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Blick auf einen Wasserfall der Thur von oben betrachtet

Reisebericht: Thurweg

Erkunden neuer Wege


Wir wollten eine Frühlingswanderung unternehmen und entschieden uns für den Thurweg von Unterwasser nach Bischofszell. Die viertägige Wandertour ist neu im Eurotrek-Programm und verspricht ein gemütliches Wandervergnügen entlang der jungen Thur. Unsere Vorfreude ist gross, ein paar Tage draussen in der erwachenden Natur zu verbringen.

Einige Highlights der Tour:

  • Atemberaubende Thurwasserfälle
  • Herrlich duftender Bärlauch
  • Rauschende Thur: mal wild, mal ruhig
  • Die Drahtsteg-Hängebrücke Untermühle
Reisebericht: Thurweg

Tag 1: Unterwasser - Nesslau

Unsere Wanderung startet mit Unvorhergesehenem: Die Gondelbahn von Wildhaus nach Gamplüt fährt heute nicht, es weht ein zu starker Wind. Das Wetter macht uns also einen Strich durch das Programm unserer ersten Etappe. Ausserdem hat es in den letzten Tagen geschneit, und die Wanderwege in der Höhe sind nicht begehbar.

Aus diesem Grund fahren wir weiter nach Unterwasser und starten dort unseren ersten Tag mit einem Highlight dieser Tour, den wunderschönen und atemberaubenden Thurwasserfällen. Sie liegen nur ca. 15 min vom Zentrum entfernt. Hätten wir unsere Tour in Gamplüt starten können, wären wir ohne Umweg an den Thurfällen vorbeigekommen. Der Abstecher lohnt sich. Die Kraft des Wassers ist enorm, und je näher wir dem Wasserfall kommen, desto lauter wird das Tosen. Bald fällt vor unseren Augen eine zweistufige Wasserkaskade eines Quellflusses der Thur 23 Meter in die Tiefe. Wir staunen, ein wahrer Kraftort.

Blick auf einen Thur-Wasserfall durch ein Steinloch fotografiert

Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Nachdem wir genug Kraft getankt haben, machen wir uns endlich auf den Weg nach Nesslau, zu unserer ersten Unterkunft. Der Wanderweg verläuft meistens flach der Thur entlang. Manchmal geht es steil bergauf, ab und zu führt die Strecke durch den Wald, größtenteils aber am Waldrand entlang. Der Waldboden ist mit Bärlauch bedeckt, in den Wiesen blühen Blumen.

Die Thur führt zu dieser Jahreszeit viel Wasser, und entsprechend ist das Rauschen sehr laut. Wir verstehen uns beim Sprechen kaum. Plötzlich kommt windböenartiger Regen auf und es wird etwas ungemütlich, aber unsere Bekleidung hält uns bis zum Mittagessen trocken.

Wir kommen in Stein SG an und gehen direkt zum Hotel/Restaurant Ochsen. Das Hotel ist uns bekannt, viele unserer Gäste übernachten hier. Wir geniessen die Wärme und das feine Mittagessen.

Sicht auf die Thur im Wald mit einer Brücke im Hintergrund

Das Wasser tobt in voller Lautstärke.

Für den letzten Abschnitt nach Nesslau entscheiden wir uns, das Postauto zu nehmen. Die Fahrt im doppelstöckigen Bus ist kurz. Wir freuen uns auf eine warme Dusche.

Der Pächter des Hotels Sternen begrüsst uns herzlich und zeigt auf unsere Koffer, die auch schon da sind. Die Zimmer befinden sich im Untergeschoss des Hauses. Wir sind neugierig, was uns erwartet und sind angenehm überrascht: Die Zimmer sind geräumig, haben ein grosses Fenster oder sogar einen Balkon, den wir bei diesem Wetter aber leider nicht benutzen können.

Das Abendessen geniessen wir im hoteleigenen Restaurant, das sehr feine und riesengrosse Cordon bleus anbietet, mein Lieblingsessen. Das lasse ich mir nicht entgehen.

Sicht auf die Landschaft bei Nessau

Nesslau ist umgeben von grüner Natur.

Tag 2: Nesslau - Lichtenteig

Es schneit! Und zwar nicht wenig. Die ganze Wiese ist schon bedeckt. April, April, der macht, was er will! Wir lassen uns nicht unterkriegen, nach einem feinen Frühstück brechen wir auf. Auch dieser Wanderweg verläuft hauptsächlich der Thur entlang, die Wege sind trotz Schnee gut erkennbar und sauber. Auf dieser Etappe nach Lichtensteig geht es oft bergauf und bergab, es hat viele sehr unterschiedliche Treppen. Sie sind mit Gummiteppich als Antirutsch-System belegt, teilweise sind sie sehr steil. Wir passieren diese Treppen immer mit Vorsicht, da es nass und rutschig ist.

Der Fluss zeigt sich auf dieser Etappe vielfältig und spannend. Mal gibt es grosse Felsen mit kleinen Wasserfällen, dann fliesst das Wasser wieder etwas ruhiger. An manchen Stellen kann man vom Weg auf die Felsen treten, die direkt am Fluss liegen. Das Rauschen des Wassers ist noch immer laut und doch entspannend. Weit und breit nichts als Natur.

Blick aus dem Hotel auf das schneebedeckte Nessau

Ein unerwarteter Anblick.

Kurz vor Ebnat-Kappel fliesst das Wasser ruhiger dahin und das Rauschen wird leiser.

Wir nehmen hier in einem Café unser Mittagessen ein, bevor wir den Rest der Etappe in Angriff nehmen.

Auch der letzte Abschnitt bis nach Wattwil verläuft auf einem flachen und gut begehbaren Weg. Wir wandern auch hier direkt an der Thur. Wir sind müde von Wind und Wetter und entscheiden in Wattwil, den Bus bis nach Lichtensteig zu nehmen. Wir übernachten in der Unterkunft Café Huber. Zimmer und Badezimmer sind sehr modern eingerichtet und bieten herrlich viel Platz für unsere Koffer. Leider ist das Restaurant heute geschlossen, deshalb beschliessen wir, asiatisch essen zu gehen.

Blick auf die Thur inmitten des verschneiten Waldes

Hier ist die Thur etwas ruhiger.

Tag 3: Lichtensteig - Bazenheid

Wir entscheiden uns, die Etappe etwas zu kürzen und nehmen den Zug bis kurz vor Bütschwil. Wir möchten auf jeden Fall die Hängebrücke nicht verpassen. Sie zählt zu den Highlights auf dieser Wanderung, auch wenn sie für Nicht-Schwindelfreie eine Herausforderung darstellt.

Diese 64 Meter lange Drahtsteg-Hängebrücke wurde im Jahr 1963 gebaut und ermöglicht Wanderern und Touristen einen einfachen Zugang zu einem kleinen Naherholungs- und Ausflugsgebiet.

Was für eine liebliche Etappe: Wir wandern durch weite Wiesen und Wälder, diesmal auch mal weit weg von der Thur. Wo wir wandern, ist das Rauschen nicht mehr zu hören, es fehlt uns.

Maria Teresa auf Drahtsteg Untermühle Hängebrücke

Maria Teresa auf dem Drahtsteg Untermühle 11 Meter über der Thur.

Bevor wir Bazenheid erreichen, geht es nochmals einen Hügel hinauf, dann durch Wiesen, bis wir wieder kurz die Thur sehen. Ein Kraftwerk nutzt ihr Wasser für die Produktion von Energie.

Es ist Sonntag, Ruhetag im Hotel Bären in Bazenheid, die Rezeption ist nicht besetzt. Mit dem Self-Check-in-Code klappt es super und wir sind froh, angekommen zu sein. Auch hier ist das hoteleigene Restaurant geschlossen, so spazieren wir in die nahe gelegene Pizzeria Edelweiss, wo es herrlich nach italienischer Küche duftet. Die Pizzas mit ihrem knusprigen Teig schmecken köstlich.  

Blick auf den matschigen Wanderweg direkt an der Thur

Kurz vor Schluss müssen wir unsere Schuhe noch dreckig machen.

Tag 4: Bazenheid - Bischofszell

Heute strahlt die Sonne, wie schön! Wenigstens an unserem letzten Wandertag können wir das schöne Wetter geniessen. Bevor wir diesen jedoch starten, werden wir auch hier herzlichst von der Hotel-Pächterin empfangen und geniessen das Frühstück.

Wir entschliessen uns, diese Wanderetappe zu kürzen, und wandern nur bis Schwarzenbach.

Der Wanderweg verläuft auch heute nicht immer der Thur entlang, sondern eher am Waldrand. Unterwegs führen Holztreppen auf kleine Hügel hinauf, dann geht es wieder runter. Der Fluss hat hier weniger Kraft, fliesst ruhig und fast geräuschlos. An manchen Stellen ist er sehr breit und flach.

Ruhige Morgenstimmung an der Thur

Mit viel Sonnenschein in den neuen Tag.

Wie schön und entspannend! Obwohl wir das laute Rauschen lieben gelernt haben, geniessen wir zum Abschluss die Ruhe.

Unsere vier Wandertage waren manchmal anstrengend, aber was uns die Natur an Stimmungen und Wetterlagen beschert hat, samt Regen und Schnee, ist unbeschreiblich. Wunderbar entspannt und regeneriert von den vielen schönen Momenten am und mit dem Wasser reisen wir nach Hause.

Blick auf eine relativ breite Stelle der Thur mit Felswand rechts

Was für eine Aussicht zum Abschluss unserer Wanderreise.

Portrait Maria Teresa Giuffrida

Vielen Dank fürs aufmerksame Lesen!

Maria Teresa Giuffrida

Eurotrek AG

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