt Zeit, auch hier noch im Hotelpool und im Meer baden zu gehen. So sind wir auf der gesamten Tour im italienischen, slowenischen und kroatischen Meer geschwommen.
Am Abend sind wir mit unseren kanadischen Tour-Kolleginnen und -Kollegen verabredet, die wir seit Venedig unterwegs immer wieder getroffen haben. Zu sechst lassen wir am Pier von Porec die gemeisterte Tour Revue passieren und stossen auf die traumhaften Tage an.
Hotel Flores in Porec.