Das grösste Wanderparadies der Schweiz
In Graubünden findet man eigentlich alles. Flüsse, Seen, 4000er. Urwälder, Alpweiden, Steinböcke.
Diese Vielfalt macht den grössten Kanton der Schweiz zum Wander- und Ferienparadies.
Wir haben dem Bündnerland eine Übersichtsseite gewidmet und stellen Ihnen unsere Wanderhighlights im Detail vor.
Nationalpark Panoramaweg
Der Schweizerische Nationalpark im Südosten unseres Landes ist etwas ganz Besonderes. Das grösste Naturschutzgebiet der Schweiz, eine der letzten weitläufigen, unberührt wilden Flächen der Alpen, darf nur auf den offiziellen Wanderwegen begangen werden. Die Natur wird sich selbst überlassen und entwickelt sich ganz ohne Einwirken des Menschen. So sehen die Wälder aus, als stammten sie aus Urzeiten. Tiere und Pflanzen leben und gedeihen nahezu ungestört.
Hirsche beispielsweise kennen die Parkgrenzen haargenau und halten sich in der Jagdzeit gerne im sicheren Park auf, wo sie nicht geschossen werden dürfen. Die 7-tägige Wanderung durch den Nationalpark von Scuol nach Zernez überrascht immer wieder mit herrlichem Panorama, aber auch mit kulturellen Perlen am Rande des Parks wie etwa einem UNESCO Weltkulturerbe-Kloster im romantischen Val Müstair. Für die 100 km lange Wanderreise in teils alpinem Gelände braucht es eine gute Grundkondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit
Im Nationalpark erleben Sie unberühte Natur hautnah.
Kurzübersicht der Tour
Die Wanderung beginnt mit einem Paukenschlag und testet Sie gleich zum Einstieg auf Ihre Schwindelfreiheit: Das Val d’Uina ist ein enges Seitental, in dessen oberem Teil der Wanderweg teilweise in den Felsen gehauen ist. Senkrecht fallen die Wände seitlich des ehemaligen Schmugglerpfads in die Tiefe, unten schäumt der Wildbach. Wenig später wandern Sie über liebliche Alpwiesen, und der Spuk ist vergessen.
Der Wanderweg führt zur Fuorcla Sesvenna hinauf, vorbei an zwei glitzernden Bergseen. Eintauchen ist erlaubt und erfrischt. Ein Picknick am See oder eine Stärkung auf der bewirteten Alp Sesvenna, dann wandern Sie weiter über den Curshetta-Pass Richtung der Grenze zwischen dem Italienischen Südtirol und dem Schweizer Val Müstair.
In Müstair, dem letzten Ort auf Schweizer Boden, empfiehlt sich der Besuch des Klosters St. Johann, gegründet im 8. Jahrhundert von Karl dem Grossen. Schlendern Sie über den romantischen Friedhof oder besuchen Sie die Klosterkirche. Die älteste Monumentalstatue des mächtigen Frankenkönigs und Kaisers des Römischen Reichs deutscher Nation ist an einem Pfeiler in der Klosterkirche zu bewundern. Ein hübscher Klostergarten liegt im benachbarten Innenhof der Benediktinerinnen nebenan.
Schillernde Bergseen auf dem Sesvennapass.
Via Sta. Maria wandern Sie ins Val Mora hinauf, ein weites Hochtal mit glitzernd mäanderdem Fluss in einem breiten Kiesbett. Das himmelnahe Val Mora erinnert an die Wildnis Kanadas – fehlt nur noch der Bär, ist man versucht zu sagen. Doch dieser kann durchaus auf der Bildfläche erscheinen. Bär oder Fels? Beim Näherkommen erkennt man in den Alpwiesen sehr wohl eine einzelne Felsformation, die aussieht wie die Skulptur einer alten Frau mit Kindern oder Tieren.
Der Sage nach sollten junge Hirten anfangs Sommer die Steinformation Mumma Veglia (alte Mutter) küssen, um den Sommer über auf der Alp unter ihrem Schutz zu stehen. Auch Wanderern kann es nicht schaden, sich mit der Mumma Veglia gutzustellen. Ein Picknickt an ihrer Seite oder später eine Einkehr im Bergbeizli Alp Mora, wo es z.B. eigenen Joghurt mit Honig gibt, und weiter geht es auf Schusters Rappen. Rechts ragt der Piz Daint in die Höhe, hinter dem sich die Ofenpasshöhe verbirgt.
Steinformationen umgeben von alpinen Blumen.
Die Route führt Sie über die Hochebene Jufplaun zur Alp la Schera, die für ihre Hirschen und vielen Murmeltiere bekannt ist, und durch das enge Val dal Spöl mit seinem sprudelnden Bergbach. Durch die einsame Wildnis des Nationalparks wandern Sie zur Passhöhe Murter hinauf, wo Sie nochmals einen herrlichen Blick über den wildesten und abgelegendsten Teil des Nationalparks geniessen.
Bis in die 1980er-Jahre konnte es gut sein, dass man auf dem Pass nicht etwa einem Steinbock, einer Gams oder einem Bären, sondern einem einsamen Maultier begegnete. Es gehörte zur weiter unten liegenden Cluozza-Hütte, für deren Versorgung es eingesetzt wurde. Auf der Cluozza-Hütte zwischen schattigen Bäumen lässt es sich gut verweilen, bevor Sie das letzte Wegstück nach Zernez unter die Füsse nehmen.
Wunderschöner Ausblick ins wild bewachsene Tal.
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Via Spluga
Die Strecke über den Splügenpass gehört zu den ältesten Handelsrouten Europas. Sie verband auf direktem Weg Süddeutschland mit der Lombardei und war bis zur Eröffnung der Gotthardbahn 1882 die wichtigste Transitstrecke zwischen Nord und Süd. Schon die Römer, aber auch Säumer im Mittelalter, Künstler und Migranten, Menschen verschiedenster Herkunft wie Deutschbündner, Rätoromanen, Walser und Lombarden nutzten die Splügenroute.
Sie alle prägten mit ihren Kulturen und Sprachen die Region. Längst liegt die Strecke zwischen Thusis und Chiavenna abseits der grossen Verkehrs- und Touristenströme. Heute gehört die Route, die durch drei alpine Sprach- und Kulturregionen führt, zu den schönsten Fernwanderungen der Alpen. Für die fünf langen alpinen Etappen benötigen Sie Trittsicherheit und eine gute Grundkondition.
Berge soweit das Auge reicht.
Kurzübersicht der Tour
Die Wanderung beginnt mit einem Höhepunkt. Kaum in Thusis gestartet, tauchen Sie in die berühmte Viamala-Schlucht ein. Zwischen steilen, hohen Felswänden haben sich Gletscher und das Wasser des Hinterrheins ein tiefes Bett gefressen. Einst war die Schlucht kaum begehbar, ihr Name Via Mala, schlechter Weg, sagt alles. Die ersten Wege und Brücken waren Meisterleistungen der Technik.
Heute führen schmale Pfade den glattgeschliffenen Felswänden entlang und lange Stege spektakulär über den tosenden Bach. Sie wandern weiter durch das Schams nach Zillis, unbestrittener kultureller Höhepunkt der Wanderung: Die Saalkirche St. Martin ist weltberühmt für ihre wunderschönen romanischen Bildmalereien der Kirchendecke. Sie wandern weiter nach Andeer, wo Sie nach der Anstrengung des ersten Tages herrlich im Thermalbad entspannen können.
Eindrückliche Viamala-Schlucht bei Thusis.
Doch es geht ähnlich weiter, wie die Wanderung begonnen hat: Jetzt ist die Rofflaschlucht für den Adrenalinkick zuständig, auch sie unwegsam und spektakulär. Doch der Felsenweg lohnt einen Besuch. Das Passdorf Splügen – der Name kommt vom Lateinischen spelunca, Höhle – lag wie die anderen Orte im Rheinwald in der romanischen Sprachregion.
Im 13. Jh. wurde es jedoch von Süden via San Bernardiono-Pass von den deutschsprachigen Walsern besiedelt. Ab dem Spätmittelalter bis ins 19. Jh. lebte der Ort vom Säumerwesen. Sonnengebräunte Walserhäuser und prächtige Palazzi erinnern noch heute an diese prägenden Zeiten. Ausgehend von Splügen unternehmen Sie eine Rundwanderung hinauf zu den himmelnahen Surettaseen mit schönem Blick über das Rheintal.
Tosende Wasserfälle in der Rofflaschlucht bei Andeer.
Tags darauf folgt der alpine Teil der Via Spluga: die Passwanderung auf einem wunderschönen Saumweg über den Splügen. Auf römischen Militärkarten war der Splügenpass übrigens mit «Colmen d’Orso» vermerkt, Bärenpass. Unschwer, sich vorzustellen, wie die Säumer einst mit ihren Lasttieren über den Splügen zogen. Der exponierte Abstieg auf der italienischen Seite durch die wildromantische Schlucht des Val Cardinello hinunter ins Dorf Isola dürfte auch damals für Herzklopfen gesorgt haben.
Noch heute beschert der Weg einen Adrenalinkick, obschon er gut ausgebaut und sicher ist. Es lohnt sich, den Blick vom Boden zu lösen: Am Wanderweg sind noch historische Verkehrsbauten zu bestaunen: Eine Kunststrasse mit Marmorbrücke und eine 300 m lange Lawinengalerie, die 1843 zur Sicherheit der winterlichen Splügenroute erstellt worden war.
Auf dem Weg zum Gipfel.
In der Talsohle des Val San Giacomo angekommen, duftet es bereits nach Süden. Sie folgen in schattigen Kastanienwäldern dem Lauf des Liro Richtung Chiavenna. Etwas ausserhalb der Stadt lohnt sich im Dorf San Giacomo Filippo der Abstecher zur hübschen Wallfahrtskirche Madonna della Misericordia di Gallivaggio. Sie steht unter dem Schutz der Patrone San Giacomo und San Filippo. Die Reise auf dem Fernwanderweg Via Spluga lassen Sie im pulsierenden historischen Stadtkern von Chiavenna gemütlich ausklingen.
Der Wanderweg führt durch wundervolle alpine Landschaften.
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Via Engiadina
Das offene Oberengadin mit seinen glitzernden Seen, den schnee- und eisbedeckten Viertausendern, seinen Gletschern und mondänen Touristenorten. Das etwas engere Unterengadin mit seinen bewaldeten Hängen, langgezogenen Sonnenterrassen und malerischen Dörfern. Dies alles geniessen Sie beim Wandern auf dem Höhenweg Via Engadina zumeist aus der Vogelperspektive. Unten im Tal begleitet Sie wie ein treuer Gefährte das silberne Band des Flusses Inn.
In 13 Etappen wandern Sie die gut 100 km von Maloja nach Vinadi. Mit rund 15 km pro Tag eine richtige Genusstour. Trotzdem ist Trittsicherheit von Vorteil. Verständlich, dass Sie im Passdorf Maloja gleich loslegen möchten. Doch es lohnt sich, vorher den atemberaubenden Blick hinunter ins Bergell zu geniessen. Auch ein kurzer Spaziergang zu den Gletschermühlen – einer der grössten Ansammlungen Europas – und ein Besuch des idyllischen kleinen Dorffriedhofs sollten Sie sich nicht entgehen lassen.
Kein Geringerer liegt auf dem kleinen Gottesacker begraben als Giovanni Segantini, der Maler des Lichts. Giovanni Segantini (1858-1899), der als Staatenloser aus Italien ins Engadin zog, in Maloja lebte und malte, auf dem Schafberg oberhalb Pontresina mit Blick über die Oberengadiner Seen sein berührendes Triptychon ‘Werden – Sein – Vergehen’ schuf und hier eine Heimat fand. Immer wieder werden Sie auf der Via Engiadina an die Werke des grossen Hochgebirgsmalers erinnert werden.
Kurzübersicht der Tour
Doch dann geht’s los. Sie wandern am Malojasee entlang hinauf zum Weiler Grevasalvas oberhalb von Plaun da Lej. Auf dieser idyllischen Sonnenterrasse wurde in den 1980er-Jahren der Heidifilm gedreht. Von hier oben überblicken Sie einen weiten Teil der Oberengadiner Strecke und den Silvaplanersee mit seinen vielen Surf- und Kitesegeln. Auf schönen Wanderwegen erreichen Sie schliesslich Silvaplana, von wo die Wassersportler zu ihrem rasanten Ritt über den windgepeitschten See starten.
Ein lieblicher Weg führt Sie durch lichte Lärchenwälder zur Alp Suvretta hinauf. Bald taucht der mondäne Tourismusort St. Moritz hinter den Baumwipfeln auf. Kaum zu glauben, dass der Jetset-Hotspot einst ein stilles Bauerndorf war. Sein Name geht auf die Mauritiusquelle zurück. Heilquellen in St. Moritz Bad zogen schon im Mittelalter Kurgäste an und liessen den Bädertourismus wachsen, lange bevor Winter- und Sommertourismus geboren wurden.
Wohlverdiente Pause mit Blick auf den See.
Doch Sie umgehen St. Moritz auf dem Höhenweg, erahnen von oben den schiefen Kirchturm, der noch schiefer steht als der schiefe Turm von Pisa. Sie steigen weiter bergauf zur Corviglia, vorbei am türkisblauen Bergsee Lej Alv. Auf Ihrem weiteren Weg durch das Oberengadin wandern Sie auf dem Höhenweg und steigen nur zum Übernachten ins Tal ab.
Die Auf- und Abstiege können bei Bedarf und wo vorhanden mit der Bergbahn überwunden werden. So geht es weiter, bis Zernez erreicht ist, das Tor zum Schweizerischen Nationalpark und der Übergang vom Ober- ins Unterengadin. Hier befindet sich in einem modernen Sichtbetonkubus das Nationalparkzentrum, nebenan im Schloss Planta-Wildenberg sitzt die Verwaltung.
Lassen Sie sich von den Weiten des Engadins verzaubern.
Eine beschauliche, flache Wanderschlaufe von Zernez in den hübschen Ort Lavin und wieder zurück, kann als Ruhetag oder als kultureller Ausflug betrachtet werden. In Susch überrascht das 2019 eröffnete Muzeum Susch für zeitgenössische Kunst. Die polnische Unternehmerin, Kunstsammlerin und Mäzenin Grazyna Kulczyk, der in ihrer Heimat ein Museumsbau verwehrt worden war, liess in Susch kurzerhand und spektakulär ein Museum entstehen.
Alte Gemäuer eines ländlichen Klosters mit Brauerei am Flüela-Pass und am Pilgerweg nach Rom und Santiago de Compostela wurden behutsam restauriert, überdies für räumliche Erweiterungen ein Stück Berg weggesprengt. So mutierte Susch in kurzer Zeit vom unbekannten Dorf am Rande des Geschehens zum internationalen Hotspot für zeitgenössische Kultur.
Der Inn fliesst mitten durch das Dörfchen Susch.
Nun führt die Route in die Höhe und verläuft auf der Sonnenterrasse hoch über dem Inn. Idyllisch inmitten von Wiesen liegen hier die Dörfer wie Perlen auf einer Schnur, eines schöner als das andere. Guarda spielt dabei mit seinen reich verzierten, sorgfältig renovierten, blumengeschmückten Engadinerhäusern in der ersten Liga. Es lag am Säumerweg zwischen Innsbruck und dem Comersee, doch Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Transitweg ins Tal verlegt, und so versanken Guarda und alle anderen Dörfer in einem Dornröschenschlaf.
Es erwachte wieder mit dem aufkommenden Tourismus und wurde durch das Buch «Schellen-Ursli» von Alois Carigiet bekannt. Der Themenweg «Via Uorsin» erzählt Urslis Geschichte und vom Brauchtum in den Unterengadiner Dörfern wie Guarda. Doch bald ist fertig mit lieblich. Sie wandern ins Val Tuoi, ein Seitental, das von markanten, zerklüfteten Berggipfeln gerahmt wird. Welch ein Kontrast, die zarten Orchideen und Wildblumen am Wegrand!
Blühende Natur am Flüela-Pass.
Bald empfängt Sie Ardez. Das Dorf mit seinen sorgfältig restaurierten Engadinerhäusern steht wie auch Guarda unter Denkmalschutz. Bestimmt fallen Ihnen ausserhalb von Ardez direkt an der Route die prähistorischen Hexensteine auf. Die schalenförmigen, von Menschenhand geschaffenen und mit Rillen verbundenen Vertiefungen geben noch heute Rätsel auf. Wie gut lässt es sich bei einem Picknick mit Blick auf Schloss Tarasp unten im Tal über deren Verwendungszweck sinnieren.
Und so geht es weiter auf dem Höhenweg, Dörfer und Seitentäler wechseln sich ab, die einen verwunschen, die anderen pittoresk. Man denke nur an das wildromantische Val Sinestra, abgelegen, schattig und geheimnisvoll. Wer Ruhe sucht, ist hier richtig. Hängebrücken überspannen das Tobel, ein Jugendstil-Kurhaus wie ein verwunschenes Märchenschloss erinnert an vergangene Zeiten. Früher kamen Touristen wegen der Mineralquellen hierher, die als Heilbäder und für Trinkkuren genutzt wurden. Heute sind es Ruhesuchende, denen die Stille genauso guttut wie ein Heilbad. Über das Dorf Vnà führt der Weg Sie zurück in die Zivilisation und weiter nach Tschlin.
Mit seinem gut erhaltenen Dorfkern und dem herrlichen Blick aufs Unterengadin eine weitere Perle auf der Kette der Unterengadiner Dörfer. Nun ist es nicht mehr weit bis nach Vinadi an der Grenze zu Tirol. Vinadi, zu Deutsch Weinberg, ist die östlichste Ortschaft des Kantons Graubünden. Direkt am Inn seht trutzig die Brückenfestung Finstermünz. Wie ein Leuchtturm markiert die mittelalterliche Gerichtsstätte und Grenzbefestigung auf der Via Claudia Augusta das Ende Ihrer Wanderreise auf der Via Engiadina.
Auf dem Fels thront Schloss Tarasp.
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Bernina Tour
Auf der 6-tägigen Bernina Tour reiht sich ein Highlight ans nächste. Vom beschaulichen südlichen Val Poschiavo führt die Route Sie ins Hochgebirge, die mächtigen weissen Viertausender und Gletscher des Bernina Massivs liegen zum Greifen nah. Sie steigen ab ins Oberengadin, mit seinen glitzernden Seen und seinem unvergleichlichen Licht eines der schönsten Hochtäler der Alpen. Die alpine Bernina Tour ist mit Trittsicherheit und guter Grundkondition problemlos zu meistern.
Gletscherwelt hautnah.
Kurzübersicht der Tour
Strahlend weiss leuchten die Gletscher des Bernina-Massivs und bilden eines der schönsten Panoramen der Alpen. Vor diesem Hintergrund gehen Sie auf eine einmalige Wanderreise. Sie starten Ihre Tour im lieblichen Val Poschiavo mit einem Spaziergang zum nahe gelegenen Lago. Danach folgen Sie dem Ruf des Piz Bernina! Ein kurzer Zwischenstopp am Pass und dann geht es hoch zum Berghaus Diavolezza.
Geniessen Sie den Sonnenuntergang über den Gipfeln des Bernina-Massivs. Auf den Besuch bei der schönen Bergfee auf dem Munt Pers folgt der Abstieg in das idyllische Val da Fain. Nach einer Tour durch das Val Roseg und einem Marsch über den Pass Fuorcla Surlej, lassen Sie diese wunderbare Wanderreise am Ufer des Silsersees ausklingen.
Ihre Wanderreise beginnt im Val Poschiavo. In diesem ursprünglichen Südtal, das sich zum Veltlin hin öffnet, wird italienisch gesprochen. So abgelegen das Tal scheinen mag, hier spürt man noch heute einen starken Bezug zur grossen, weiten Welt. Einst zogen Puschlaver aus wirtschaftlichen Gründen in ferne Länder, um sich ihr Leben als Zuckerbäcker zu verdienen.
Einige kamen zu Reichtum und bauten sich, zurück in der Heimat, herrschaftliche Villen. An sie erinnert das Spanische Viertel, ein Strassenzug am Südrand von Poschiavo mit prachtvollen Palazzi und herrschaftlichen Gärten. Welche Augenweide! Eine Wanderung am See und ein Spaziergang durch den charmanten Ortskern runden den Besuch in Poschiavo ab.
Goldene Stunde am See in Poschiavo.
Nun geht es auf Schusters Rappen immerzu bergauf, dem Berninapass entgegen. Der rote Zug der Rhätischen Bahn ist Ihr ständiger Begleiter, und manchmal können Sie wegen der vielen Kehrtunnels nur schwierig erkennen, ob er nun bergauf oder doch bergab fährt. Sie wandern vorbei an einer Ansammlung eindrücklicher Gletschermühlen und weiter hinauf zur Alp Grüm.
Auf der traumhaft gelegenen Aussichtsterrasse der Bergwirtschaft geniessen Sie nicht nur typische puschlaver oder veltliner Spezialitäten und feine Kuchen, sondern den schönsten Blick in den Talkessel zu den gewaltigen Eismassen des Palü-Gleschers und über das Val Poschiavo bis zu den Bergamasker Alpen. Der Lago Bianco etwas unterhalb der Passhöhe leuchtet weisslichgrün im Abendlicht. Sie übernachten im gemütlichen Bernina Hospiz, gleichzeitig der höchstgelegenen Bahnstation der Rhätishen Bahn.
Mit der Rhätischen Bahn entlang des Lago Bianco.
Früher Morgen. Der Berg ruft! Und was für einer! Es sieht aus, als wandere man zum Himmel hoch – doch... geht’s dort oben nicht irgendwie mit dem Teufel zu? Sie wandern steil bergauf zur Diavolezza mit dem zauberhaften Lej da Diavolezza und weiter – da haben wir’s! – über den Teufelsweg auf den Munt Pers. Auf diesem Dreitausender geniessen Sie einen Blick wie vom Mastkorb eines Schiffes.
Aber statt aufs Meer blicken Sie auf die eindrücklichen, scheinbar fliessenden Eismassen des Pers- und Morteratschgletschers, und geniessen mit Piz Palü, Piz Bellavista und Piz Bernina eines der schönsten Panoramen der Ostalpen. Der Sage nach soll am Munt Pers eine schöne Bergfee gehaust haben, die aus irgendwelchen Gründen plötzlich als Teufelin verschrien wurde. Nach dieser diabolischen Schönheit – Diavolezza heisst Teufelin –, ist dieses kleine Hochplateau benannt.
Eindrückliche Gletscherwelt auf der Diavolezza.
Sie verbringen die Nacht im Berghaus, und wenn es rumpelt, ist es nicht die Teufelin, sondern sind es die Bergsteiger, die sich aufmachen auf ihren langen Marsch hinauf zum imposanten Piz Palü. Bevor der Morgen graut, können Sie ihre Stirnlampen auf dem Gletscher und am steilen Ostgrat erkennen.
Sie jedoch erklimmen keine Beinaheviertrausender, sondern nehmen es gemütlicher. Sie schweben mit der Bahn zu Tal und wandern ins idyllische Val da Fain und hinunter nach Pontresina. Auch der Ausflug ins Val Roseg ist eine gemütliche Sache, steigt der Weg doch sanft an. Wo der Talkessel sich öffnet, geniessen Sie den tollen Blick auf die Sellagruppe und im traditionsreichen Restaurant das legendäre Dessertbuffet.
Bergpanorama auf der Diavolezza.
Gut gestärkt nehmen Sie den Anstieg zur Fuorcla Surlej unter die Füsse, wo sich die ganze Pracht des Oberengadins vor Ihnen ausbreitet, mitsamt den Hauptdarstellern Piz Roseg, Piz Bernina und dem faszinierenden, bei Bergsteigern legendären Biancograt.
Mit einem traumhaften Blick auf die Oberengadiner Seenlandschaft wandern Sie auf einem Panoramaweg sanft abfallend hinunter nach Sils-Maria und über Grevasalvas, den Drehort des Heidi-Films aus den 1980er-Jahren, nach Maloja am westlichen Ende des Engadins. Hier endet diese Wanderreise, wie sie begonnen hat: Mit Blick auf ein italienischsprachiges Bündner Tal, das sich nach Italien hin öffnet. Auch punkto Zauber steht das Bergell dem Puschlav in nichts nach.
Aussicht auf den Silser- und Silvaplanersee.
Variante Trailrunning
Für laufbegeisterte Bergziegen eignet sich die Bernina Tour als Trailrunning-Variante. Sie starten statt im Val Poschiavo auf dem Bernina-Pass, der Rest der Tour entspricht der Wanderroute. Es gibt wohl kaum eine spektakulärere Trialrunning-Strecke. Immer wieder wollen Sie den Blick vom Trail lösen, um ja nichts von den glitzernden Bergseen, dem zum Greifen nahen Berninamassiv oder der zauberhaften Oberengadiner Seenlandschaft zu verpassen. Für die drei Etappen mit den 55 km und 3200 hm benötigen Sie Lauferfahrung auf alpinen Trails und in dünner Luft, sehr gute Ausdauer und Trittsicherheit. Dank Gepäcktransport laufen Sie nur mit einem leichten Trailrunning-Rucksack.
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Graubünden Hüttentour
Die Graubünden Hüttentour führt als Hochgebirgswanderung durch zauberhafte Alpentäler und über abgelegene Pässe, die schneebedeckten Dreitausender liegen oft zum Greifen nah. Nur am Start in Davos und am Ziel in St. Moritz tauchen Sie in die Zivilisation ein, abgesehen davon wandern Sie in der erhabenen Abgeschiedenheit der Gebirgswelt und übernachten meist himmelnah in attraktiven und charmanten Berghütten. Trittsicherheit und eine gute Grundkondition sind Voraussetzung für diese Tour. Ihr Gepäck wartet selbst in den abgelegenen Hütten bereits auf Sie, Sie wandern also nur mit einem Tagesrucksack.
Begegnung mit einem Steinmännlein.
Kurzübersicht der Tour
Clavadel unweit von Davos ist das Tor zum Sertigtal, doch das Tal sparen Sie sich für später auf. Zuerst will die Tour ihre Bergtauglichkeit erproben. Und so steigen Sie zum Auftakt gleich auf den Davoser Hausberg, das Jakobshorn. Von diesem Gipfel der Albula Alpen geniessen Sie den Blick auf die umliegenden Berge und verabschieden sich von Davos zu Ihren Füssen.
Über Jatzhorn und Tällifurgga geht es schliesslich talwärts. Der Weiler Sertig-Dörfli liegt idyllisch inmitten von Wiesen zuhinterst im Sertigtal. Das hübsche Kirchlein ‘Hinter den Eggen’ und der nahe Ducan-Wasserfall lohnen einen Abstecher. Das Sertigtal ist ein typisches Gletschertal, in dem einst Eismassen Stufen und Riegel formten. Zuhinterst im Talkessel gibt es kein Pardon: Steil führt der Bergweg zum Sertigpass hinauf in die archaische Hochgebirgswelt.
Im Sertigtal herrscht pure Idylle.
Ist die Rampe überwunden, wandern Sie vorbei an klaren Bergseen ins karge Val Tschüvel und erreichen die auf der Fuorcla Funtauna thronende Keschhütte. Die SAC-Hütte am Fusse des Piz Kesch im Naturpark Ela gehört zu einer neuen Generation Berghütten, die so gar nichts mehr vom alten Hüttengrove haben. Moderne Architektur und ein Energiekonzept, das mit dem Solarpreis 2001 ausgezeichnet wurde, sowie eine attraktive, talseitig mit grosser Fensterfläche versehene Holzfassade, charakterisieren die trotz fast hundert Schlafplätzen familiäre Berghütte.
Auf einem Panoramatrail wandern Sie der Talflanke entlang und steigen schliesslich nach Bergün ab. Das hübsche Bergdorf an der Albulapassstrasse lädt zum Verweilen. Nachdem Sie die pittoresken Häuser mit ihren wunderschönen Sgraffiti-Fassaden bewundert haben, lohnt sich eine kurze Rast auf dem Dorfplatz am grossen Brunnen. Wandern macht hungrig.
Erfrischung im türkisblauen Bergsee.
Vielleicht gönnen Sie sich in der Bäckerei ein oder zwei von den legendären, feinen Totenbeinli. Vielleicht besuchen Sie dann das Bahnmuseum im alten Zeughaus und tauchen in die Geschichte der Albulabahn ein. Im Albulatal spielt die Rhätische Bahn mit ihren Kehrtunnels eine wichtige Rolle. Der Bahnerlebnisweg von Preda nach Filisur auf der UNESCO-Strecke ist ein Wanderhighlight.
Doch Sie wandern nicht zum Albulapass hinauf, sondern nutzen einen Transfer und tauchen wieder in die Bergeinsamkeit ein. Wundern Sie sich nicht, wenn auf einer Bergflanke plötzlich eine Herde Steinböcke stoisch zu Ihnen hinüberblickt. Wenn Gämsen die Hänge hinaufstieben und Murmeltiere mit grellen Pfiffen in Erdlöchern verschwinden.
Zauberhafte alpine Blumenwiese.
Und wundern Sie sich auch nicht, wenn Sie im Val Bever auf eine weitere erstaunliche Berghütte treffen: Die Jenatsch Hütte ist nicht nur die höchstgelegene SAC-Hütte Graubündens, nein, sie überrascht auch noch mit ganz anderen Besonderheiten: Wasserkraft und Sonnenpower sorgen für Strom, die mit Holz beheizte Sauna für ein einzigartiges alpines Schwitzerlebnis, die Gastfreundschaft für Wohlbehagen und der funkelnde Sternenhimmel für Glücksgefühle und tiefe Träume.
An Leib und Seele erquickt meistern Sie anderntags den steilen Aufstieg zur Fuorcla Suvretta mit Leichtigkeit und wandern wunderbar beschwingt dem Oberengadin entgegen, Piz Julier und Piz Albana geben Ihnen Geleit. Und damit Sie bei der Ankunft im mondänen St. Moritz nicht ganz so unvermittelt wieder in die Zivilisation eintauchen, verbringen Sie die letzte Nacht auf der Suvretta-Höhe mit fantastischem Blick hinunter zu den Oberengadiner Seen, auf denen letzte Sonnenstrahlen glitzern. Gegenüber liegen Piz Bernina und Biancograt im roten Abendlicht, erhaben und schön.
Endziel St. Moritz erreicht.
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Via Valtellina
Schon unsere Vorfahren mochten italienischen Wein, und so verwundert es nicht, dass Säumer ihn in mühevoller Wanderung über die Alpenpässe in den Norden brachten. So auch den Veltliner, wie in der Schweiz der Wein aus dem Veltlin genannt wird, der aber nichts mit der gleichnamigen österreichischen Rebsorte zu tun hat. Das Veltlin in der norditalienischen Provinz Lombardei ist ein Jahrhunderte altes Weinanbaugebiet. Veltliner wird hauptsächlich aus Nebbilolo-Trauben gekeltert und ist als eleganter, duftiger Wein beliebt.
Die 9-tägige Wanderung Via Valtellina verläuft auf dem Weg der Säumer, die von Tirano durch Schweiz und nach Österreich ins Montafon zogen, bloss in umgekehrter Richtung. Sie startet in Davos, führt über den Scalettapass ins Engadin, über den Berninapass ins Val Poschiavo und endet in Tirano in der Lombardei. Da die Via Valtellina etliche Streckenabschnitte mit der Via Albula & Bernina gemeinsam hat, seien hier nur die Highlighs, die der Via Valtellina eigen sind, beschrieben.
Eine gute Grundkondition und Trittsicherheit werden für diese Tour vorausgesetzt. Dank der nahen Linie der Rhätischen Bahn kann nach Belieben abgekürzt werden. Ausserdem gibt es die Möglichkeit, die nördliche und die südliche Streckenhälfte der Via Valtellina als Kurzvarianten zu wandern.
Ausblick über das wunderschöne Val Poschiavo.
Via Valtellina
Schon unsere Vorfahren mochten italienischen Wein, und so verwundert es nicht, dass Säumer ihn in mühevoller Wanderung über die Alpenpässe in den Norden brachten. So auch den Veltliner, wie in der Schweiz der Wein aus dem Veltlin genannt wird, der aber nichts mit der gleichnamigen österreichischen Rebsorte zu tun hat. Das Veltlin in der norditalienischen Provinz Lombardei ist ein Jahrhunderte altes Weinanbaugebiet. Veltliner wird hauptsächlich aus Nebbilolo-Trauben gekeltert und ist als eleganter, duftiger Wein beliebt.
Die 9-tägige Wanderung Via Valtellina verläuft auf dem Weg der Säumer, die von Tirano durch Schweiz und nach Österreich ins Montafon zogen, bloss in umgekehrter Richtung. Sie startet in Davos, führt über den Scalettapass ins Engadin, über den Berninapass ins Val Poschiavo und endet in Tirano in der Lombardei. Da die Via Valtellina etliche Streckenabschnitte mit der Via Albula & Bernina gemeinsam hat, seien hier nur die Highlighs, die der Via Valtellina eigen sind, beschrieben.
Eine gute Grundkondition und Trittsicherheit werden für diese Tour vorausgesetzt. Dank der nahen Linie der Rhätischen Bahn kann nach Belieben abgekürzt werden. Ausserdem gibt es die Möglichkeit, die nördliche und die südliche Streckenhälfte der Via Valtellina als Kurzvarianten zu wandern.
Ausblick über das wunderschöne Val Poschiavo.
Kurzübersicht der Tour
Die Wanderreise beginnt in Klosters im Prättigau. Als Auftakt stehen eine Rundwanderung zur kleinen Walsersiedlung Schlappin und eine Wanderung über den Wolfgangpass und um den Davosersee bis nach Davos auf dem Programm. Gerade richtig zum Aufwärmen. Im romantischen Dischmatal treffen Sie nochmals auf vereinzelte Walserhäuser und -stallungen.
Sie wandern auf dem Jakobsweg und alten Säumerwegen durch das längste Davoser Seitental bis Dürrboden. Der Dischmabach ist Ihr ständiger Begleiter. Vielleicht rasten Sie im Weiler Dürrboden, wie es früher die Händler und Säumer taten, bevor sie mit ihren Lasttieren die für Mensch und Tier beschwerliche Strecke über die Berge in Angriff nahmen. Dürrboden war eine wichtige Säumerstation auf der Via Valtellina, wo die Säumer sich stärkten und ihre Tiere fütterten oder auswechselten.
Sommerlicher Ausblick über Klosters.
Kurzübersicht der Tour
Die Wanderreise beginnt in Klosters im Prättigau. Als Auftakt stehen eine Rundwanderung zur kleinen Walsersiedlung Schlappin und eine Wanderung über den Wolfgangpass und um den Davosersee bis nach Davos auf dem Programm. Gerade richtig zum Aufwärmen. Im romantischen Dischmatal treffen Sie nochmals auf vereinzelte Walserhäuser und -stallungen.
Sie wandern auf dem Jakobsweg und alten Säumerwegen durch das längste Davoser Seitental bis Dürrboden. Der Dischmabach ist Ihr ständiger Begleiter. Vielleicht rasten Sie im Weiler Dürrboden, wie es früher die Händler und Säumer taten, bevor sie mit ihren Lasttieren die für Mensch und Tier beschwerliche Strecke über die Berge in Angriff nahmen. Dürrboden war eine wichtige Säumerstation auf der Via Valtellina, wo die Säumer sich stärkten und ihre Tiere fütterten oder auswechselten.
Sommerlicher Ausblick über Klosters.
Mit Blick auf die Berghänge mit ihrem rosa Alpenrosenteppich nehmen Sie den Bergpfad hinauf zum Scalettapass unter die Füsse. Ganz so einsam wie zu Säumerszeiten ist es in der archaischen Bergwelt heutzutage nicht mehr. Sie wird von Wanderern und Bikern bevölkert, und immer Ende Juli wälzt sich ein nicht enden wollender Tatzelwurm aus Läuferinnen und Läufern des Swiss Alpine Marathons von der Keschhütte herkommend über den Scalettapass via Dischmatal nach Davos hinunter, wo der 78 km lange Rundkurs endet.
Verglichen mit deren Beinen, sind die Ihren bestimmt noch taufrisch. Auf der Scheitelhöhe von 2606 m haben Sie den höchsten Punkt der Via Valtellina erreicht. Nun erwartet Sie ein steiler Abstieg ins stille Val Susauna. Der Weiler Susauna wie auch das Hospiz Chapella am Ausgang des Val Susauna sind auf Engadiner Seite das Pentant zur Säumerstation Dürrüboden im Dischmatal und zeugen vom einstigen regen Säumerverkehr über den Scalettapass. Dieser stand in Konkurrenz zum Flüelapass. Mit Eröffnung der Strasse über den Flüela im Jahr 1886 verlor der Scalettapass seine wirtschaftliche Wichtigkeit.
Mystische Stimmung am Bergbach in Dischma.
Die Strecke zwischen Zuoz und Pontresina ist der belebteste Abschnitt der Via Valtellina. Sorgfältig restaurierte Orte mit prächtigen Engadiner- und Patrizierhäusern und geschichtsträchtigen Grandhotels der Belle Epoque prägen das Bild. Die Wanderung führt Sie über den Berninapass ins Val Poschiavo und in dessen charmanten Talhauptort Poschiavo.
Anders als die Via Albula & Bernina, die via Talboden nach Tirano führt, steigt die Route der Via Valtellina zur Alpe San Romerio hinauf, die idyllisch auf einer Terrasse an der östlichen Talflanke hoch über dem Lago di Poschiavo liegt. Dieser Kraftort mit der einfachen kleinen Kirche lag am einstigen Säumerweg. Damals entstanden dort ein Kloster und ein Hospiz.
Wunderbarer Ausblick von der Alp Grüm ins grüne Tal.
Das Kirchlein San Romerio, am Abgrund eines Bergsturzes gelegen, ist dem Heiligen Remigius geweiht. Durch ein kleines Fenster fallen am 1. Oktober, dem Namenstag des Heiligen, Sonnenstrahlen auf wunderschöne Fresken aus dem 11. Jahrhundert. Den Schlüssel für das Kirchlein erhalten Sie im Ristoro. Einkehr lohnt sich auch dort: Es werden hausgemachte Paste, Salate aus dem biodynamischen Alpengarten und Gegrilltes serviert. Ein Glas Veltliner oder im Tal gebrautes Bier schmecken wunderbar dazu.
Auf alten Schmugglerpfaden, auf denen bis in die 1970er-Jahre vor allem Zigaretten und Kaffee über die grüne Grenze geschmuggelt wurden, wandern Sie durch lichte Wälder und über Wiesen mit hübschen Maiensässen nach Roncaiola im Veltlin. In duftenden Rebbergen steigen Sie ins Alpenstädtchen Tirano ab, wo Ihre Via Valtellina-Wanderung endet und einst auch die Reise der Säumer endete.
Während die Letztere wohl vor allem erleichtert waren, heil zurück zu sein von ihrer beschwerlichen Handelsreise über die hochalpinen Alpenpässe, schauen Sie bestimmt mit vielen schönen Erinnerungen und vielleicht bereits etwas wehmütig auf Ihre Erlebnisse zurück und lassen diese wunderbare Tour bei einem Glas eleganten, duftenden Veltliner gemütlich ausklingen.
Atemberaubender Ausblick von der Kirche in San Romerio ins Tal.
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Via Albula & Bernina
Die Albula- und Berninalinie gehören zum Netz der Rhätischen Bahn. Die beiden Abschnitte im Val Poschiavo und im Albulatal sind landschaftlich besonders attraktiv und faszinieren mit ihren Kehrtunnels, Brücken und spektakulären Viadukten. Kein Wunder, gehören die beiden Bahnlinien zum UNESCO-Weltkulturerbe. Gerne werden sie auch als die schönsten Bahnstrecken der Welt gelobt.
Die sechs Etappen der Via Albula & Bernina von Thusis nach Tirano im italienischen Veltlin erfordern Ausdauer und auf gewissen Abschnitte Trittsicherheit. Dank der Nähe der Bahn kann nach Belieben abgekürzt werden. Ausserdem gibt es die Möglichkeit, die erste oder die zweite Streckenhälfte der Via Ablua & Bernina als Kurzvarianten zu wandern.
Herbstliche Fahrt mit der Rhätischen Bahn.
Kurzübersicht der Tour
Von Thusis wandern Sie durch die spektakuläre Schinschlucht hinauf nach Madulein. Unterwegs bewundern Sie den Solisviadukt. Die höchste Brücke der RhB verfügt über die grösste Spannweite aller Brücken entlang der Albulalinie. Der Hauptbogen schlägt sich mit 42 m über die tiefe Schlucht. Unter der Brücke fallen die engstehenden Felswände senkrecht zum schäumenden Bergbach ab.
Kurz vor Tiefencastel dann ein ganz anderes Szenario: Hier liegt verborgen im Wald von Alvaschein das Kirchlein St. Peter Mistail. Die karolingische Kirche mit den wunderschönen drei Apsiden – St. Peter Mistail ist die einzige unverbaute Dreiapsidenkirche der Schweiz – liegt idyllisch auf einer Wiese hoch über der Schlucht und verströmt einen ganz besonderen Zauber. Nicht nur wegen der Gänse und Hühner, die vor der Mauer, welche die Kirche umgibt, über die Wiese wackeln.
Mit der Rhätischen Bahn mitten durchs Grüne.
Nach der verborgenen Schönheit das weltbekannte Postkartensujet: Entlang der Albula geht’s zum Ladwasserviadukt, bzw. zu einem Fotospot, von dem aus sich das berühmte, 65 m. hohe und 136 m lange Viadukt am besten in Szene setzt. Der perfekte Moment fürs Bild ist gekommen, wenn die rote Zugformation auf sich auf die Eisenbahnbrücke mit den eleganten, schwindelerregend hohen Pfeilern schiebt. Sonnenklar, dass ein solch meisterhaftes bauliches Kunstwerk zum UNESCO-Welterbe gehören muss.
Nachdem Sie in Filisur die hübschen Häuser bestaunt haben, wandern Sie im Wald Bergün entgegen. Im Tobel schäumt die Albula, zwischen Bäumen versteckt sich das Gasthaus Bellaluna, wo die Wirtin Paula Roth anno 1988 brutal ermordet wurde. Haben sich an diesem verwunschenen Ort tatsächlich einst Hexen im Mondschein zum Tanz versammelt, wie Legenden erzählen? War die legendäre Wirtin selber eine von ihnen?
Die Rhätische Bahn überquert den Landwasserviadukt.
Wohlig schaudernd wandern Sie hinauf zur besterhaltenen historischen Bahnstation Stugl und weiter, Bergün entgegen. Die pittoresken Engadinerhäuser des Dorfs an der Albulastrasse bezaubern mit ihren wunderschönen Sgraffiti-Fassaden. Wissenswertes zur Geschichte der Albulabahn gefällig? Dann lohnt sich ein Besuch im Bahnmuseum im alten Zeughaus in Bergün.
Gemütlich wandern Sie bergauf, Preda entgegen. Parallel zur Bahnlinie zu gehen, wäre unmöglich. Zu verschlungen verläuft die Strecke. Aber der roten Bahn auf ihrer tollkühn verlaufenden Linie zuzuschauen, ist ein Erlebnis. Sie erscheint unvermittelt mal hier, mal dort aus einem der Kehrtunnels und spielt mit den Wandernden ein Verwirrspiel. Fährt sie nun bergauf oder talwärts? Ist der Zug, der gerade aus dem Tunnel fährt, derselbe, der gerade drüben in einem anderen Tunnel verschwand, oder ein anderer?
Blick über das Tal in herbstlichen Farben.
Der Bahnerlebnisweg von Preda nach Filisur auf der UNESCO-Strecke ist ein Wanderhighlight. Tafeln erklären Wissenswertes zum mehr als 100-jährigen Gesamtkunstwerk der Rhätischen Bahn, aber Sie wissen auch so Bescheid: Wenn Sie auf dem Bahnerlebnisweg neben einem Tunneleingang stehen und ein kühler, leicht moderiger Luftzug aus dem dunklen Loch zu Ihnen weht, dann kündigt sich nicht etwa eine Hexe von der Bellaluna an, sondern ganze einfach ein Zug. Sie brauchen nur noch die Kamera zu zücken und sind rechtzeitig zum Knipsen bereit, wenn die malerische rote Lok fotogen am Tunnelausgang erscheint.
In Preda verschwindet die Bahn im Tunnel, um im Engadin wieder zu erscheinen. Sie aber wandern auf dem Bergpfad weiter, am geheimnisvoll in eine Mulde gebetteten Palpuognasee vorbei, hinauf zur Fuorcla Crap Alv und steil hinunter nach Spinas im Val Bever. Gut möglich, dass Sie in der Bergeinsamkeit ein paar Gämsen oder Steinböcken begegnen.
Bergsee mit Blick auf atemberaubende Gipfel.
Im Engadin führt die Route durch den Stazerwald am Stazersee vorbei. Ein Bad in den idyllischen Moorsee, der in den Morgen- und Abendstunden etwas Mystisches hat, erfrischt für den Aufstieg durch Wälder und über Alpweiden Richtung Berninapass. Sehenswert beim Aufstieg sind die Alp-Schaukäserei Morteratsch und der Morteratschgletscher, der wie ein zu Eis erstarrter Fuss in einer schönen S-Form von der eindrücklichen Berninagruppe ins Tal hinunter reicht.
Auch die Rhätische Bahn, hier Bernina-Express genannt, ist beim Aufstieg zum Pass wieder Ihr ständiger Begleiter. Auf dem Berninapass bezaubert die Wasserscheide mit den Seen Lago Bianco und Lej Nair. Der rote Zug mit dem weisslichgrünen Lago Bianco ist ein beliebtes Fotosujet. Vom Aussichtspunkt Sassal Mason geniessen Sie wenig später den schönsten Blick auf den Piz Palü, seine imposanten Gletschermassen und den tatsächlich herzförmigen See Lagh da Palü. Richtung Süden erstreckt sich das Val Poschiavo.
Mystischer Bergsee umhüllt von Nebel und Morgenröte.
Beim Abstieg nach Poschiavo gibt es viel zu sehen. Da sind einerseits der Gletschergarten am Rande der vom Gletscher geformten Hochebene Cavaglia mit seinen eindrücklich schönen und tiefen ‘Töpfen der Riesen’ genannten Gletschermühlen zu bewundern. Andererseits begeistert auch hier die Rhätische Bahn: Sie überwindet die grosse Höhendifferenz auf der kurzen Distanz hinunter nach Poschiavo mit einem eindrücklichen System von Kehrtunneln und begegnet Ihnen während der Wanderung an der bewaldeten Bergflanke auf Schritt und Tritt.
Die Faszination für die einzigartige Bautechnik, Linienführung und Ingenieurskunst mag im mächtigen Kreisviadukt von Brusion unterhalb von Poschiavo gipfeln. Auf dem kreisförmigen Eisenbahnviadukt zur Überwindung weiterer 100 Höhenmeter vollführt der Bernina-Express in einer doppelten Schleife eine Pirouette, wie als Referenz und zum Abschied, bevor sie die Schweiz verlässt und nach Tirano in Italien weiterfährt. Nachdem Sie durch die Altstadt von Poschiavo geschlendert sind und die charmante und südliche Atmosphäre genossen haben, wandern Sie am See entlang und weiter, über die Grenze in die Lombardei.
Auch hier ist der Bernina-Express Ihr ständiger Begleiter. Sie wanden durch Obst-, Kastanien- und Weingebiete, es duftet herrlich nach Süden. In Tirano mit seinem italienischen Flair, den schönen Palazzi und einladenden Plätzen sind Sie nicht nur definitiv in Italien angekommen, sondern auch am Ziel Ihrer Wanderreise. Und mit Ihnen die Rhätische Bahn, deren Netz ebenfalls in dieser charmanten lombardischen Stadt endet.
Spiegelglatte Oberfläche des Palpuognasees.
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