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Ein wenig Schnee liegt auf dem Mont-Blanc-Massiv.

Reisebericht Tour du Mont Blanc

Einmal um den höchsten Gipfel der Alpen

Wir starten unsere «Tour du Mont Blanc» im kleinen Walliserstädtchen Martigny. Damit wir am nächsten Morgen rechtzeitig unseren Bus nehmen können, reisen wir bereits am Vorabend an. Wir können es kaum erwarten, endlich den Mont Blanc und die zahlreichen Gletscher zu sehen, sind aber auch etwas nervös, da die 10-tägige Tour doch sehr anspruchsvoll zu sein scheint und wir nicht genau wissen, was uns erwartet. 

Reisebericht Tour du Mont Blanc

Übersichtskarte der Route

Wanderung Mont Blanc Ost Karte
Haus vor Felsmassiv

Etappe 1: Martigny - Argentière

Nach einer ruhigen Nacht und einem üppigen Frühstück geht es frühmorgens los auf unsere erste Etappe. Da es nur zwei Busverbindungen pro Tag gibt und wir doch 15 km Wanderung vor uns haben, entscheiden wir uns, den früheren Bus vom Bahnhof Martigny (um 07:55 Uhr) nach Trient zu nehmen (empfehlenswert). Im kleinen Dorf gibt es nicht sehr viel. Speziell ist allerdings die rosa Kirche, welche durch ihre Farbe heraussticht.

Wir starten also unsere Tour und laufen von der Bushaltestelle hinunter zum Startpunkt. Es ist alles sehr gut ausgeschildert (TMB). Trotzdem schaffen wir es bereits nach 15 Minuten den falschen Weg zu nehmen. Also alles wieder zurück auf Anfang und los geht es dieses Mal auf dem richtigen Weg. Anfangs geht alles flach, entlang des Campingplatzes vorbei, wo wir die anderen MB-Wanderer sehen. Langsam zeigt sich auch die Sonne und der «Glacier de Trient» wird sichtbar.

Nach kurzer Zeit erreichen wir den schönen Waldweg Richtung Col de Balme. Der Aufstieg ist sehr angenehm zu laufen und unterwegs gibt es immer wieder Rastplätze, um sich auszuruhen oder zu picknicken. Nach ca. 2 Stunden erreichen wir den Col de Balme (2200 m.). Beim Refuge du Col de Balme entscheiden wir uns, eine Mittagspause einzulegen. Die Aussicht auf den Mont Blanc, dem Tal de Chamonix sowie dem Tal de Trient ist atemberaubend und wir können uns kaum sattsehen ab diesem eindrücklichen Panorama.

 

Aussicht Col du Balme

Das erste Mal im Blick - Der Gipfel des Mont Blanc vom Col du Balme (2200 m.ü.M.)

Nach einer Stunde nehmen unsere Wanderung wieder auf und laufen, nun in Frankreich, Richtung «L’Aiguillette des Posettes» (2201 m.). Der Weg führt zuerst leicht hinunter an mit Wildblumen gefüllten Wiesen vorbei bis zum «Col des Possettes» (1997 m.).

Danach geht es nochmals eine halbe Stunde leicht hinauf und die riesige Bergwelt zeigt sich in Ihrer schönsten Pracht. Oben angekommen machen wir einen kleinen Apero-Stopp beim Kreuz. Von hier aus haben wir einen weitreichenden Blick auf das Mont-Blanc-Bergmassiv, insbesondere den Tour-Gletscher, Le Buet und Les Perrons bis zur Staumauer vom Lac d’Émosson.

Aussicht Col du Balme

Apéro-Stopp mit imposanter Aussicht.

Der Abstieg führt auf einem steilen Serpentinen-Pfad hinunter ins Tal bis zur niedlichen Auberge «la Boerne». Die Gaststätte sieht so einladend aus, dass wir es uns nicht nehmen lassen, hier nochmals einen Stopp einzulegen. Zum Glück ist daneben auch noch ein Brunnen, wo wir bei der Hitze noch kurz unsere Füsse abzukühlen konnten. Was für eine Wohltat!  Von dort haben wir dann nur noch eine halbe Stunde bis nach Argentière, unseren Übernachtungsort für heute. Das kleine traditionelle Dorf gefällt uns ausgesprochen gut, vor allem wegen seinem Charme und der eindrücklichen Bergkultur.

Erste Etappe geschafft

Füsse kühlen am Ende der ersten Etappe.

Etappe 2: Argentière - Chamonix

Heute starten wir wieder frühzeitig, da wir sehr viele Höhenmeter zu überwältigen haben. Wir laufen anfangs etwas die Hauptstrasse von Argentière hinunter, bevor wir rechts auf dem Wanderweg Richtung «Lac Blanc» abbiegen.

Wieder befinden wir uns auf einem angenehmen Waldweg, welcher stetig aufwärts geht. Wir kommen uns vor wie in einem verwunschenen Wald und auf einmal erblicken wir sogar Gämse! 

Im Wald

Zu Beginn der Etappen laufen wir noch im Wald.

Je höher wir aufsteigen, desto mehr zeigt sich wieder das einzigartige Bergpanorama und natürlich der Mont Blanc mit den zahlreichen Gletschern. Sobald wir die Waldpartie verlassen, wird mir langsam mulmig zumute. Leider habe ich etwas Höhenangst und die Vorstellung, die nächsten paar Höhenmeter über Leitern hochzusteigen macht mir zitterige Knie. Trotzdem beschliessen wir, den Weg über die Leitern zu nehmen (es gibt die Möglichkeit diese zu umgehen).


Schon bald sehen wir eine kleine Menschenansammlung beim Start der Leiter/Seilenpassage und wir müssen etwas warten. Kurze Zeit später sind wir an der Reihe und es kann losgehen. Die Leitern sind nicht so schlimm wie ich erwartet hatte. Sie sind nie ganz ausgesetzt und auch nicht sehr lang. Trotzdem bemerke ich wie meine Hände anfangen zu schwitzen und meine Beine etwas kribbelig werden. Diese Passage hat etwas von einer Via Ferrata: Seile, Eisentreppen, Leitern, etc. Es macht aber auch irgendwie Spass, da es eine Abwechslung zum «normalen» Wandern ist. Trotzdem ist dieser Abschnitt auf keinen Fall für Personen geeignet, welche Höhenangst haben!!!!

Technisch anspruchsvoller Wanderweg

Ein anspruchsvoller Wanderweg.

Schon bald haben wir die Leitern hinter uns, und wir geniessen wieder einmal das unglaublich schöne Bergpanorma, an dem wir uns kaum sattsehen können. Nach einer kurzen Pause geht es weiter Richtung «Lac Blanc». Der Aufstieg ist steil, aber wir kommen immer wieder an kleine, glasklare Seen vorbei, worin manche Personen sogar baden. Je mehr wir uns dem Lac Blanc nähern, desto mehr Touristen sehen wir. Kurz vor dem Ziel hat es nochmals ein paar Leitern zu überwinden und schon bald erreichen wir den höchsten Punkt unseres Tages.

Leider sind wir bei weitem nicht die einzigen, die den Lac Blanc besuchen und es fühlt sich an als wären wir hier mit 500 anderen Personen. Wir ergattern uns einen Platz bei den Liegestühlen und bestellen uns eine typische «tarte aux myrtille». Eigentlich wollen wir noch eine Runde um den Lac Blanc machen, welcher durch seine intensive türkis-blaue Farbe heraussticht, allerdings vertreibt uns die grosse Menschenmasse die Lust noch länger zu bleiben und wir machen uns wieder auf den Weg.

Steilstufen geschafft

Das Wandergrüppchen hat die Leitern überstanden.

Schon bald wissen wir auch, wieso es hier so viele Leute hat. Nur etwa 1 ½ Stunden entfernt ist die Seilbahnstation «La Flégère», von wo aus die Touristen bequem zum Lac Blanc laufen können.  Bei der Seilbahnstation vorbei, wird es endlich wieder ruhiger. Bei Refuge La Flegère nehmen wir leider den falschen Weg, und merken erst kurze Zeit später, dass wir zu weit unten sind.

Ein kleiner Blick auf unseren Unteralgen zeigt, dass wir nicht auf dem gewünschten Höhenweg sind. Der Weg ist etwas schwierig zu finden, wenn man nicht zum Refuge de la Flegère geht. Denn von dort aus startet der kleine Höhenweg. Der Weg ist traumhaft schön mit einer einzigartigen Aussicht auf das Tal von Chamonix und natürlich wie immer dem Mont Blanc -Massiv.

Imposante Aussicht Etappe 2

Imposante Aussichten immer wieder auf der Etappe.

Der Weg zieht sich allerdings sehr in die Länge und wir kommen langsam am Ende unserer Kräfte. Schlussendlich erreichen wir dann doch noch die Seilbahnstation von Plan Praz und sind überglücklich, dass wir diese strenge, aber spektakuläre Etappe geschafft haben. Bei der Seilbahn ist auch ein Startplatz für Gleitschirmflieger. Am liebsten wären wir mit einem Gleitschirm hinunter nach Chamonix geflogen, aber leider hatten wir dies nicht vorher reserviert (bei Interesse vorher in Chamonix anrufen und nachfragen).

Wir haben uns gleich ein Retour-Ticket für die Seilbahn gekauft, damit wir am nächsten Tag nicht anstehen müssen. Gemütlich fahren wir mit der Seilbahn hinunter nach Chamonix und suchen unser Hotel. Chamonix ist ein gemütliches und schönes Bergdorf, mit vielen kleinen Restaurants und Läden, wo man gut noch einen Zusatztag einplanen könnte.

Gleitschirmpiloten

Gleitschirmpiloten nehmen den leichtesten Weg nach Chamonix.

Etappe 3: Chamonix - Les Houches

Das Frühstück in den Unterkünften sowie die Kulinarik allgemein ist bis jetzt immer top! Meistens nehmen wir etwas wenig Picknick mit, essen aber meistens ein einem der zahlreichen Bergrestaurants, an denen wir immer wieder vorbeikommen.

Heute starten wir unsere Tour nicht allzu früh, da wir «nur» 12 Kilometer zu laufen haben. Wir gehen wieder zur Seilbahn «Brévent» und nehmen die Gondel hoch zu Planpraz (1999 m.). Von hier aus geht unser Aufstieg zum «Le Brévent» (2368 m.). Es gibt zwei Wege hier hoch und wir entscheiden uns für den anspruchsvolleren. Auch bei dieser Variante gibt es wieder Leitern und sollte daher nicht genommen werden, wenn man Höhenangst hat. Der Weg schlängelt sich zwischen grossen Felsbrocken hoch bis zum Col du Brévent (2368 m.).

Hier oben liegt sogar noch etwas Schnee. Die Landschaft verändert sich hier stark und wir befinden uns in einem kargen Felsmassiv. Auf einmal erblicken wir Steinböcke, welche es sich zwischen den Felsen gemütlich machen. Wir suchen uns ein ruhiges Plätzchen, wo wir diese schönen Tiere in aller Ruhe beobachten können.

Steinböcke

Steinböcke neben dem Wanderweg.

Am liebsten würden wir gar nicht mehr weggehen, aber leider müssen wir unsere Wanderung fortsetzten. Weiter geht es über die felsigen Brocken und schon bald erreichen wir die Leitern. Diese sind schon etwas ausgesetzter als diejenigen an Tag 2, aber es ist zum Glück nur eine kurze Passage. Danach geht es weiter auf einer breiten Schotterstrasse hinauf bis zur Panoramaplattform vom Aussichtsgipfel «Le Brévent». 

Von hier aus haben wir einen traumhaften 360° Rundblick über die vergletscherte Nordflanke des Mont Blanc, der Aiguilles de Chamonix, Aiguille du Midi bis hin zur Aiguille des Grands Charmoz. Das Wetter meint es wieder gut mit uns und die Weitsicht ist atemberaubend. Oben auf der Plattform findet man Infotafeln über die Gletscherschmelze und zur Geschichte der Bahn.

Interessanter Bergweg

Interessanter Bergwanderweg.

Draussen beim Kiosk gleich neben der Seilbahnstation nehmen wir noch einen Kaffee. Hier werden wir zum ersten Mal unhöflich empfangen und müssen sogar für einen Schluck Milch im Kaffee noch EUR 1.- dazu bezahlen. Da wir in den Ferien sind, nehmen wir dies nicht allzu streng und machen uns bereit für den langen Abstieg (1'500 Höhenmeter!).

Wer Knieprobleme hat sollte hier unbedingt mit Stöcken wandern, da der Weg sehr lang und steil ist. Unterwegs machen wir (wie jeden Tag) einen kleinen «Apero»-Stopp, um das Panorama in Ruhe zu geniessen. Weiter geht es auf dem schmalen Wanderweg bis zum Refuge de Bellachat (2152 m.). Hier machen wir einen Mittagsstopp und essen etwas Warmes. Von der Terrasse aus haben wir eine unglaubliche Aussicht auf das ganze Mont Blanc Massiv.

Wanderteam Mont-Blanc

Obligatorischer Apéro-Halt mit Aussicht.

Stetig abwärts geht es vorbei an den Alpen-Wildpark Merlet durch den Wald bis zum Christ-Roi. Die Riesenstatue ist 25 Meter hoch und thront auf einem Felsvorsprung oberhalb von Les Houches. Langsam spüren wir unsere Beine und wir können es kaum erwarten endlich anzukommen. Unser Hotel liegt etwas ausserhalb vom Zentrum, sehr schön im Wald gelegen und abseits von jeglichem Troubel.

Allerdings haben wir das Abendessen nicht rechtzeitig reserviert, weshalb es keinen Platz mehr hat und wir doch noch nach Les Houches laufen müssen. Die 15-minütige Wanderung ins Zentrum fühlt sich nach einer warmen Dusche gar nicht mehr so schlimm an und wir entscheiden uns, in dem von uns ausgewählten Restaurant ein Fondue zu probieren. Leider konnte uns das französische Fondue nicht überzeugen, es war aber trotzdem interessant es zu versuchen.

Refuge Bellachat

Auf dem Weg gibt es immer wieder schöne Verpflegungsmöglichkeiten wie hier das Refuge Bellachat.

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Etappe 4: Les Houches - Les Contamines

Vor der heutigen Etappe hatte ich eigentlich sehr viel Respekt, bis wir herausgefunden haben, dass wir einen Teil mit der Seilbahn abkürzen können. Da haben wir nicht lange überlegt und entschieden die Seilbahn «Bellevue» zu nehmen. Dies auch, weil der Beschrieb in den Unterlagen für die erste Partie sich nicht nach einer aufregenden Wanderung anhörte. Wie wir auch später von anderen Eurotrek-Kunden mitgeteilt bekamen, haben wir hier nichts verpasst, da der Weg entlang der Skipiste nicht sehr attraktiv ist.

Les Houches ist der offizielle Startort für die TMB. Allerdings hatte für uns dieses Dorf viel weniger Charme als Argentière oder Chamonix.

Da wir für den heutigen Tag etwas «gemogelt» haben mit der Seilbahn, haben wir auch keinen Stress und machen unseren ersten Halt gleich oben bei der kleinen Einkehrmöglichkeit «La Chalette». Ein Kaffee auf der Terasse mit einem traumhaften Blick versüsst uns den Start in den Tag. Bisher waren unsere Wanderungen immer auf der gegenüberliegenden Talseite des Mont Blanc. Heute haben wir nun die Talseite gewechselt.

Nach der Kaffeepause geht es los: wir überqueren die berühmte «Montblanc-Trambahn» und erreichen kurz darauf einen herrlichen Waldweg weiter bis zu einer kleinen Hängebrücke.

Station Mont Blanc Tramway

Station der berühmten Mont-Blanc-Tramway.

Die gewaltigen Wassermassen des Torrent de Bionnassay rauschen unter uns hindurch und oberhalb des Baches sehen wir in ganzer Pracht unser immer wiederkehrender Begleiter: den Mont Blanc. Da dies das perfekte Fotomotiv ist, gibt es hier einen richtigen Stau: jeder möchte auf der Brücke das perfekte Foto schiessen. Nachdem wir es geschafft haben, die Brücke zu überqueren führt uns der steile Weg über herrliche Bergwiesen Richtung Col du Tricot. Rechts von uns zeigt sich der gewaltige «Glacier de Bionnassay» und wir haben das Gefühl den Gletscher gleich berühren zu können.

Schon bald erreichen wir den Col de Tricot (2120 m.) und machen hier einen kurzen Halt. Auf beiden Seiten bietet sich uns wieder einmal ein unglaubliches Panorama an. Vom Col geht es über einen steilen Serpentinenweg hinunter zu den Chalets de Miage. Hier gibt es eine sehr willkommene Einkehrmöglichkeit, welche wir uns natürlich auch nicht entgehen lassen und etwas zu Mittag essen.

Glacier de Bionnassay

Blick auf den Glacier de Bionnassay.

Nach dem Mittagessen und einem kleinen Nickerchen nehmen wir den halbstündigen Aufstieg (ca. 200 m.) auf uns. Dieser steile Weg hat es in sich und die Hitze macht uns etwas zu schaffen. Beim kleinen Sattel angekommen benötigen wir unbedingt nochmals Rast.

Zum Glück bietet die kleine «Auberge le Truc» die perfekte Möglichkeit dafür. Von hier aus geht es dann nur noch abwärts nach Les Contamines-Montjoie. Auch dieses kleine französische Dorf versprüht wieder sehr viel Charme und wir fühlen uns gleich wohl und willkommen.

Blick ins Tal Tag 4

Blick ins Tal.

Etappe 5: Les Contamines - Bourg Saint-Maurice

Die heutige Etappe ist mit 6.5 Stunden und 1'300 M. Aufstieg eher streng, weshalb wir wieder zeitig aufbrechen. Das Wetter könnte nicht besser sein und die erste Stunde laufen wir auf einem flachen Wanderweg am Flusse «Bont Nant» entlang bis zur Kirche «Notre Dame de la Gorge». Nach einem kurzen Stopp und Besichtigung der Kirche führen wir unseren Weg fort.

Anfangs wieder sehr steil, laufen wir durch den Wald und überqueren alte Brücken und bewundern tiefe Schluchten. Wir laufen stetig hinauf, bis wir aus dem Wald heraus sind und die «Refuge de la Blame erreichen». Hier machen wir auf der Riesenterrasse einen Café-Stopp und lassen die weite Aussicht auf uns wirken.

Morgenstund hat Gold im Mund

Morgenstund hat Gold im Mund.

Der breite Steinweg ist angenehm zu laufen, auch wenn es nur bergauf geht. Je höher wir kommen desto näher kommen wir an die speziell geformten, zackigen Felsen. Auch die Vegetation ändert sich stark und wir durchlaufen grüne Wiesen bis hin zu schlammigen Wegen welche über Stein und Geröll führen bis wir endlich den Pass «du Bonhomme» erreichen.

Die letzte halbe Stunde ist schweisseintreibend und steil und als wir oben ankommen, lassen wir uns vor lauter Erschöpfung nieder, bevor wir den unbeschreiblich schönen Rundblick geniessen können.

Aussicht vom Col du Bonhomme

Aussicht vom Col du Bonhomme.


Wir nehmen unsere Route weiter auf zum «Col de la Croix du Bonhomme» und weiter zum «Refuge de la Croix du Bonhomme» (2443 m.), wo wir eine Mittagspause einlegen. Von hier aus geht es dann nur noch hinunter ins Vallée des Glaciers. Die 900 Meter Abstieg haben es in sich und wir sind froh, sind wir rechtzeitig am vereinbarten Ort für unseren Transfer.

Der Chauffeur wartet bereits auf uns und fährt mit uns die gefährliche Strasse nach Bourg-Saint-Maurice. Laut unserem Fahrer passieren hier sehr viele Unfälle, da viele Touristen nicht gewohnt sind, auf solche engen, schlangenförmigen Strassen zu fahren und wir sind froh als wir heil unten ankommen.

Col du Bonhome roundshot

Panorama auf dem Col du Bonhomme.

Etappe 6: Bourg Saint-Maurice-Courmayeur

Heute haben wir mit unserem Fahrer vereinbart, dass er uns um 09:00 Uhr beim Hotel abholen kommt. Er ist pünktlich da und wir fahren die kurvige Strasse wieder zurück ins Vallée des Glaciers bis wir «La Ville des Glaciers» erreichen.

Hier startet unsere heutige Etappe zum Col de la Seigne: herrliche Aussichtspunkte, unberührte Natur und tobende Wasserfälle säumen diesen Weg. Beim Pass (2512 M.) angekommen, zieht der Nebel auf und es wird doch zum ersten Mal sehr kalt. Zum Glück haben wir unsere wind- und wasserfesten Jacken mit dabei. Langsam verzieht sich auch der Nebel und ein eindrückliches Tal eröffnet sich unseren Augen.

Warme Jacke

Eine warme Jacke ist heute auf dem Pass gefragt.

Beim Abstieg erreichen wir die «La Casermetta», ein Zentrum für grenzüberschreitende Umwelterziehung welches auch ein Museum zur Bergökonomie beinhaltet. Wir erhalten eine kleine Museums-Führung (auf Englisch), wo auch der Klimawandel und die Auswirkungen der Gletscherschmelze aufgezeigt wird. Auf einer 3-D Karte sehen wir zudem unsere Route des Mont Blancs, was aus dieser Perspektive sehr interessant ist.

Wir machen noch einen Abstecher zu den Gletscherseen Lacs de Miage. Leider sind wir etwas enttäuscht, da die Seen fast kein Wasser haben. Nichtsdestotrotz ist es interessant diesen kleinen Umweg zu nehmen, da man sich hier auf einem schwarzen Gletscher befindet. Unter dem ganzen Schutt und Geröll befindet sich nämlich ein Gletscher, welcher dank dieser Schicht langsamer schmilzt als die normalen Gletscher.

Museum La Casermetta

Interessante Einblicke in die Bergregion Mont-Blanc gibt es im Bergmuseum La Casermetta

Weiter gehts und auf einmal erreichen wir eine grosse, flache Ebene. Die Landschaft verändert sich hier wieder und es wird immer wie grüner und farbiger, bis wir das Rifugio Elisabetta (2195 m.) erreichen. Ein Stopp können wir hier nur empfehlen: eine schöne, kleine Hütte gleich unterhalb eines eindrücklichen Gletschers. Was für eine Fotomotiv! Nach der Mittagspause auf der Hütte geht unsere Wanderung weiter bis wir ein flaches, moorartiges Gelände erreichen.

Gletscher bei Rifugio Elisabetta

Gletscherlandschaft beim Rifugio Elisabetta.

Von hier aus ist dann der restliche Abstieg nicht mehr sehr interessant und man läuft die meiste Zeit auf einer Strasse. Von der Haltestelle «La Visaille» nehmen wir den Bus nach Courmayeur. Die Busstation befindet sich gleich nach der Brücke und wären nicht sonst noch viele Leute vor Ort, hätten wir dies wohl nicht als Bushaltestelle wahrgenommen.

Courmayeur hat uns komplett positiv überrascht. Dieses kleine Dörfchen mit seinen schönen Steinhäusern lädt dazu ein, länger zu bleiben. Es ist umrundet von Bergen und hat sehr viel Charme. Leider haben wir keinen «Pausetag» eingelegt, aber wenn dann wäre es in Courmayeur!

Alphütten

Alphütten am Wegesrand.

Etappe 7: Courmayeur - Val Ferret

Von Courmayeur starten wir unsere heutige Etappe, immer den TMB-Schildern nach. Der Weg geht zuerst ca. eine Stunde durch den Wald aufwärts bis wir das Rifugio Alpine G.Bertone erreichen. Von hier aus sehen wir auch endlich wieder den Mont Blanc. Beim Refugio legen wir eine kurze Café-Pause auf der Terrasse ein, bevor wir uns auf den aussichtsreichen Höhenweg begeben. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus, so überwältigt sind wir von dem eindrücklichen Bergpanorama. Der ganze Weg entlang werden wir mit einer Traumaussicht belohnt, überqueren blühende Wiesen und kleine Bäche und die Sonne lacht uns ins Gesicht.

Sonnenterrasse im Rifugio Alpine G. Bertone

Hier ist ein Kaffeehalt einfach ein Muss! Terrasse des Refugio Alpine G. Bertone.

Nach ca. 2 ½ Stunden erreichen wir das Rifugio Bonatti. Wir freuen uns, etwas Warmes zu essen, aber leider ist bereits alles ausverkauft und der unfreundliche Service macht uns keine Lust viel länger dort zu bleiben, obwohl der Standort der Hütte traumhaft ist. Wir laufen weiter und suchen uns ein schönes Plätzchen auf der Wiese, wo wir Picknicken. Von der Hütte sind es noch 2 ½ Stunden bis zum Rifugio Elena, also trödeln wir nicht zu lange. Der Weg geht langsam wieder hinunter, bis wir unten im Tal des Val Ferrets ankommen. Hier gibt es ein schönes Restaurant auf einer Wiese wo wir uns ein Dessert gönnen. Einfach nur lecker!

Wanderweg vor dem Mont Blanc

Den Mont Blanc wieder im Blick.

Weiter geht es mit dem letzten Aufstieg zur Hütte Elena. Endlich oben angekommen, haben wir nicht viel Zeit uns für das Abendessen bereit zu machen. Wir schlafen in einem Massenlager und sind erstaunt, wie militärisch diese Hütte geführt wird.

Um Punkt 19:00 Uhr wird das Essen serviert. Es gibt einen leckeren 3-Gänger und die Preise für Getränke sind auch sehr fair. Allerdings gibt es ab 21:30 Uhr keine Möglichkeit mehr an einem Tisch zu sitzen und den Abend gemütlich auszuklingen und wir müssen uns in unsere Schlafsäle begeben. 

Rifugio Elena

Das Rifugio Elena.

Etappe 8: Val Ferret - La Fouly

Da wir früh ins Bett gingen, sind wir auch früh wach. Nach dem einfachen Frühstück nehmen wir die Route wieder auf. Wieder haben wir einen fast wolkenfreien Tag vor uns, allerdings bläst eine kalte Brise. Mit nur 4.5 Stunden Wanderzeit nehmen wir es heute gemütlich.

Wir überqueren den Pass Col Ferret (2536 m.) und befinden uns wieder im schönen Wallis. Die schöne Aussicht ins Walliser Val Ferret erwärmt mein Herz und wir nehmen den langen Abstieg in Angriff.

Aussicht vom Rifugion Elena in der Morgensonne

Morgen im Rifugio Elena.

Panoramabild Col Ferret

Bei der Gîte de la Peule ist es Zeit, etwas Kleines zu essen und auf der Terrasse ein Glas Walliser Fendant zu geniessen. Nach einer kurzen Pause geht es weiter Richtung «La Fouly». Unterwegs erblicken wir die Buvette «des Arts», mit einer schönen Terrasse, und entscheiden uns hier unsere Mittagspause einzulegen. Das Essen ist sehr lecker mit einheimischen Spezialitäten und wir lassen es uns wieder einmal gut gehen.

Einkehr

Zurück im Wallis - Einkehr mit einem Glässchen Walliser Fendant.

Wir laufen weiter und passieren das kleine Dorf Ferret bis wir in La Fouly ankommen. Am Abend gehen wir im Auberge des Glaciers Abendessen (bekannt für Fondues) und natürlich findet auch gleich noch eine Weindegustation im Restaurant statt. Willkommen im Wallis!

Hotel Edelweiss

Unser Hotel in La Fouly - Das Hotel Edelweiss.

Etappe 9: La Fouly - Champex

Vom schönen Dörfchen La Fouly geht es heute weiter nach Champex. Links von uns sehen wir die Wasserfälle hinunterströmen und rechts von uns ist der Fluss «Dranse de Ferret».

Die heutige Etappe ist eher flach und nicht sehr anstrengend. Wir geniessen es für einmal nicht so viele Höhenmeter machen zu müssen. Unterwegs gibt es immer wieder Möglichkeiten, irgendwo einzukehren und man kommt immer wieder an kleine charmante Dörfer des Val Ferrets mit seinen typischen Steinhäusern vorbei.

Bergbach im Wald

Der Fluss Dranse de Ferret.

Der «Murmeltierweg» nach Champex ist mit geschnitzten Holzfiguren gesäumt und ist sehr angenehm zu laufen.  In Champex angekommen, wissen wir sofort, warum es das «kleine Kanada» genannt wird. Champex ist umrundet von Wald und inmitten des Dorfes ist dieser kristallklare See, der zum Baden einlädt.

Wir lassen es uns nicht nehmen, ein Pedalo  zu mieten und fahren für 30 Minuten auf den See (mit Sprung ins Wasser – brrrrrr). Abends gehen wir ins Restaurant vom Hotel essen und legen uns nicht zu spät ins Bett. Nach 9 Tagen sind wir doch auch langsam müde und spüren unsere Beine.

Bergsee bei La Fouly

Kanada der Schweiz - Bergsee in Champex.

Etappe 10: Champex - Martigny

Der heutige Tag beginnt mit einer Wanderung entlang der Suone «du Petit ruisseau». Ein paar Tage zuvor wurde uns von ein paar anderen Wanderer empfohlen, den Weg über den Pass «Fenêtre d’Arpette» zu nehmen.  Dies bedeutet für uns ein erneuter Aufstieg von 1200 Höhenmeter, aber wir beschliessen trotzdem, diese Variante zu nehmen.

Zuerst wieder im Wald, erreichen wir kurze Zeit später blumenübersäte Wiesen und kommen an einer Herde Eringerkühe  vorbei, bevor wir zur kargen Steinpassage kommen. Der Blick über das Rhonetal ist unglaublich und je höher wir kommen desto schwieriger wird der Weg. Die grossen Felsbrocken sind teils etwas schwierig zu überwinden, aber mir machen solche «abenteuerliche» Wege Spass. Wir sehen das «Fenster» schon von weitem, und legen einen Zahn zu, da wir es kaum erwarten können oben anzukommen.

Eringerkühe Richtung Fenêtre des Arpettes

Eringerkühe säumen den Weg

Mit 2665 m.ü.M. sind wir auf dem höchsten Punkt unsere gesamte Route und auf der anderen Seite sehen wir unseren Startort: Trient mit seinem Gletscher und die umliegenden Berge. Es fühlt sich merkwürdig an, wieder fast am Anfang zu stehen, eine Mischung aus Stolz und Erleichterung, dass man es fast geschafft hat, überkommt uns.

Auf der Passhöhe

Die letzte Passhöhe erreicht!

Beim Abstieg vom Pass muss man zu Beginn etwas Achtung geben, da es auch auf der anderen Seite grosse Steine hat. Schon bald wir der Weg aber wieder zu einem normalen Wanderweg und rechts zeigts sich in seiner schönsten Pracht der «Galcier de Trient».  Von hier aus geht es nur noch hinunter. Unterwegs gibt es nochmals eine Einkehrmöglichkeit, allerdings ist diese nur noch eine Stunde von Trient entfernt, weshalb wir oben auf dem Pass eine Picknick-Paus eingelegt haben.

Anstatt hinunter bis nach Trient zu laufen, nehmen wir die obere Route entlang der «Bisse Trient-Combe» bis zum «Col de la Forclaz». Es ist möglich, den Bus auch von hier aus zurück nach Martigny zu nehmen. Da dieser jedoch nur 2-mal am Tag fährt und wir viel zu früh da sind, bietet uns ein älterer einheimischer aus Martigny an uns zum Bahnhof zu fahren. Wir nehmen das Angebot dankend an und sind in 30 Minuten in Martigny, wo wir den Zug nach Hause nehmen.

Ein Gletscher unter blauem Himmel

Glacier de Trient in voller Pracht.

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Die Tour ist absolut empfehlenswert für alle, die die Bergwelt und Gletscher lieben und auch bereit sind, einige Höhenmeter auf sich zu nehmen. Sehr abwechslungsreiche Tour mit vielen positiven Überraschungen. Die Kulinarik lässt keine Wünsche offen und bis auf ein paar wenige Ausnahmen war die Freundlichkeit der Einheimischen sehr zuvorkommend!

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