Auf den Biketrails des Tessins
Biken ist auch im Tessin eine grosse Freude. Flowige Singletrails laden gerade dazu ein, eine ausgedehnte Tour in den Tessiner Alpen zu unternehmen. Eurotrek hat den Südkanton mit 2 herrlichen Touren im Programm die jedes Bikerherz höher schlagen lassen.
Bei der Lugano Bike ist man in den Bergen und Hügel rund um die mediterrane Stadt Lugano unterwegs. Bei der Gottardo Bike geniesst man das alpine Gelände des Gotthard-Massivs und entdeckt den Norden des Tessins. Beide Touren stellen wir Ihnen auf dieser Seite im Detail vor.
Die Lugano Bike
Was für ein Panorama, wenn Sie auf dem Monte Brè aus der Standseilbahn steigt: zu Füssen der Luganersee, in der Ferne der Monte Rosa und die Walliser Alpen. Und dabei stehen Sie erst am Start der Tour, die auf einem Höhenweg rund um das Val Colla, dann mit der Bahn auf den Monte Tamaro, und per Bike durch das malerische Malcantone nach Ponte Tresa führt. Eine wahre Genusstour in vier Etappen, bei der einige Anstiege mit Bergbahnen umgangen werden können. Trotzdem sind gute Kondition und Biketechnik gefragt.
Nachdem Sie sich auf dem Monte Brè am Panorama sattgesehen haben, trampeln Sie an der bewaldeten Flanke des Monte Boglia ins Val Colla hinein. Rechts über Ihnen ragen steil die verwitterten Denti della Vecchia zum Himmel. Die «Zähne der Alten» stammen der Sage nach von einer Hexe und sind ein beliebtes Klettergebiet. Nach gut 20 km ist die Capanna Pairolo erreicht, wo man bei einem Teller herrlich duftender Gnocchi den Blick übers Tal schweifen lassen kann.
Tolle Ausblicke hoch über Lugano.
Nun sind es nur noch 8 km bis zum italienisch-schweizerischen Grenzpass San Lucio zuhinterst im Val Colla. Ein magischer Ort. Pilger, Händler und Schmugglern war einst der Passübergang ins zerfurchte italienische Val Cavargna wohlbekannt.
In der kleinen Kirche auf dem Pass gibt es restaurierte Fresken zu bewundern. Die Kirche ist dem heiligen Lucio geweiht, dem Patron der Sennen, die auf dieser Alp gelebt haben sollen. Hier haben Ausflügler die Qual der Wahl: Einkehr im italienischen Rifugio oder in der schweizerischen Capanna? Sinnigerweise heissen beide San Lucio.
Unterwegs im Val Colla
Ein nicht enden wollender Singletrail führt mal flowig, mal ziemlich technisch in stetem Auf und Ab den Hängen entlang Tal auswärts. Nach guten 10 km auf dem Höhenweg ab San Lucio ist auf dem fantastischen Aussichtsplateau Balcone Luganese die neue SAC Hütte Capanna Monte Bar erreicht. Der moderne Kubus von zwei jungen Architekten aus Mendrisio hat nichts vom herkömmlichen Alphüttengroove. Ein lichtdurchflutetes Juwel aus Holz und Glas mit einer Traumsicht durch die raumhohe Verglasung der Gaststube und von der Terrasse: Der Blick schweift übers Val Colla zu den Denti della Vecchia und über einen grossen Teil des Luganeses bis zur Po-Ebene.
Nachts, wenn das Feuer im Kamin brennt, leuchtet die Hütte wie eine grosse Laterne im Dunkeln. Auf einem breiten Alpweg rollen Sie am markanten Crocione vorbei, einem mächtigen, von Weitem sichtbaren Kreuz mit atemberaubender Aussicht. Sie rocken dann auf einem langen Singletrail der Bergflanke entlang zum idyllischen Hochmoor Gola di Lago hinab und weiter durch Birkenwälder ins Tal hinunter nach Rivera.
Architektonisches Bijoux - Die Capanna Monte Bar.
Eine Gondel bringt Sie auf den Monte Tamaro hinauf, die Sicht ist spektakulär. Wie aus dem Vogelflug blickt man über die umliegenden Täler zu den Alpengipfeln und kann sich an der Schönheit kaum sattsehen.
Keinesfalls verpassen sollten Sie die Botta-Kirche auf der Alpe Foppa, bevor Sie auf Strässchen und flowigen Singletrails über Wiesen und durch Wälder nach Arosio biken. Nun führt die Route durch die typische Hügellandschaft des Malcantone, durch Kastanienwälder und malerische Dörfer nach Miglieglia.
Biken am Monte Tamaro.
Das untere Malcantone unweit der Landesgrenze zu Italien ist mit seinem grossen Netz an Trails ein Eldorado für Bikefans. Die Route führt nun auf den Monte Faeta, eine Bergkuppe an den Flanken des Monte Lema mit spektakulärem Blick nach Italien. Eine Forststrasse oder alternativ ein toller Trail führen durch üppigen Wald und struppige Heidesträucher nach Astano hinunter.
Der Ort liegt idyllisch auf einer Sonnenterrasse. Enge Gässchen, malerische Häuser und ein kleiner See im Wald, wo man sich für ein Picknick niederlassen kann, machen seinen Reiz aus. Von der Sonnenterrasse führen verspielte Singletrails hinunter in die Talsohle nach Ponte Cremenaga. Rechts geht es zur Landesgrenze und nach Luino mit seinem beliebten Markt, links entlang des Flusses Tresa nach Ponte Tresa, wo dieser Bikereise Lugano Bike endet.
Weitere Details zur Tour finden Sie hier:
Lugano Bike bei SchweizMobil
Vier- und Fünf-Pässe Bike
Steigen Sie in diese Tour, die offiziell im Urnerischen Andermatt beginnt, auf Tessiner Boden ein, so starten Sie auf dem legendären Gotthard, inmitten einer kargen, aber faszinierenden Hochgebirgslandschaft. Eigentlich sollte man sich an eine Abfahrt nur aufgewärmt heranwagen. Doch auf den alpinen Wegen und Trails, die über Stock und Stein durch Alpwiesen bergab führen, wird Ihnen bald warm. Warm auch ums Herz, denn der Blick aus diesen Höhenlagen über das Valle Leventina und zu den umgebenden Gipfeln ist einfach atemberaubend. Durch Wälder und Weiler mit alten Tessiner Steinhäusern und Ställen biken Sie hinunter nach Airolo. Wer es technisch entspannt mag, wird die Rundtour Airolo Bike besonders geniessen. Lieblich schlängelt sich die Route auf einfachen Wegen durch Kiefernwälder und über idyllische Wiesen. Mit einer langen Abfahrt beschert sie dieser zweiten Etappe ein fulminantes Finale.
Berühmt für ihr kristallklares Wasser - Die Maggia.
Dafür geht es auf der nächsten Tour ans Eingemachte. Der Übergang vom Valle di Blenio ist eindrücklich. Die Route führt wieder hinauf in alpine Regionen zum Passübergang zwischen Leventina und Bleniotal. Vorbei am Ritom-See und einigen kleineren Bergseen strampeln Sie das Piora-Tal hinauf zur Piora-Hochebene.
Anfangs noch einfach, wird der Aufstieg nach der Alp Carorescio knackig. Es darf auch geschoben werden. Auf dem Passo del Sole wird der Sattel abgesenkt, und los geht’s, auf einem technischen, aber beglückenden Singletrail hinunter ins Valle Santa Maria und durch lichte Lärchenwälder nach Olivone.
Überblick über das wunderschöne Val Piora
Weil das Bleniotal so zauberhaft schön ist, dreht die Route hier einmal im Rund: Die Strecke der Rundtour Bovarina Bike führt auf der historischen Lukmanierstrasse durch lichte Lärchenwälder und über sattgrüne Wiesen. Hier verlief vor Jahrhunderten die Route über den Lukmanierpass, der vor der Erschliessung der Gotthardroute die wichtigste Nord-Südverbindung darstellte.
Nun heisst es tüchtig in die Pedale treten. Der Anstieg ist streng. Bei der Capanna Bovarina lohnt es sich innezuhalten. Der Blick auf die Landschaft um den Stausee Luzzone und Richtung Greina-Hochebene ist einfach zu schön, um gleich weiter zu biken. Dann noch ein Anstieg. Doch die Abfahrt auf einem kurvenreichen, speziell für Mountainbiker angelegten Singletrail lässt alle Mühen vergessen. In leichtem Auf und Ab biken Sie schliesslich zurück nach Olivone.
Biken im Blenio Tal.
Auch die letzte Etappe der Gottardo Biketour hat es in sich. Sie verläuft auf der Westseite des Bleniotals, gewinnt stetig an Höhe und quert die weite Nara-Ebene, von wo aus Sie ins Malvagliatal blicken. Den krönenden Abschluss der Biketour Gottardo Bike macht ein technisch anspruchsvoller Downhill. Kaum zu Atem gekommen, nehmen Sie die letzten Kilometer der Tour unter die Stollenpneus.
Sie radeln auf einem breiten Felsrücken zu den Ruinen der Höhenburg Serravalle, einst eine der bedeutendsten Burgen im Sopraceneri. Die Anlage, von der noch Torbögen und Resten einer Släulenhalle zu bestaunen sind, ist noch heute beeindruckend. Via den Ort Malvaglia rollen Sie schliesslich nach Biasca, wo die Bikereise endet.
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Vier-Pässe Bike bei SchweizMobil
Fünf-Pässe Bike bei SchweizMobil
Traumhafte Landschaften um Malvaglia.